Das hat hier fast schon nur noch Listencharakter, aber mir fehlt die Zeit zum langen beschreiben der Episoden. Hört sie einfach – quality Stuff! – und drückt schön auf Flattr in den verlinkten Blogs. Wohl bekommt’s
Filme
Schöner Denken X Medien Nomadenbesprechen Serpico. Schöne Diskussion zu einem starken Film und danke für die Werbung im Nebensatz, die mich und Enough Talk! betraf
Longtake V Second Unit streiten sich in Longtake #33INTENSIV zu DEADPOOL. Sehr unterhaltsam, wie die extreme Sicht von Kinomensch auf Christian‘s Superhelden-Spleen trifft.
Harmonischer geht es hier zu: Second Unit x Play Together (also Christian und Timo) loben in Second Unit #181 umfangreich THE MARTIAN – da gehe ich mit.
Crossover so weit das AugeOhr reicht: Second Unit x CineCouch im SU-Special #22 zur Berlinale – Jan berichtet von Organisation und Ausrichtung des Festivals, Christian lobt die Genrenale.
Und es hört nicht auf: Spätfilm & Second Unit liefern mit Spätfilm #65 die erste (von drei Kollaborationen) zu HER (den ich großartig finde). Bei Second Unit wird noch die Frage erötert werden, ob der Film Dystopie, oder Utopie ist und ich selbst bequatsche demnächst mit Paula und Daniel die Rolle des künstlichen Menschen im Film. Also: Ohren offen halten
Moin. Die Tage werden länger und meine Zeit knapper, denn es geht nun in die heiße Phase meiner Promotionsarbeit – zusammenschreiben, merken dass noch zig Ergebnisse fehlen, etc. etc. Demnach wird dieser Beitrag einen Übergang einleiten, der spätestens in 1-2 Wochen abgeschlossen sein wird: Ich steuere auf eine Blog-Pause zu! Ich halte mich, zur Eingewöhnung, heute beim Media Monday #245 schon mal deutlich kürzer und gucke ob das geht. Man wird sehen. Meine Ergänzungen zu Wulf’s Text sind wieder in kursiv gehalten.
1. Als ich LOVE EXPOSURE erstmalig sah war das wie eine Frischzellenkur, denn das Epos zeigte mir zu einem Zeitpunkt, an dem ich relativ gelangweilt war, dass Kino immer noch (und auf ewig) in der Lage sein wird den Kiefer ungläubig runter klappen zu lassen.
2. Die David Fincher-Filmografie sollte ich dringend mal wieder einer Sichtung unterziehen, denn nachdem ich GONE GIRL wirklich gar nicht mochte, alle den Film aber als ebenso stark, wie sämtliche anderen Fincher-Werke einstuften, kam ich ins Grübeln.
3. Es ist echt schwer, Gleichgesinnte zu finden, wenn es um das Thema Subtexte und moralischer Auftrag von Filmen geht, denn ich habe das Gefühl, dass meine Kritik an Werken, die mich aufgrund ihrer Welt- und Menschenbilder regelrecht abstoßen (wie jüngst 13 HOURS), bei den meisten nur Achselzucken und die Aussage “stell dich nicht so an, war doch geile Action” bewirkt.
Review Wie tief muss man graben, um zum Kern einer Sache vorzudringen? An die Basis zu kommen, damit man alles darüberliegende zu Fall bringen kann? Und wo ist der Punkt, an dem man aufhören sollte weiter zu machen, weil, zunächst noch unbemerkt, nach und nach die lebensrettende Fähigkeit schwindet, die Grube wieder zu verlassen? “In too deep“ ist der amerikanische Terminus zur Beschreibung dieses Zustands, der von jeher ein beliebtes Objekt des Genre-Kinos darstellt. Undercover-Ermittler, denen die Sache über den Kopf wächst, die eben tatsächlich zu tief drin stecken, um aus freien Stücken den Fängen der kriminellen Organisation zu entkommen, in die sie eingebunden wurden, konnten wir von DONNIE BRASCO über INFERNAL AFFAIRS, bis zu MIAMI VICE in unzähligen Werken bewundern – mal mehr, mal weniger geglückt. Was die meisten dieser Filme jedoch eint: Sie entstammen nicht dem deutschen Raum – denn auch wenn hier in Form von TATORT– & POLIZEIRUF-Episoden, oder anderen TV-Krimis sicher schon tausendfach verdeckte Cops auf Mattscheiben ermittelten, so sind die großen, nachhaltigen Genre-Meilensteine bis jetzt ausgeblieben.
