Archiv der Kategorie: Besondere Reihen

Blogger-Aktionen, thematische Review-Reihen oder Regisseure, die ich mir konkret vornehme…

Quentin Tarantino #6: Inglourious Basterds (2009)


Trailer © by Universal Pictures Germany GmbH


Fakten
Jahr: 2009
Genre: Mashup, Drama, Komödie, Episodenfilm
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
Besetzung: Christoph Waltz, Brad Pitt, Mélanie Laurent, Michael Fassbender, Diane Kruger, Eli Roth, Daniel Brühl, Til Schweiger, August Diehl
Kamera: Robert Richardson
Musik: Diverse
Schnitt: Sally Menke


Review
Gott sei Dank ist Quentin Tarantino nach dem quasi-Debakel DEATH PROOF scheinbar lange in sich gegangen und/oder hat sich zwei Monate auf Loop PULP FICTION angeschaut, um sich darauf zu besinnen wo seine eigentlichen Stärken liegen. Es muss so sein, denn was Tarantino’s freche Geschichtsumschreibung INGLOURIOUS BASTERDS in gleichem Maße wie sein genanntes Zweitwerk großartig macht, ist nicht nur die ähnliche Erzählweise (Kapitel – Tarantino ist offensichtlich immer am besten, wenn er fragmentarisch in Kapiteln erzählt), oder die Mythen-umrankte Laufzeit von 154 Minuten, sondern es ist das intensive, mitreißende Gefühl beim Schauen des Films.
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Quentin Tarantino #5: Death Proof (2007)


Trailer © by Universum Film GmbH


Fakten
Jahr: 2007
Genre: Trash, Carsploitation, Action
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
Besetzung: Kurt Russell, Zoë Bell, Rosario Dawson, Vanessa Ferlito, Sydney Tamiia Poitier, Tracie Thoms, Rose McGowan, Jordan Ladd, Mary Elizabeth Winstead, Quentin Tarantino, Eli Roth, Marcy Harriell, Omar Doom, Michael Bacall
Kamera: Quentin Tarantino
Musik: Diverse (*)
Schnitt: Sally Menke


Review
“You know what happens when a motherfucker wears a knife? HE GETS SHOT!”

Und was passiert mit einem dreckigen Motherfucker, der sich mit der falschen Gruppe Tough-Girls anlegt? Richtig, er bekommt den Arsch versohlt, und das nicht zu knapp! Aber dazu später mehr.

DEATH PROOF ist einer dieser Filme, die ich nur ein Mal direkt nach Erscheinen sah und als ziemlich gut im geistigen Archiv abgelegt habe. So gut, dass ich nie verstehen konnte wieso der Film so stark spaltet und nicht selten sogar völlig zerrissen wird. Und dass ich ihn in solchen Situationen auch oft verteidigt habe. Im Zuge meiner aktuellen (schleppend voran schreitenden) Q.T. Werkschau, war der Film nun endlich mal zum Rewatchen dran und es ist wirklich verblüffend, wie immens die Unterschiede zwischen verschrobener Erinnerung und Realität sein können. Inhaltlich, wie auch von meiner Meinung zu dieser gewollt trashigen Carsploitation-Hommage. Quentin Tarantino #5: Death Proof (2007) weiterlesen

Film: Terror 2000 – Intensivstation Deutschland (1993)


Trailer © by Filmgalerie 451


Fakten
Jahr: 1993
Genre: Satire, Trash
Regie: Christoph Schlingensief
Drehbuch: Christoph Schlingensief, Uli Hanisch, Oskar Roehler
Besetzung: Margit Carstensen, Udo Kier, Peter Kern, Susanne Bredehöft, Alfred Edel, Artur Albrecht, Kalle Mews, Brigitte Kausch, Dietrich Kuhlbrodt, Detlev Redinger, Irmgard Freifau von Berswordt-Wallrabe, Christoph Schlingensief
Kamera: Reinhard Köcher
Musik: Kambiz Giahi
Schnitt: Bettina Böhler


Review
Wir schreiben Anfang der 1990er Jahre, die Asyldebatte im wiedervereinten Deutschland brodelt, die Drecksnazis in Solingen, Rostock und sonstwo schmeißen Brandbomben auf die, im Volksmund und Stammtisch so häufig thematisierten “Asylantenheime” und Christoph Schlingensief wählt seine ganz eigene Art, um der Nation ihre (fehlende) Zurechnungsfähigkeit zu attestieren.

