Sofern sie bei Monsters Inc. arbeiten und nicht zur Uni gehen versteht sich. Und da das so ist, macht es genauso viel Spaß ihnen bei dieser kleinen Slapstick-Episode zuzusehen, wie eine x-beliebige Szene aus besagtem MONSTERS INC.
Mike, stolz wie Oscar und auch ein wenig Testosteron-durchflutet, präsentiert Sully sein neues Auto – dieser kurze Showoff entpuppt sich jedoch als waschechter Kampf gegen die verhängnisvollen Tiefen der “modernen Technik” (wie wir ihn Jahre später in ähnlicher Weise noch mal in LIFTED erleben werden). Dass die Fahrerkabine in etwa aussieht, als seien die Zwei in einer Mischung aus F16-Cockpit und Rechenzentrum des Pentagon gelandet, konnte natürlich keiner ahnen und sorgt für maximale Konfusion. PIXAR Kurzfilme #8 – Mike’s New Car (2002) weiterlesen →
Review Sieben Jahre nachdem die Suche nach dem Passierschein A38 in der Präfektur unseren allseits geliebten Astérix fast um den Verstand brachte, bekam diese Episode aus ASTÉRIX EROBERT ROM – unter leicht abgeänderten Umständen und völlig anderen Vorzeichen – eine Realverfilmung spendiert. Nicht dass sich KEHRAUS tatsächlich auf Astérix berufen würde, aber vom Gefühl liegt hier die gleiche Form der Satire vor: Ein Mann mit einfachem Anliegen wird in den tiefen Windungen eines bürokratischen Komplexes von A nach B nach C geschickt und kommt seinem Ziel nie auch nur ein kleines Stückchen näher, weil die Zuständigen immer gerade Pause machen, keine Lust haben, oder ihm schlicht widersprüchliche Anweisungen geben.
Der Erweb des Passierscheins ist hier zur Stornierung der abgeschlossenen Versicherungen, die Präfektur zum Hauptsitz des Versicherungskonzerns und die Schalterbeamten zu Krapfen fressenden Versicherungsangestellten im Faschingsfieber transformiert worden – ein “Haus was Verrückte macht” liegt aber ganz klar in beiden Fällen vor und vom Gefühl ist beides ähnlich absurd und ins Groteske überzeichnet.
Der arme Ferdinand. Erst lässt er sich vom Herrn von Mehling sieben Versicherungen aufschwatzen, ohne mal zu rechnen was ihn der Spaß kostet und dann soll er zur Stonierung persönlich erscheinen: “Sie müssen da persönlich kommen, aus versicherunstechnischen Gründen. Aber Montag, Mittwoch und Freitag werden keine Stornierungsaufträge angenommen. Dienstag und Donnerstag auch nur von zehn bis elf Uhr dreißig. Der Herr von Mehling ist da aber im Außendienst. Der ist in der Regel erst ab 14 Uhr da. Kommen sie mal einfach, da schaun wir was wir machen können” Film: Kehraus (1983) weiterlesen →
Review Woody Allen’s 1992er Film SHADOWS AND FOG fehlt es (leider) an so ziemlich an allen Charakteristika, die seine Filme sonst (oft) so großartig werden lassen. Kaum (bis kein) Wortwitz und aberwitziger Dialog, kaum (bis keine) Liebesgeschichte, kaum (bis keine) künstlerischen Lebenskrisen. Der Film dümpelt einfach, relativ belanglos, achtzig Minuten vor sich hin. Eine Minimal-Handlung gibt es zwar, doch wenn wir es ehrlich betrachten, sind doch in Woody’s Filmen die Charaktere und ihre Dynamiken das Wichtige. Zwar ist für die übliche Konfusion gesorgt – es lernt hier quasi eine jede Figur eine jede andere kennen und die einen verlieben sich, die anderen streiten sich, die dritten freunden sich an – aber dabei tut sich beim Zuschauer weder im Herzen (Allen kann schließlich auf seine verschrobene Art tief berühren), noch im Kopf (intellektuell schafft er das meistens auch) etwas, da das alles nie wirklich intensiviert wird. Film: Schatten Und Nebel – Shadows And Fog (1992) weiterlesen →
