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Tatort: Borowski und der stille Gast (2012)


Trailer by ARD


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Krimi, Thriller
Regie: Christian Alvart
Drehbuch: Sascha Arango
Besetzung: Axel Milberg, Sibel Kekilli, Lars Eidinger, Peri Baumeister
Kamera: The Chau Ngo
Musik: Michl Britsch
Schnitt: Sebastian Bonde


Review
Was für ein phänomenaler TATORT!?

Auf den Regisseur Christian Alvart halte ich ja sowieso große Stücke – ANTIKÖRPER war stark, PANDORUM war der Wahnsinn, die Schweiger TATORTe waren ein großer Spaß, wenn auch nicht konsequent genug in ihren leicht reaktionären 80er-Äktschn Tendenzen. Aber dass das beste was dieser Mann gedreht hat ein TATORT sein sollte, da hätte ich im Leben nicht drauf gewettet.

BOROWSKI UND DER STILLE Gast ist ein beklemmend-düsterer Thriller wie er im Buche steht. Dass Alvart die richtigen Vorbilder hat (ohne dabei wie eine Kopie zu wirken) wurde in seinem vorherigen Schaffen bereits mehrfach klar, hier hat man tatsächlich das Gefühl, allein von der audiovisuellen Sprache her wäre David Fincher auf David Lynch getroffen – und nochmal: Ohne bloß eine Kopie einer dieser beiden zu sein. Tatort: Borowski und der stille Gast (2012) weiterlesen

Quentin Tarantino #6: Inglourious Basterds (2009)


Trailer © by Universal Pictures Germany GmbH


Fakten
Jahr: 2009
Genre: Mashup, Drama, Komödie, Episodenfilm
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
Besetzung: Christoph Waltz, Brad Pitt, Mélanie Laurent, Michael Fassbender, Diane Kruger, Eli Roth, Daniel Brühl, Til Schweiger, August Diehl
Kamera: Robert Richardson
Musik: Diverse
Schnitt: Sally Menke


Review
Gott sei Dank ist Quentin Tarantino nach dem quasi-Debakel DEATH PROOF scheinbar lange in sich gegangen und/oder hat sich zwei Monate auf Loop PULP FICTION angeschaut, um sich darauf zu besinnen wo seine eigentlichen Stärken liegen. Es muss so sein, denn was Tarantino’s freche Geschichtsumschreibung INGLOURIOUS BASTERDS in gleichem Maße wie sein genanntes Zweitwerk großartig macht, ist nicht nur die ähnliche Erzählweise (Kapitel – Tarantino ist offensichtlich immer am besten, wenn er fragmentarisch in Kapiteln erzählt), oder die Mythen-umrankte Laufzeit von 154 Minuten, sondern es ist das intensive, mitreißende Gefühl beim Schauen des Films.
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Film: A Tale Of Two Sisters – Janghwa Hongryeon (2003)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by 3L-Homevideo


Fakten
Jahr: 2003
Genre: Mystery, Horror, Drama
Regie: Kim Jee-woon
Drehbuch: Kim Jee-woon
Besetzung: Kim Kap-su, Yum Jung-ah, Lim Su-jeong, Moon Geun-young
Kamera: Lee Mo-gae
Musik: Lee Byung-woo
Schnitt: Lee Hyeon-mi


Review
Was ist da nur seit 15 Jahren in Südkorea los?

Dieses Land hat qualitativ einen filmischen Output, der den geneigten Fan aus den Latschen haut. Ob Bong Joon-ho, Park Chan-wook, oder in diesem Fall Kim Je-woon – die junge Garde an Regisseuren liefert ein breites Spektrum an Filmen, die meist eins gemeinsam haben:
Sie sind irre, sie sind (für das europäische Auge) angenehm anders und sie sind vor allem großartig.
Und trotz der insgesamt unschlagbar hohen Qualität des jungen koreanischen Kinos, Kim’s Psychohorror A TALE OF TWO SISTERS ist ein besonders intensives Exemplar!
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Film: Sinister (2012)


Trailer © by Universal Pictures Germany


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Horror, Psychothriller
Regie: Scott Derrickson
Drehbuch: Scott Derrickson, C. Robert Cargill
Besetzung: Ethan Hawke, Juliet Rylance, James Ransone, Michael Hall D’Addario, Clare Foley, Nicholas King
Kamera: Chris Norr
Musik: Christopher Young
Schnitt: Frédéric Thoraval


Review
Verdammte Axt, das war haarscharf – fast wär die Buxe voll gewesen!

