Video: Composition In Storytelling (2016)


Quelle: Channel Criswell YouTube Kanal


Ein schönes Video-Essay, dass sich mit Bildkomposition auseinandersetzt und dem aufgeschlossenen Filmfreund vor allem eins vor Augen ruft: Im Optimalfall sollte nichts in einem Film willkürlich sein. Tolle Bilder, schöne Stimmung.

gefunden auf Nerdcore

LP: 40 Winks – Sound Puzzle (Deluxe Edition, 2015)


Quelle: bajkibajk YouTube-Kanal


Project Mooncircle (ich könnte für jede Veröffentlichung des Labels einen automatischen Blogpost programmieren, ist eh immer top) hat ein ursprünglich auf MERCK erschienenes 2007er Downbeat-/Trip-Hop-/Instrumental-Hip-Hop-Album von 40 Winks in einer Deluxe Edition released. Die warmen, verspielten Beats grooven und wabern vor sich hin und das Resultat ist genau mein Ding. Schöne Samples zwischen G-Funk, Piano-Strings und jazzigen Einflüssen, ab und an ein paar Cuts drin – da werden verstärkt Erinnerungen an Nightmares On Wax wach, die das Herz eines alten Hoppers instantan höher schlagen lassen. Auf Bandcamp fliegt die Ur-Version auch noch für einen läppischen Fünfer rum, die knapp zehn Bonustitel auf der (remasterten?) Deluxe-Edition sind aber ein definitiver Mehrwert. Knisternde Deepness, die die passende Melancholie für das aktuelle Dauergrau in sich trägt. Hört mal rein

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Meinung: Media Monday #239

Guten Morgen Freunde. Viel zu tun, daher gibt es heute zum Media Monday #239 nur eine Kurzfassung. Wie immer sind meine Antworten zu Wulfs Lückentext in kursiv gehalten.


1. Wäre doch mal angenehm, wenn häufiger richtig frische Ideen in Filme verwandelt würden, so wie etwa zuletzt mit A GIRL WALKS HOME ALONE AT NIGHT. Natürlich kann man sich streiten was nun genau “frisch” ist und was nicht, aber ein feministischer Vampir-Western-Kunstfilm iranischer Herkunft ist nun wirklich nicht alltäglich.

2. Bombastische Action hat mich ja früher mal gereizt, mittlerweile allerdings holt sie mich ausnahmslos nicht mehr ab. Ich bin vom Lärm genervt, kann einfach keine Freude am Exzess mehr aufbringen und das ganze überfordert und nervt mich einfach nur. Schade, aber die leisen, persönlichen Filme geben mir so viel, dass ich dem ganzen nicht wirklich hinterher trauere.

3. Rückblickend hätte ich ja gerne die Lebenszeit, die ich für UNKNOWN USER vergeudet habe, zurück, denn ich habe in der Sneak schon oft Mist erlebt, dieser un-Film toppte aber alles (siehe Review).

4. Christoph Waltz spielt gefühlt immer dieselben Rollen, schließlich hat das in INGLOURIOUS BASTERDS ja exzellent funktioniert und scheinbar wollen alle jetzt immer den Hans Landa/Dr. King Schultz in ihren Filmen, weswegen er nur noch getypecasted (tolles Neudeutsch, oder?) wird. Dabei zeigt der Mann zum Beispiel in ZERO THEOREM, dass er mehr Range als in obigen Rollen hat. Meinung: Media Monday #239 weiterlesen

David Lynch #11: Twin Peaks – Season #1 (1990)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Paramount Home Entertainment


Fakten
Jahr: 1990
Genre: Drama, Mystery, Soap-Opera, Thriller, Noir
Showrunner: Mark Frost, David Lynch
Crew (Writer, Director, Cinematographer, Editor): IMDb-Übersicht
Besetzung: Kyle MacLachlan, Michael Ontkean, Mädchen Amick, Dana Ashbrook, Ray WiseGrace Zabriskie, Richard Beymer, Lara Flynn Boyle, Sherilyn Fenn, Warren Frost, Peggy Lipton, James Marshall, Everett McGill, Jack Nance, Joan Chen, Kimmy Robertson, Michael Horse, Piper Laurie Harry Goaz, Eric DaRe, Wendy Robie, Chris Mulkey, Russ Tamblyn, Ian Buchanan, Frank Silva, Miguel Ferrer, David Patrick Kelly
Musik: Angelo Badalamenti