Fakten Jahr: 2014 Genre: Drama, Episodenfilm Regie: Lars Von Trier Drehbuch: Lars Von Trier Besetzung: Charlotte Gainsbourg, Stellan Skarsgård, Stacy Martin, Shia LaBeouf, Uma Thurman, Christian Slater Kamera: Manuel Alberto Claro Musik: Originalmusik Schnitt: Morten Højbjerg, Molly Marlene Stensgaard, Jacob Secher Schulsinger
Review Ich habe im Vorfeld (wie ich es in letzter Zeit aufgrund der massiven Trailer-Spoilerei immer mit Vorfreude-Filmen handhabe) ganz bewusst alles ignoriert, was mit von Trier’s NYMPHOMANIAC-Projekt zu tun hatte. Trailer nicht angeguckt, Poster, Bilder, Screenshots ignoriert, News nicht gelesen, Plot-Infos überlesen. Einfach all dies ausgeblendet, weil überbordende PR mir eben IMMER auf den Sack geht, egal ob es Supermanfilm XY oder der neue von Trier ist.
Ich schätze aber, auch wenn ich alles mitgenommen hätte, wäre eine Einstufung dessen was mich erwartet absolut unmöglich gewesen. Trier halt. Einzig der Heckmeck um die Schnittfassungen, die Aussagen zum vielen Rumgevögele und die personelle Aufstellung des tollen Casts, hatte ich mitbekommen – also weiterhin keine Ahnung was mich erwarten würde. Film: Nymphomaniac – Vol. I (2014) weiterlesen →
Review In PARADIES: LIEBE suchte sich Seidl einen (uns zumeist) verborgenen Teil der Realität, legte die Flinte an, zielte, drückte ab und traf ins Schwarze. Das war unbequem, teilweise kaum zu ertragen, schonungslos und fühlte sich vor allem an, als hätte er ohne künstliche Manipulation und Inszenierung einfach zwei Wochen kenianischer Realität gefilmt. In PARADIES: GLAUBE hingegen, dem zweiten Teil der Trilogie, werde ich das Gefühl nicht los, dass Seidl sich den Teil der Realität den er anprangern will, zu einem nicht vom Tisch zu kehrenden Anteil zusammenkonstruieren musste.
Wir lernen Anna Maria kennen – und zwar direkt auf die unangenehmste denkbare Art: sie zieht sich aus, kniet vor der Jesus-Statue nieder und vollzieht mit einer Peitsche eine ausgiebige Selbstkasteiung. Ein Shot und alles ist klar: Maria ist religiöse, präziser christliche Fanatikerin.
Was folgt ist ihr Urlaub, in dem wir sie bei der Ausübung weiterer völlig grotesker Dingen beobachten müssen. Sie streift mit einem Beutel voll Maria-Statuen umher und versucht in sozial schwächeren Vierteln die Menschen zum christlichen Glauben und zur Gottesfürchtigkeit zu bekehren (u. A. auch Muslime), sie trifft sich mit einem Haufen ähnlich verstörter Menschen zur Gebetsgruppe und schwört, dafür zu kämpfen Österreich wieder katholisch zu machen, siie vollzieht unter dem Vorwand der Buße, bzw. des Opfers an Jesus noch unangenehmere Rituale, als das Auspeitschen des eigenen Rückens. Und nicht genug: Sie spricht zu Jesus – auf eine weit unterwürfigere, verliebtere und hingebungsvollere Weise, als dass die sexuelle Aufladung dieser AKte noch vom Tisch zu kehren wäre – im Kontrast dazu wettert sie natürlich gegen sexuelle Freuzügigkeit und Sünde im Allgemeinen.
Doch plötzlich sitzt ein an den Rollstuhl gefesselter Mann in ihrem Wohnzimmer und ihre sorgsam durchorganisierte Realität gerät ins Wanken. Film: Paradies – Glaube (2013) weiterlesen →
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