Review 1989 ist also der Knoten geplatzt und PIXAR produzierte erstmalig einen Kurzfilm, der den allzu gut bekannten, leichten, humoristischen Charme der späteren Filmchen versprüht.
KNICK KNACK erzählt keine wirkliche Geschichte, viel mehr eine kleine, lustige Episode aus dem Leben eines (höchst verpeilt aus der Wäsche guckenden) Schneekugel-Schneemanns – mehr Sketch als Story. Das ist zwar alles nach wie vor im End-Achtziger-Stil animiert – stilistisch also zwar ein Stück Zeitgeschichte, heute aber dennoch schwer zu schlucken – doch macht einfach Spaß, weil die beteiligten, optisch stark abstrahierten, Figuren allesamt eine freche Komik versprühen und, viel wichtiger, endlich die nötige Empathie auslösen.
Fakten Jahr: 2010 Genre: Survival, Abenteuer, Drama Regie: Peter Weir Drehbuch: Peter Weir, Keith R. Clarke, Slavomir Rawicz (Romanvorlage) Besetzung: Jim Sturgess, Ed Harris, Colin Farrell, Dragos Bucur, Saoirse Ronan, Gustaf Skarsgård, Mark Strong Kamera: Russell Boyd Musik: Burkhard von Dallwitz Schnitt: Lee Smith
Review THE WAY BACK, oder: Wie Peter Weir eine unaufgeregte Erzählweise mit gänhnender Langweile verwechselte..
Wie befinden uns im zweiten Weltkrieg, die Sowjet-Armee ist von Osten nach Polen eingefallen und die ersten polnischen Männer werden gefangen genommen, um in russischen Arbeitslagern zum schuften und sterben verdammt zu sein. Janosz ist einer von ihnen und stellt sich aufgrund der unmenschlichen Haftbedingungen schnell die entscheidende Frage: mit hoher Sicherheit an Unterernährung und Erschöpfung sterben, oder die unmöglich scheinende Flucht, durch ca. 1000 km Eiswüste und -40º kalte Nächte wagen? Film: The Way Back – Der Lange Weg (2010) weiterlesen →
Review Die Bedrohung ist unter uns – nicht zu sehen, aber da!
Sie wartet. Still und hinterhältig.
Angepasst schwimmt sie leise mit dem Strom. Bis zum Exodus. Dann Beschleunigung, Erhitzung, Explosion. Vereinnahmt unseren Körper, bezwingt uns, versklavt uns, verändert uns. Lässt uns zum Wirt des Verderbens mutieren. Der unsichtbare Tod.
Auch ohne den massiven Subtext, den John Carpenter in diesen (mindestens) Klassiker, wenn nicht absoluten Meilenstein des Genres eingewoben hat, wäre THE THING bereits ein verdammt starker Horror-Film mit deftigen Splattereinlagen – unglaublich spannend, heftigste Paranoia heraufbeschwörend und auch fast 35 Jahre Sspäter absolut fantastisch anzusehen.
Durch den tieferen Sinn, der (offensichtlich) zwischen den Zeilen verborgen liegt, gelingt dem Filmemacher jedoch zusätzlich eine starke Parrabel auf omnipräsente Urängste des Menschen – damals ganz sicher auf ein anderes Ziel projiziert (in den 80ern tobte der kalte Krieg, es herrschte eine tiefe Angst vor AIDS und Homosexualität, etc.) und dennoch heute so aktuell wie nie zuvor. Unauffällige Bedrohungen unter dem Radar sind, nicht zuletzt dank medialer Aufbauschung gewisser Events der jüngsten Vergangenheit, mehr denn je Ziel individuellen Misstrauens. Welches zu Angst führt. Welche zu Gewalt führt. Film: Das Ding Aus Einer Anderen Welt – The Thing (1982) weiterlesen →
Review THE GREY ist ein Film voller Auf und Ab. Unterm Strich okay. Was irgendwie schade ist, denn in Ansätzen beweisst er, dass weit mehr als nur “okay” drin gewesen wäre. Zeitweise hat der Film mich voll mitgerissen und atmosphärisch überzeugt, doch dann verliert er sich mehr und mehr in absoluten 08/15-Mechanismen und entwickelt eine zunehmende Ödniss. Wieso immer diese Stereotypen? Wieso müssen immer alle Rollenklischees bedient werden und dann nach dem “politisch unkorrekte Bezeichnung denken”-Prinzip wegsterben?
Anfangs – nachdem roughe Holzfäller-Männer nach einem Flugzeug-Absturz im kanadischen Eis völlig aufgelöst und weinend durch die Trümmer kriechen – scheint es noch, als ob hier mal etwas präsentiert werden wird, das ganz andere Wege als der Durchschnittsfilm einschlägt. Die erste Sterbeszene nach dem Absturz ist unheimlich menschlich und feinfühlig inszeniert – meilenweit entfernt vom üblichen Pathos solcher Momente. Das machte Hoffnung auf einen etwas anderen Fim, doch im weiteren Verlauf gestalten sich Figuren (und Handlung) zwar weniger offensiv schablonenhaft als in vielen anderen Genre-Vertretern, allerdings nur, weil man einfach gar nichts von ihnen mitbekommt. Film: The Grey – Unter Wölfen (2012) weiterlesen →
Review John McClane ist ohne Zweifel eine der abgebrühtesten coolen Säue der (Action)Filmgeschichte. Und genau deshalb, weil er über weite Strecken vollständig von seinem Hauptdarsteller getragen wird, ist DIE HARD 2 auch eine äußerst gelungene Fortsetzung.
“How can the same shit happen to the same guy twice?“
Gute Frage, deren Antwort hier recht galant gefunden wurde, weil man sich überwiegend auf die Kernqualitäten des ersten Teils beruft: Den Protagonisten. Die erste Filmhälfte über lässt Regisseur Renny Harlin, einer von Hollywood’s Größen, die immer zuverlässig einen Fuß im B-Kino verharren ließen, den verhältnismäßig jungen Willis mit Leib und Seele aufspielen – in zackigem Tempo werden der Grundstein für den simplen, aber sowohl soliden, als auch effektiven Plot gelegt, die Villains eingeführt, das Szenario erklärt und McClane mittendrin, auf einem überfüllten Flughafen, von einer Situation in die nächste geworfen. Film: Stirb Langsam 2 – Die Hard 2 (1990) weiterlesen →
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