Review
Es ist 1986 – David Lynch trifft erstmalig auf den TV-Autor Mark Frost. Es ist 1987 – gemeinsam earbeitete Drehbücher werden von den Networks abgelehnt. Es ist 1988 – aus der Idee eine Soap-Opera mit Crime- und Thriller-Elementen zu verbinden, entsteht der Pilot zur Serie TWIN PEAKS. Ein schwerer, dunkler Pilotfilm, der in seinen 90 Minuten fast ausschließlich Trauer, Leid und ähnlich dunkle Emotionen beinhaltet und dennoch enorm gut ankommt – und zwar weil er geradezu in Perfektion die Kunst des Anteaserns beherrscht: Die Figuren in dieser verschlafenen Kleinstadt zeigen ein Gesicht, was durch die Bank weg den Eindruck einer Maske erweckt, hinter der etwas unbekanntes, andersartiges schlummert. Die offensichtlichen Ereignisse scheinen glatt und normal, wäre da nicht dieser klitzekleine Zweifel an den sichtbaren Fassaden der amerikanischen Bürgerlichkeit. Und nachdem all dies bereits eine Weile Raum zur Entfaltung dieser neuartigen, mysteriös fesselnden Atmosphäre hatte, erscheint zuguterletzt, wie vom anderen Stern, über den Dingen schwebend, jedoch ohne die Bodenhaftung verloren zu haben, eine der vielleicht interessantesten Figuren der Filmgeschichte: Special Agent Dale Cooper.

Agent Cooper: “Damn fine coffee. And hot!”

Was sich im Folgenden entspinnt, ist ein Amalgam der Stile: eine Krimi-Geschichte, deren Krimianteil nicht unwichtiger sein könnte, ein bitteres Gesellschafts-& Familiendrama, sowie eine mysteriöses, ins Surreale driftendes Fantasy- und Horror-Hybrid. Reichlich Soap-Opera steckt auch noch drin. Die Summe dieser Teile macht es, entwirft eine damals (und heute) vollkommen eigensinnige Welt und so geht Season #1 von TWIN PEAKS problemlos als absolutes atmosphärisches Meisterwerk durch. Der Anstoß der Handlung, ein unerwarteter Mord an der jungen Laura Palmer, welcher eine tiefe Furche in die heil-geglaubte Idylle gesellschaftlicher Sicherheit kratzt und die Bewohner der Stadt zutiefst schockiert, bringt nur die sprichwörtliche Lawine ins rollen. Zunächst als Fremdkörper in der konstanten Normalität empfunden, ist das Ereignis in Wahrheit der letzte Tropfen, der ein Fass voll aufgestauter Lügen und Falschheit zum flutartigen Überlaufen bringt. Und da das undefinierbare, das hässliche Etwa unter der Oberfläche nun erstmalig sichtbar war, entwickelt sich schnell ein unberechenbarer Strom, der die verschrecken Seelen des kleinen Ortes zwischen den Berggipfeln mitreißt, ohne eine frühe Ahnung zu geben, an welchem seltsamen Ort sie landen werden. David Lynch #11: Twin Peaks – Season #1 (1990) weiterlesen

Podcast(s): Durch Den Podcatcher Gejagt #15 (2016)

Das erste Mal Podcasts im neuen Jahr Da in letzter Zeit, also seit kurz vor Weihnachten, sowieso alle mit STAR WARS VII oder Jahresrückblicken beschäftigt sind, wird das hier thematisch eher wenig breit gefächert und da ich zwischendurch mal 10 Tage Pause mit allem was ich sonst so oft treibe (Filme gucken, Mucke pumpen und eben auch Podcasts hören) eingelegt habe, werde ich euch hier wohl nichts neues servieren. EGAL! Ich mache es trotzdem.