Ich weiß nicht ob ich jemals (außer wahrscheinlich bei meiner VIEL zu jungen ALIEN-Erstsichtung) beim Genuss eines Horrorfilms passagenweise so dermaßen gespannt und beunruhigt gewesen bin? Herzrasen, zusammenzucken, Gänsehaut, schreckhaftes Umdrehen weil Schatten (der Bäume vor dem Fenster) an der Wand tanzen – und danach ein, sich klein fühlender, verstörter jacker, der wieder 10 Jahre alt ist und Angst im Dunkeln hat und schlecht schläft und sich wünscht jetzt nicht gerade in einer düsteren, nächtlichen Wohnung noch fünf Meter zum Lichtschalter gehen zu müssen. Holy Shit, hat SINISTER mich abgeholt und eiskalt erwischt. Irgendetwas darin muss einen speziellen Punkt in meinem Hirn angesprochen haben. Film: Sinister (2012) weiterlesen

Film: Suspiria (1977)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by ’84 Entertainment, New Vision Films, Dragon Film


Fakten
Jahr: 1977
Genre: Giallo, Slasher, Horror
Regie: Dario Argento
Drehbuch: Dario Argento, Daria Nicolodi
Besetzung: Jessica Harper, Stefania Casini, Flavio Bucci, Miguel Bosé, Barbara Magnolfi, Susanna Javicoli, Eva Axén, Rudolf Schündler, Udo Kier, Alida Valli, Joan Bennett, Margherita Horowitz, Jacopo Mariani
Kamera: Luciano Tovoli
Musik: Goblin, Dario Argento
Schnitt: Franco Fraticelli


Review
Völlig irrsinnige Tapeten-Muster, Ballett als Drill, eine vorhöllische Farbflut aus grün-gelb, blau und rot, Schuhplattler im Hofbräuhaus, ein diabolischer Score, der dem Wort creepy eine frühe, in Stein gemeißelte Definition verleiht und rooooootes Blut: SUSPIRIA von Dario Argento.

Eine junge Balletttänzerin wird auf einer Elite-Schule in Deutschland aufgenommen – in einem apokalyptisch anmutenden Sturm reist sie an und wird zunächst Zeugin, wie ein völlig verstörtes anderes Mädchen schreiend und panisch aus dem Gebäude in den Regen flieht. Hier stimmt etwas nicht. Das ist von Minute eins an klar und daran wird in den nächsten 90 Minuten nicht eine Sekunde Zweifel aufkommen.

Denn Argento gelingt es, den Horror zu etwas universellem, alles überspannendem zu erheben, ihn in jeder Faser seines Werkes zu platzieren. Nichts in SUSPIRIA wirkt gänzlich real, immer ist da dieses kleine Stück Entrückung, um das die Bilder, Momente und Kulissen aus der Wirklichkeit verschoben wirken. Gebäude erscheinen mächtig, wie der unheilvolle Eingang ins Verderben, räumliche Dimensionen verschwimmen, das Normale wirkt obskur, einfach nicht richtig – schon das Geräusch beim Öffnen einer Schiebetür am Flughafen trägt Unheil in sich, die Tapeten in der Ballettschule scheinen förmlich mit unsichtbaren Warnhinweisen beschriftet zu sein, der ausgelassene Traditionstanz der süddeutschen Trachtenträger kommt einer rituellen Beschwörung, zur Öffnung eines Portales in die Hölle gleich. Film: Suspiria (1977) weiterlesen