Das Zeug zum Welthit hat AUF KURZE DISTANZ, dieser jüngste Vertreter des Sujets wahrscheinlich ebensowenig, wie er ein reiner, auf Geradlinigkeit reduzierter Genrefilm ist und doch sorgt es, besonders unter dem Aspekt, dass öffentlich-rechtliche Sendeanstalten ihn produzierten, für eine unglaubliche Überraschung, wie überdurchschnittlich stark er ist. Von deren sonst so zahmer Vorgehensweise ist hier nämlich nichts zu spüren: Tom Schilling taucht, schauspielerisch wie üblich brillant, in eine verborgene Parallelgesellschaft ab – es geht um Wett-Manipulation, um Schiebung von Sportereignissen, um kriminelle Vereinigungen, von denen jede einzelne das große Geld machen will und in der Wahl der Mittel auf dem Weg dahin vor wenig zurückschreckt. Zunächst setzt Regisseur Phillip Kadelbach uns dieses Milieu noch als genau das dubiose, verschwommene, schwer greifbare Etwas vor, das ein Zuschauer ohne bisherige Berührungspunkte zum Metier erwarten würde: verqualmte Spelunken, in denen Screen an Screen die aktuellen Spiele internationaler Ligen flimmern, geschwärzte Scheiben, die diese Bereiche als eine kleine, in sich geschlossene Welt schützen, die bewusst von der normalen Realität abgeschottet wurde, weil hier eigene Regeln von Aufstieg und Fall gelten, und wenig vertrauenserweckende Buchmacher, die erst bei den obskursten Wetten, die Schilling als Protagonist Klaus platzieren will, um langsam mit den Drahtziehern der beschatteten Organisationen in Verbindung zu kommen, auf die Barrikaden gehen. Soweit so gut, in kühlen, entsättigten Bildern ein halblegales Milieu zu zeigen, ist noch keine große Kunst. (Neuer) Deutsch(sprachig)er Genrefilm #12: Auf Kurze Distanz (2016) weiterlesen →
ASC, der seit einer Weile mit Geoff Presha & Sam KDC das Grey Area Projekt ins Leben gerufen hat, um dem undefinierbaren, spannenden Sound der drei einen Namen zu geben – bitte auch unbedingt deren Podcast checken (alternativ auf Soundcloud) – bringt eigentlich immer Qualität. Seine auf Samurai Music veröffentlichte EP Binary System aus dem letzten Oktober ist da keine Ausnahme, fühlt sich wie immer angenehm kühl an und atmet eine tiefe Liebe für den Weltraum. Oder die Idee dessen, wie es wohl klingen könnte, wenn man durch ihn schwebt. Vier tragende, Genre-technisch undefinierbare 170er Tunes, die zum abheben (und gedanklichen schweifen) animieren. Schön.
Dieser Post sieht etwas anders aus, als ihr es von meinen sonstigen Reviews gewöhnt seid – das hat einen simplen Grund: Ich möchte diesem gefährlichen, durch Hass und Rassismus gespeisten Schundwerk nur die mindeste nötige Aufmerksamkeit schenken, der es bedarf, um eine dicke Warnung auszusprechen, die ideologische Bedenklichkeit anzuprangern und zum Boykott aufzurufen. Demnach seht ihr oben einen Trailer, den den Stil des Films ziemlich passend wiedergibt, aber logischerweise keine Kauflinks, etc.
Fakten Jahr: 2016 Genre: Pro-Kriegsfilm, Militär-Propaganda, Rassistischer Film, Hasspredigt Regie: Michael Bay Drehbuch: Chuck Hogan
Review Dies soll kein „reguläres“ Review sein, das sich an filmischen Mängeln abarbeitet. Denn auch wenn ein solches in Anbetracht von Michael Bay’s massiver (erzählerisch wie inszenatorischer) Inkompetenz sicher ertragreich wäre, verblassen die dümmlich-leeren Figuren, die chaotische „Action“, welcher jegliches Gefühl für Raum, Bildkomposition und Bewegung fehlt, die zehrende, weil vollkommen unnötige Überlänge, die Abstinenz von Dramaturgie oder Spannung und der katastrophal deplatzierte Rührseeligkeits-Kitsch zunehmend, in Anbetracht der gefährlichen Ideologien, die der besagte Herr Bay hier mit vollster Überzeugung verbreitet. Bis dato hielt ich diesen Mann einfach nur für enorm einfach gestrickt (um nicht zu sagen dumm), aber eben harmlos. Die Sneak-Preview-induzierte Zwangssichtung seines neusten filmischen Verbrechens ändert diese Einstellung. Nun würde ich sogar ganz klar soweit gehen, ihn als gefährlich einzustufen – auf die Weise, wie Joseph Goebbels und Leni Riefenstahl gefährlich waren – denn 13 HOURS ist nicht weniger als die Definition eines Propaganda-Films, der versteckte Hebel betätigt, um Feindbilder zu schüren, Gewalt, Nationalismus und Krieg zu verherrlichen und „Helden“ zu feiern. Eines Films also, der uns unmissverständlich sagt: „KRIEG IST GEIL! Also schreibt euch ein und lasst ruhmreich euer Leben für euer Land, denn das ist es, was echte Helden tun!“
Das durch ähnlich geartete Propaganda und westliche Stimmungsmache geschürte Hass-Feuer nicht nur am Glühen zu halten, sondern liter-, vielleicht gar tonnenweise Öl rein zu schütten, ist Bay’s offensichtliche Intention. In (gemessen an ihrer unterbewussten Wirkung plötzlich gar nicht mehr so dummen) Suggestiv-Bildern wird ein etabliertes Araber-Feindbild nach dem nächsten bedient, das Handeln dieser „coolen“ Special-Forces-Muskelpakete mit ihren hippen Rauschebärten nicht nur (in Form einer Kombination cooler Sprüche und pathetischer Einstreuungen ihrer bangenden, zurückgelassenen Familien) unreflektiert legitimiert, sondern wissentlich heroisiert (alles für Gott, für die Familie, für Amerika) und die Gewalt des eskaliernden Krieges als etwas packendes, spannendes, Videospiel-artiges dargestellt. „Geh da runter“, sagt uns 13 HOURS, „dann kannst du endlich mal das Playstation-Pad aus der Hand legen, um den Ego-Shooter real werden zu lassen“. Dass man dabei Hände oder sein Leben lassen kann, ist nur lästiges Beiwerk, welches das Heldentum jedoch doppelt kompensiert. GeSneakt: 13 Hours – The Secret Soldiers Of Benghazi (2016) weiterlesen →
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