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Meinung: Media Monday #238

Wir haben Media Monday #238, meine Antworten auf Wulfs Lückentext sind wieder kursiv. Wohl bekommt es.


1. Der wohl ungewöhnlichste Film der letzten Jahre könnte vielleicht ES IST SCHWER EIN GOTT ZU SEIN, oder ENTER THE VOID sein. Beide setzen sich großartig über gängige Film-Formeln hinweg und funktionieren als reiner Rausch.

2. Filmpreise im Allgemeinen und der Oscar im Besonderen sind mir absolut egal. Alle reden von DiCaprio und seinem überfälligen Oscar, ich für meinen Teil habe mir nicht mal die Liste der Nominierungen angesehen. No fucks given. Auch weder die Golden-Globe-Nominierungen, noch -Gewinner sind mir geläufig.

3. David Lynch hätte ja jeden Preis der Welt verdient, schließlich ist er eines der wenigen Genies, die über Jahrzehnte immer in künstlerischer Bewegung blieben und immer wieder eigene, spannende Welten erschufen.

4. Das letzte Mal richtig laut lachen musste ich wahrscheinlich vor wenigen Minuten. Ich lache so viel, dass ich mir das unmöglich alles merken kann. Aus medialer Sicht, war wohl die gelungene ARD-Miniserie SEDWITZ das letzte mal Anstoß zur Freude – ein köstliches Spiel mit Ost/West Klischees der 80er.

5. THE WALKING DEAD hatte für mich schnell seinen Reiz verloren, denn sämtliche Hoffnung durch das Serien-Format “mehr“ als in einschlägigen Zombie-Filmen vorgesetzt zu bekommen, hatten sich nach S1 zerschlagen – die empfand ich nämlich nur als etwas längeren, höchst durchschnittlichen Vertreter des Genres, mit ebenso dummen Figuren, etwas Splatter uns unterdurchschnittlich wenig Spannung. Öde.

6. Als Regisseur kann ich David Lynch, Gaspar Noé, Shion Sono, Nicolas Winding Refn, Park Chan-wook, Bong Joon-ho (und auf Anfrage gern noch zig weitere) gar nicht genug loben.

7. Zuletzt habe ich FOXCATCHER und das war vielleicht einer der unangenehmsten Filme, die ich bis jetzt gesehen habe, weil vielfältige psychologische Komplexe ergründet werden und ein nahezu fatalistisches Bild einiger menschliche Züge gezeichnet wird. Kann man die eigene Bedeutsamkeit kaufen? Was spornt Leistung an? Wie lange können wir ohne wahre Zuneigung sein, bis wir zerbrechen? Stark.


So viel von mir, habt eine schöne Woche und last doch mal eure Meinung zu den Antworten da

 

Podcast(s): Durch den Podcatcher gejagt #14 (2015)

Nächste Runde. Wieder ein Haufen Podcasts. Wieder viel zu lang gesammelt und endlos Sendungen angehäuft!

Filme

  • Ich habe ja nach dem Trailer auf den aktuellen MAC BETH-Film richtig Lust bekommen, denn die Atmosphäre schien regelrecht beklemmend. Die Damen und Herren bei Schöner Denken waren in ihrer Besprechung leider nicht wirklich begeistert. Zu monoton und falsche Schwerpunkte. Hmm. Ich schaue den trotzdem noch. Anders hingegen schien dies beim MARSIANER zu sein – der Film begeisterte sie so, dass zum Film gleich zwei Podcasts veröffentlichten (eins und zwei). Die Aussage “Pflichtprogramm für jeden der irgendwie wissenschaftlich denkt” fordert mich ja irgendwie – und dennoch: trotz Scott, trotz SciFi, trotz Lobeshymnen kann ich mich nicht begeistern. Ich kann mich einfach generell nicht mehr für große Filme begeitern. Falls der mal auf Netflix landet klicke ich drauf (und bereue dann vielleicht die Leinwand gemieden zu haben).
  • Thema große Filme – einen habe ich doch gesehen: SPECTRE. Und fand ihn fürchterlich. Ganz schlimm. Nachdem Lars in Nerdtalk #414 tief analytische Lobeshymnen abgelassen hat, war für mich Hoffnung da. Sie starb bereits nach 10 Minuten. Ich sehe, so sehr ich mich auch bemühe, wirklich NICHTS lobenswertes darin. Auch Lars’ weit ausführlichere Verteidigung als Gast in Longtake #20 (in dem zwar eigentlich nur Kinomensch redet, Lars aber zumindest gelegentlich zu Wort kommt) sind für mich tatsächlich nicht nachvollziehbar – was nicht heißen soll, dass ich sie nicht trotzdem respektiere. Durchwachsener war die Meinung bei Schöner Denken: von “unterhaltsam, weil typisch Bond” bis “leer und öde” ist unter den 10 (!) Meinungen zum Film alles dabei.  Wirklich wiedergefunden hab ich mich bei den Herren vom Lichtspielcast.  In Episode #35 wird SPECTRE auf den Zahn gefühlt und mit quasi allen Schwächen abgerechnet – gut so, Männer! Wenig angetan, aber trotzdem sehr wohlwollend eingestellt, war das Bahnhofskino in Sendung #145, die außerdem den Abschluß des JAMES BOND-Marathons bildet und einen schönen Rückblick incl. Best-Ofs enthält. Noch mehr davon: Second Unit, bzw. Christian hatte Patrick Suite zu Gast und hat in Episode #169 viel kritisiert und die Frage nach einem zeitgemäßen BOND-Update erörtert. Scheinbar war SPECTRE der Film der Podcast-Gastspiele, denn auch die Cinecouch hatte Verstärkung – nachdem Michi 17.50 € für die Kinokarte zahlen musste, um BOND im Luxus-Kino zu sehen, war in Sendung #128 der gute Alex Matzkeit dabei, um diverse Schwächen des Films, u.A. dessen Verharmlosung von Überwachung zu kritisieren. Und zu guter Letzt noch Filmspotting #563 – auch hier hielt sich die Begeisterung in Grenzen. Podcast(s): Durch den Podcatcher gejagt #14 (2015) weiterlesen