TERROR 2000 – INTENSIVSTATION DEUTSCHLAND. Ein Titel den man nachhallen lassen muss, wobei die damaligen Zustände sich wohl am Besten im Zusatz nach dem Bindestrich wiederspiegeln. Fremdenhass ist populär und keiner macht was – ein Geisteszustand, der einer klaren Ansage bedarf.

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Film: Running Out Of Time II – Am Zin 2 (2001)


Trailer © by E-M-S New Media


Fakten
Jahr: 2001
Genre: Thriller, Gangsterfilm
Regie: Johnnie To, Law Wing-Cheong
Drehbuch: Yau Nai-Hoi, Au Kin-Yee
Besetzung: Lau Ching-wan, Ekin Cheng, Kelly Lin, Hui Shiu-hung, Suet Lam, Ruby Wong, Ding Wan-San
Kamera: Cheng Siu-Keung
Musik: Raymond Wong
Schnitt: Law Wing-Cheong, Yau Chi-wai


Review
Schade, aber auch ein gelegentlicher Meister wie Johnnie To ist scheinbar nicht vor den plumpen Tücken eines Sequels gefeilt.

RUNNING OUT OF TIME II ist nichts weiter als ein verkrampfter, lauwarmer Aufguss des starken Vorgängers – und leider zudem auch noch nahezu sämtlicher Qualitäten beraubt, dafür aber mit reichlich unnötigen Extrema angereichert.

Bezeichnend ist zunächst, dass bereits der Titel keinen Sinn mehr macht, denn in diesem zweiten Teil läuft niemandem mehr die Zeit davon. Die parallelen Merkmale beinhalten lediglich das erfolgreiche Plot-Schema des Vorgängers: Ein kluger Gangster führt die gesamte Polizei von Hongkong mit gewieften Plänen an der Nase herum Film: Running Out Of Time II – Am Zin 2 (2001) weiterlesen

Film: Videodrome (1983)


Trailer © by Universal Pictures Germany GmbH


Fakten
Jahr: 1983
Genre: Horor, Mystery
Regie: David Cronenberg
Drehbuch: David Cronenberg
Besetzung: James Woods, Deborah Harry, Sonja Smits, Peter Dvorsky, Julie Khaner, Leslie Carlson, Jack Creley, Lynne Gorman
Kamera: Mark Irwin
Musik: Howard Shore
Schnitt: Ronald Sanders


Review
Wir schreiben 1983, der Home-Video Markt boomt in den USA genau so sehr wie die Cable-Networks und David Cronenberg liefert unter dem Deckmantel des Horror-/Psychothrillers eine faszinierend vielschichtige Betrachtung des Metiers, inklusive umfassender Reflektion der Medienlandschaft und des Realitätsbegriffes.

Zum einen weist VIDEODROME bissige satirische Züge vor: Der Mensch als Endabnehmer einer endlosen, und vor allem undurchsichtigen Produktionskette, als blinder Wiederkäuer. Wie der, auf Neudeutsch so schön als “Content” bezeichnete Inhalt entsteht ist hinter einem dunklen Vorhang verborgen – wir, die Abnehmer, sehen nur das fertige Endprodukt auf unseren Bildschirmen und wollen auch nur das. Und bitte immer extremer. Und bitte immer mehr. Je dubioser und abgedrehter, desto besser, je näher die Illusion an der Realität ist, umso mehr beißen wir an. Folgen blind und wollen uns hinein flüchten, weil es sich so schön von unseren “langweiligen Leben” unterscheidet.

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