Filme

  • Es war die Zeit der Weihnachtsspecials und Jahresrückblicke. Zunächst legte der Spätfilm mit einer wundervollen Episode #49 vor. Im Stile einer klassischen Weihnachts-Show holen Daniel und Paula sich sechs Gäste (inklusive mir) zur Besprechung von GREMLINS “auf die Couch”. Viele Meinungen, viel Geplauder, und vor allem irre Scratch- und Musik-Einlagen, die sogar noch den einige Episoden zurück liegenden Rap toppen. Weiter ging es mit Enough Talk! V Second Unit. Ich hatte im Vorfeld richtig Lust ‘nen Jahresrückblick auf das Kinojahr zu machen, hab mich mit Christian kurzgeschlossen und eine Kollaboration angezettelt. Das Ergebnis kann man wahlweise als Diverse Talk! #006 oder Second Unit #175 herunterladen und sich auf einen Haufen Filmbesprechungen (weit detaillierter als geplant) einstellen. Hat Spaß gemacht und hätte sicher noch zwei Stunden länger gehen können. Dem nicht genug – um das Podcast-Jahr etwas abzurunden, hat Christian sich auch einen Haufen Gäste aus der Podcastosphäre ans Mikro geholt und in Second Unit #176 über Geheimtipps, die einzelnen Sendungsformate, etc. geplaudert. Ich war ebenfalls mit von der Partie. Gleich zwei Episoden (nämlich Nummer #26 und Nummer #27) braucht das Longtake-Ensemble, um ihre jeweiligen Top 15 des Jahres vorzustellen. Viele Geheimtipps, einige Festival-Filme, auf die wir uns hoffentlich in 2016 freuen dürfen und wie imme reichlich tiefgehende Gedanken zu den Werken. In epische Länge ist auch die Cinecouch mit Episode #134 am Start, die mit 4 Stunden und 40 Minuten wohl einen nicht allzu schnell getoppten Längen-Rekord aufstellt. Dass die Zeit wie im Fluge vergeht, spricht für die Damen und Herren und ihre 25 vorgestellten Filme, von denen ich auch einige sehr schätze. Recht mainstreamig geht es teilweise beim Cinecast zu. In Ausgabe #43 werden kurz drei Western vorgestellt (u.A. THE REVENANT) und dann drei Top 10 Listen gebildet. Nicht alles mein Ding, aber schön, dass wieder regelmäßig aufgenommen wird
  • Nächster RIESEN-Punkt momentan: STAR WARS. Die Second Unit mit Gast Hannes war direkt im Kino und tut ihre Meinung in Episode #174 kund. Die Herren mögen den Film im Groben, sind aber von der quasi-Remake-Dramaturgie und Mutlosigkeit enttäuscht. Zwei recht konträre Meinungen – krasse Enttäuschung und Begeisterung – knallen im Wowcast #48 aufeinander – fantastisch, wie weitreichend echte Hardcore-SW-Fans den Film nach 4 Sichtungen auseinander pflücken. Im Vergleich erscheint mir mein eigenes Gestammel zum Film in Enough Talk! #014 eher weniger gehaltvoll. Viele Spaß hatten wir dennoch, während wir unsere Thesen zu Brückenfilmen, Marek Starkiller und getroffener STAR WARS-Tonalität entwickelten. Den absoluten Rundumschlag zum Thema wagte Nerdtalk in Episode #419 – alle sieben STAR WARS-Filme beackern die zwei in einer live gestreamten Sendung. Der mega-Blockbuster (re)animierte sogar den Cinecast, der seine Sendung #42 passend mit “das Erwachen des Cinecast” betitelte. Zu Gast ist außerdem Mr. Turkelton, der reichlich Nerd-Knowledge droppt! Und es hört nicht auf… zwei mal konzentrierte Fachkompetenz versammelt sich in Cinecouch #133, wo Lars von Nerdtalk zu Gast ist, um mit Jan um, ja worüber wohl, richtig, STAR WARS zu sprechen. Auch diese Sendung war sehr gelungen, danach hat es mir aber mit den Besprechungen zum Film hingereicht (auch wenn sicher noch jeder andere Filmpodcast drüber gesabbelt hat).
  • Das Bahnhofskino hat zum Jahresabschluss in Episode #151 einige Hörerfragen beantwortet – danke dafür, ihr zwei, ich habe mir die Geheimtipps direkt notiert. Außerdem, da ich mich ja nach und nach durch deren Archiv wühle, nachgeholt: Sendung #4 nahm sich zwei von mir sehr geschätzte Filme vor: VIDEODROME von Cronenberg und BLUE VELVET von Lynch. Ich finde es echt beachtlich, wie gut das Format bei so wenig Routine schon ist. Wirklich gelungene Besprechungen, die man unbedingt nachhören sollte! Gleiches gilt für Episode #6, die von Nostalgie, sowie Kindheits-Lieblingsfilmen handelt und – welch ein Zufall – einen recht langen Exkurs zur STAR WARS-Reihe wagt.
  • Der Perser und die Schwedin sind jetzt genau da angekommen, wo ich mir das Format erhofft habe. Episode #5 stellt Sebastian vor die große Aufgabe einen Michael Haneke-Film “ertragen” zu müssen. Fazit: 71 FRAGMENTE EINER CHRONOLOGIE DES ZUFALLS wird von ihm in “ich habe nur 71 mal in meinem Leben gelacht und jedes Mal davon bereut” umbenannt. Priceless!

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