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Horrorctober 2016, Film #7: Hänsel & Gretel – Hexenjäger (2013)


Titelbild & Trailer © by Paramount Home Entertainment


Der #horrorctober (was das ist, erfahrt ihr auf dieser Info-Seite, die auch alle Links zu meinen Filmbesprechungen im Rahmen der „Events“ enthält, oder auf dieser anderen Info-Seite der CineCouch) ist längst vorbei, ich habe im Laufe des Monats 10 von den geplanten 13 Filmen geschafft und schiebe nun die Reviews so fix es geht hinterher. Zum Schreiben kam ich im Oktober nämlich wirklich kaum…


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Horror-Komödie, Action-Märchen
Regie: Tommy Wirkola
Drehbuch: Tommy Wirkola
Besetzung: Jeremy Renner, Gemma Arterton, Peter StormareFamke JanssenPihla ViitalaThomas Mann
Kamera: Michael Bonvillain
Musik: Atli Örvarsson
Schnitt: Jim Page


Review
Wenn es doch nur immer so laufen würde. Als HÄNSEL & GRETEL – WITCH HUNTERS vor wenigen Jahren veröffentlicht und promoted wurde, versprachen Marketing und Trailer in etwa “einen spaßigen Actionfilm, in dem Renner und Arterton als Badass-Versionen der zwei klassischen Märchenfiguren mit dicken Knarren im mittelalterlichen Deutschland aufräumen, indem sie Hexenärsche treten”. That’s it.

Nun habe ich den Film, in Hoffnung auf ein paar coole Sprüche, soliden Krawall und Bilder aus meiner Heimatstadt Braunschweig (ein Kumpel ist auf dem Braunschweiger Burgplatz mal in den Dreh geplatzt) im Rahmend es #horrorctober geschaut und bekam “einen spaßigen Actionfilm, in dem Renner und Arterton als Badass-Versionen der zwei klassischen Märchenfiguren mit dicken Knarren im mittelalterlichen Deutschland aufräumen, indem sie Hexenärsche treten”. Ziemlich genau sogar, denn kurz gesagt, ist hier wirklich zu einhundert Prozent das drin, was drauf steht – somit bildet WITCH HUNTERS eine seltene Ausnahme in Zeiten des skrupellosen PR- und Trailer-Betruges. Klar, überrascht werden ist gut und eigentlich genau das, was wir Filmfanatiker oft vermissen, aber besonders bei dieser Art von (vermeintlich) berechenbaren, knalligen Action-Reißern ist es ab und an gar nicht verkehrt, einfach zu bekommen was man wollte. Man legt sie doch schließlich genau aus besagter Erwartungshaltung ein.  Horrorctober 2016, Film #7: Hänsel & Gretel – Hexenjäger (2013) weiterlesen

Blogparade: Gegen den Strom – 10 unbekannte oder unbeliebte Lieblingsfilme (2016)

Schon lange ist es an der Zeit, mich mal in eine der zahlreichen Blogparaden (hä, was’n das?) in meinem direkten Online-Umfeld einzuklinken. Oft fand ich die Themen schon spannend, aber habe es aus Zeit- oder – ich bin mal ehrlich – Kreativitätsmangel nicht gebacken bekommen eigene Beiträge zu verfassen. Das soll sich jetzt ändern, denn die Singende Lehrerin (mal wieder, nicht umsonst wird sie “Königin der Blogparaden” gerufen) hat ihre nächste Aktion gestartet und nun, beim Thema Gegen den Strom – 10 unbekannte oder unbeliebte Lieblingsfilme, lasse ich mich, finally, nicht zwei mal bitten. Ich werde nun also in mich gehen und zehn Filme zusammensuchen, die mir sehr am Herzen liegen, von der Allgemeinheit aber (in meiner rein subjektiven Wahrnehmung) verschmäht, oder gar nicht erst gekannt sind.

Dabei werde ich Exemplare wählen, die mich emotional (auf die verschiedenste Art) so getroffen haben (bzw. immer noch treffen), dass sie für mich mehr, als nur “einen guten Film” ausmachen. Teils begleiten mich diese Filme schon einige Jahre, teils habe ich sie auch erst 1-2 mal gesehen, aber einen Platz in meinem Herzen, der ganz automatisch dafür sorgt, dass ich sie immer mal wieder gucke, haben sie allesamt.

Zum Aufbau noch eine Info vorweg: Wenn der Titel des Films als Link eingefügt ist, führt dieser Link zu einem bereits bestehenden ausführlichen Review hier im Blog, oder einem Podcast bei Enough Talk!, den ich zum Thema aufgenommen habe. Da könnt ihr dann noch ausführlicher erfahren, warum ich den Film so mag! Ich hoffe ich kann euch ein paar Tipps ans Herz legen, die nicht allzu alltäglich sind

Und los.