Meinung: Media Monday #205

Heute bin ich mal ganz fix dabei (was natürlich nur möglich ist, da die Fragen jetzt immer schon Sonntag Abend Online gehen) und stelle mich dem Media Monday #205 um sage und schreibe 00:01 Uhr!


1. Nicht erst seit gestern habe ich ein regelrechtes Faible für Musik und Filme (:D), denn auch als Kind und Jugendlicher konnte mich beides schon immer wieder in den Bann ziehen und unglaublich begeistern. Als 9jähriger hatte ich meine erste Hip-Hop– und Metal-CD und sprang schreiend durch mein Zimmer (was man als 9jähriger eben so hört) und die unregelmäßigen JAMES BOND und STAR WARS Samstag-Abende mit der Familie sind eine bleibende Erinnerung. Filme und Musik sind toll – sonst würde es diesen Blog ja auch nicht geben. Meinung: Media Monday #205 weiterlesen

Meinung: Media Monday #162

Und in der zweiten Woche hätte ich es schon fast vergessen beim Media Monday mitzumachen. Fast. Auf gehts!


1. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende: Eine meiner liebsten Serien ist trotz des Endes LOST. Die viel kritisierte spirituelle Überdosis des Finales, war für mich eigentlich die einzig denkbare Auflösung des Ganzen, da die Autoren sich über Jahre schon viel zu tief in ihre wirren Mystery Konstrukte verrannt hatten. Der Weg war das Ziel und LOST insgesamt toll .

2. Mit den Filmen der Zweitausendzwanziger als Dekade konnte ich bisher wenig anfangen, weil sie noch gar nicht gedreht wurden. Aus jeder bereits existierenden Dekade gibt es jedoch fantastische Filme, die mich mitgerissen und bewegt haben. Besonders toll waren übrigens die 1970er und die 2000er. Meinung: Media Monday #162 weiterlesen

Film: 7 Tage in Havanna – 7 días en La Habana (2013)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Alamode Film


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Episodenfilm
Regie: Laurent Cantet, Benicio Del Toro, Julio Medem, Gaspar Noé, Elia Suleiman, Juan Carlos Tabío, Pablo Trapero
Drehbuch: Laurent Cantet, Leonardo Padura, Julio Medem, Gaspar Noé, Elia Suleiman, Pablo Trapero, Alejandro Fadel, Martín Mauregui, Santiago Mitre
Besetzung: Josh Hutcherson, Vladimir Cruz, Yunet Guerra, Rebeca Proenza, Emir Kusturica, Daniel Brühl, Elia Suleiman, Cristela de la Caridad Herrera, Alberto Arceo Kindeland, Mirta Ibarra, Nathalia Amore
Kamera: Daniel Aranyó, Diego Dussuel, Gaspar Noé
Musik: Xavi Turull
Schnitt: Verschiedene


Review
Montag: Ein typischer “Bro” kommt in Havanna an, wird in den Strudel der Stadt aufgesogen, schaut zu tief ins Glas und macht eine leichtbekleidete Bekanntschaft.

Dienstag: Emir Kusturica bekommt einen Preis verliehen, aber schwänzt das dazugehörige Dinner und erlebt stattdessen eine magische Nacht, voller menschlicher Emotion und Musik.

Mittwoch: Eine begabte Sängerin muss sich entscheiden: Der smarte Club-Besitzer aus Spanien, also ein Leben mit Aussicht auf Karriere. Oder der prollige Footballer aus Cuba, also mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter im totalen Stillstand verweilen?

Donnerstag: Ein Palästinenser wartet auf ein Treffen mit seinem Botschafter und beobachtet – Begegnungen, Momente, Kulissen des Lebens, endlose Reden von Castro, vereinsamte Seelen auf Streifzug durch die Überbleibsel einer Stadt, die durch Jahrzehnte der Abschottung zur Ruine geworden ist.

Freitag: Ein junges Mädchen wird nach einer sehr körperlichen, intensiven, durchtanzten Nacht in ein bizarres Ritual gezwungen – Austreibung der gleichgeschlechtlichen Liebe durch einen seltsamen “Voodoo”-Priester – ein bedrückendes Spiel aus Klang und Farben entsteht.

Samstag: Eine populäre TV-Beraterin kämpft mit der Beschaffung von Zutaten für ihre Backkunst – das stellt sich als kompliziert heraus, und treibt vor allem ihrem Mann den Schweiß auf die Stirn, der sich die Jagd mit Schnaps aus der Fahrrad-Trinkflasche erträglich gestaltet. Film: 7 Tage in Havanna – 7 días en La Habana (2013) weiterlesen