Haha, wie immer, den Tab seit zwei Tagen offen, aber zu unfokussiert, um das mal ins Blog zu schmeißen. Egal, um Aktualität geht es mir hier ja eh nicht. Viel sagen muss man zu dem Video auch nicht – wer schon mehr als 1-2 mal über die Funktionsweisen von Film nachgedacht hat, ist sicher zu dem Schluss gekommen, dass Farbgebung kein Zufall ist. Hier wird einem das mal schön vor Augen geführt (obwohl ich die Musik drunter nicht sooooo passend finde).
Ein schönes Video-Essay, dass sich mit Bildkomposition auseinandersetzt und dem aufgeschlossenen Filmfreund vor allem eins vor Augen ruft: Im Optimalfall sollte nichts in einem Film willkürlich sein. Tolle Bilder, schöne Stimmung.
Review Terrence Malik hat sich über die Jahre immer weiter von dem entfernt, was gemeinhin von einem “normalen” Film erwartet, bzw. überhaupt noch als ein “richtiger” angesehen wird. Zwar zieht ein tief naturalistischer Ansatz sich bereits seit dem Regie-Debüt BADLANDS durch sein Werk – stimmungsvollen Bildern aus der Natur und dem Leben wurde bereits zu Anfang ein großer Platz eingeräumt – doch wichen Faktoren wie eine klassische Handlung und Narration mit der Zeit immer weiter aus seinen Filmen. In DER SCHMALE GRAT formulierten erstmalig multiple Figuren nachdenklich ihre verschiedenen Weltsichten aus dem Off, in TREE OF LIFE verpackte Malick eine Abhandlung über konträre Lebenswege – rational VS spirituell – bereits überwiegend in Form einer symbolischen Bilder- und Klangflut, hangelte sich aber partiell noch an einem tragischen Familiendrama entlang, nur um (nach dem zwischengeschalteten TO THE WONDER) in KNIGHT OF CUPS endgültig in einer extremen Verdichtung seines Stils anzukommen. Dieser Film hat nun gar nichts mehr von einer konventionellen Geschichte, sondern ist nur noch Stimmung, nur noch ein Treiben durch Momente, nur noch offen gehaltener Raum für Projektion – nach Sichtung eines Werks nicht sicher zu sein, ob der Hauptdarsteller on Screen auch nur einen einzigen wirklichen Satz gesagt hat, spricht Bände und deutet schwer auf eine gänzlich andere Art Film hin. Film: Knight Of Cups (2015) weiterlesen →
Nachdem ich letzte Woche nicht bloß beim Media Monday mitgemacht, sondern auch an vielen Stellen ein bißchen mitdiskutiert habe, ist meine Vorfreude auf den Media Monday enorm gewachsen! Deswegen geht es nun ohne weiteres Geschwafel in die Runde #185. Ready, steady, go!
1. Das neue Jahr fing ja schon mal schlecht an in punkto Medien, schließlich wurde uns ein ameisengroßer Teaser zu einem Teaser zu einem Trailer vorgesetzt. Und manche so: yeah! Das lässt in etwa erahnen, was für absurde, von Marketing-Abteilungen generierte Hypes uns in 2015 erwarten werden.
2. Jennifer Lawrence hat zwar nur immermeist ein und denselben Gesichtsausdruck im Repertoire, aber zumindest in den HUNGER GAMES Filmenpasste das ziemlich gut, da sie ja ein wenig das Allerwelts-Mädchen ohne große charakterliche Eigenschaften darstellt und erst im Laufe der Filme ihr Wesen entwickelt (bzw. es zerbricht). Meinung: Media Monday #185 weiterlesen →
Review Architektur ist Handwerk. Architektur ist Kunst.
Architektur ist eigenständig. Architektur ist zweckgebunden.
Verschiedenste konträre Aussagen lassen sich über die Architektur finden und den wenigsten ist bewusst: Sie umgibt uns täglich, in all ihren Gesichtern, allein zwischen Aufwachen und Arbeitsbeginn erleben wir sie in hunderten von Facetten – von nüchterner Funktionalität, über klassisch anmutende Sichtfenster in andere Epochen, bis hin zu ausufernder moderner Designkunst. Doch all diese Daseinsformen vereint ein gemeinsamer Nenner: Beraubt man die Architektur ihrem Zweck, verkommt sie zu leerer Fassade. Und beraubt man den Zweck einer angemessenen Fassade, existiert er zwar noch, doch das Leben wird ein Stückchen hässlicher.
Was ist ein Gebäude, ohne Menschen die es bewohnen? Kann ein Haus primär ein Objekt der Präsentation, nicht des Nutzens sein?
Letzteres stellt die finale Frage dar, der sich Regisseur Dieter Reifarth in seinem Dokumentarfilm über die Villa Tugendhat, welche Mies van der Rohe in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts im tschechischen Brünn realisierte, annähert. Entgegen der naheliegenden Erwartung, eine Dokumentation über einen architektonischen Meilenstein, würde sich ausschließlich mit Formen, Materialien, Entwürfen und Technik befassen, erzählt Reifarth die Geschichte des Gebäudes, von Aufbau, über Verfall, bis zur Restauration, überwiegend anhand der Geschichten der Menschen die es bewohnten. Primär ist das die Familie Tugendhat, deren Kinder und Enkel reichlich zu Wort kommen und auch heute noch, obwohl es sich (unrechtmäßig) nicht mehr in ihrem Besitz befindet, eine enge Verbindung zum ungewöhnlichen Geist ihres früheren außergewöhnlichen Zuhauses verspüren. Dokumentation: Haus Tugendhat (2013) weiterlesen →
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