[youtube https://www.youtube.com/watch?v=YIRm4ncrBf4]

Direktlink

Helge Schneider, man liebt oder man hasst ihn. Und weil ich ersteres tue – so sehr, dass ich selbst seine Filme, die teils auch hartgesottene Fans nur ratlos im Regen stehen lassen, abgöttisch liebe – kann man diese Nennung stellvertretend für jede andere, der von ihm verzapften filmischen Skurrilitäten begreifen. Obwohl 00 SCHNEIDER streng genommen der “normalste” seiner Filme ist – es existiert im Vergleich zu TEXAS oder PRAXIS DR. HASENBEIN am meisten so etwas, wie eine tatsächliche Handlung – ist er es auf anderer Seite auch wieder nicht. Da sind der verrückte Superschurke Nihil Baxter, der legendäre Sidekick Helmut Körschgen, der weltbekannte Spürpilot, Einpark-Tipps vom Profi, “lecker Nüßchen”, ein Wadenkrampf, “die schöne Skulptur”, Schnack beim Feierabendbier, sowie unzählige andere irrsinnige Momente, deren Summe den Film für mich wohl zum Highlight in Helges Filmographie macht. Man fühlt von der ersten bis zur letzten Sekunde, wie viel Spaß er und sein langjähriger Freund Christoph Schlingensief am Set gehabt haben müssen, während sie sich in ihren absonderlichen Ideen übertrumpften und immer noch einen drauf setzten. Ich kann nicht zählen, wie oft ich den Film gesehen habe – es reicht zum auswendigen mitsprechen – bereits wenn Nihil Baxter die ersten Sätze (“Ich reg mich auf, ich reg mich auf”) ablässt, liege ich am Boden, zahlreiche Zitate haben es in meinen täglichen Sprachgebrauch geschafft und wann immer es mir mal nicht so geht, bringt 00 SCHNEIDER mich wieder auf gute Gedanken. Hach, die schrulligen Kulissen, der schräge Humor – da ist nichts als pure Liebe für diesen Film! Blogparade: Gegen den Strom – 10 unbekannte oder unbeliebte Lieblingsfilme (2016) weiterlesen

Film: Für Immer Adaline – The Age Of Adaline (2015)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Universum Film GmbH


Fakten
Jahr: 2015
Genre: Fantasy, Romanze, Drama, Märchen
Regie: Lee Toland Krieger
Drehbuch: J. Mills GoodloeSalvador Paskowitz
Besetzung: Blake Lively, Michiel Huisman, Harrison FordEllen BurstynKathy Baker
Kamera: David Lanzenberg
Musik: Rob Simonsen
Schnitt: Melissa Kent


Review
Wie wäre das, wenn du von einem Moment auf den anderen aufhörst zu altern und plötzlich, ohne zu verstehen warum und ohne eine Chance darauf zu haben diesen Zustand jemals wieder zu verlassen, auf ewig in der Form verbleibst, die dich in diesem Moment definierte? Wie würde es sich auf dein Leben auswirken, auf deine Bekanntschaften, auf die Menschen die du liebst? Und wie würde die Welt mit einem derart außergewöhnlichen, schier unerklärlichen Phänomenen umgehen – die Wissenschaft, die Gläubigen und auch die ganz normalen Leute?  Film: Für Immer Adaline – The Age Of Adaline (2015) weiterlesen

David Lynch #10: Wild At Heart (1990)


Trailer © by Universal Pictures Germany GmbH


Fakten
Jahr: 1990
Genre: Raodmovie, Lovestory, Komödie, Film Noir, Groteske
Regie: David Lynch
Drehbuch: David Lynch, Barry Gifford
Besetzung: Nicolas Cage, Laura Dern, Willem Dafoe, J.E. Freeman, Diane LaddCalvin Lockhart, Isabella Rossellini, Harry Dean Stanton, Jack Nance
Kamera: Frederick Elmes
Musik: Angelo Badalamenti
Schnitt: Duwayne Dunham


Review
Lula: “This whole world is wild at heart and weird on top.”

David Lynch hat nie Filme “wie all die anderen” gemacht. Egal ob horror’eske Allegorie auf die Ängste werdender Väter, unkonventionelles SciFi-Epos, oder besonders im Spätwerk eine Fülle an assoziativen, surrealen Abhandlungen über den menschlichen Geist, das Kino, oder die elementaren Konflikte in uns – Lynch überrascht, verstört und lässt in einer Mischung aus Verwirrtheit und offen staunendem Mund zurück. Doch von all den obskur angehauchten, immer weit an Konventionen vorbei gedrehten Werken, die er im Laufe seiner Karriere auf Zelluloid bannte ist WILD AT HEART in seiner Wirkung, den inszenatorischen Kontrasten und der Wahl seiner Motive wahrscheinlich das Absurdeste. David Lynch #10: Wild At Heart (1990) weiterlesen

Meinung: Media Monday #195

Es ist Media Monday #195 und ich bin müde. Soll montags vorkommen. Dennoch hält mich nichts davon ab mich dem gnadenlosen, investigativen und tief bohrenden Kreuzverhör des Herrn Wulf Bengsch zu stellen. Und los:


1. THE RAID ist wirklich ein Film gewordenes Computerspiel, schließlich fightet sich unser Protagonist Stockwerk für Stockwerk (= Level für Level) ein Hochhaus hinauf, um nach einigen Zwischengegnern oben auf den Boss (= Endgegner) zu treffen.

2. Die Figur des Bryan Cranston wird in GODZILLA (2014) gnadenlos verheizt und das, obwohl er in der kurzen Zeit on screen durch seine Präsenz voll überzeugen konnte, die eigentliche, vom blassen Aaron Taylor-Johnson gespielte Hauptfigur mit links an die Wand spielte und den Film insgesamt sicher aufgewertet hätte.

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