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Meinung: Media Monday #279

Wieder Montag und Wulf organisiert zum 279. Mal den Media Monday. Fein. Meine Antworten sind kursiv. Habt ein schönes Halloween!


1. Halloween dient mir lediglich dazu, im privaten Umfeld die Sichtung von Horrorfilmem zu forcieren.

2. Also diese Sache mit dem Horroctober hat, mir nun schon zum dritten Mal außerordentlich gut gefallen. Leider hatte ich dieses Jahr weniger Zeit dafür, habe nur 9 Filme gesehen und selten das Hashtag verfolgt, aber dennoch war es knorke!

3. HELLRAISER werde ich für immer als wahnsinnig gruseligen Schocker in Erinnerung behalten, denn ichdas definiere den Term “gruselig” eher als “verstörend” und “morbide”. Nach klassischen Muster gruselig ist wohl eher NIGHTMARE ON ELM STREET, oder so.

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Film: Martyrs (2008)


Trailer & Titelbild © by Wild Bunch


Fakten
Jahr: 2008
Genre: Horror, Terrorfilm
Regie: Pascal Laugier
Drehbuch: Pascal Laugier
Besetzung: Morjana Alaoui, Mylène Jampanoï, Catherine BéginRobert ToupinPatricia TulasneJuliette GosselinXavier DolanIsabelle ChasseEmilie MiskdjianTony RobinowAnie Pascale
Kamera: Stéphane MartinNathalie Moliavko-VisotzkyBruno Philip
Musik: Alex CortésWillie Cortés
Schnitt: Sébastien Prangère


Review
Verdammtes Ding, dieser Film. Garstig, widerlich und von schmerzhafter Intensität – letzteres jedoch keineswegs im Sinne von schlecht, sondern im wahrsten Sinne des Wortes. MARTYRS ist ein schwer- bis unerträglicher Film, dessen tiefere Intentionen sich zunächst hinter einem kaum zu durchdringenden Mantel aus oberflächlicher Härte verbergen und demnach vielleicht nicht auf Anhieb erschließen – fällt jedoch der finale Würfel, eröffnet sich ein neuer Blick auf das erlebte, der die Wichtigkeit des Werkes als Grenzen überschreitender Eckpfeiler des Horror-, genau genommen aber vor allem des Terrorkinos untermauert.

Hinterfragt man den kontrovers aufgenommen (und diskutierten) französischen Schocker nämlich kritisch in seinem unfassbar grausamen Setting und der damit einher gehenden schonungslosen Gewaltdarstellung, kann man eigentlich nur zu dem Urteil kommen, dass es durch und durch richtig ist, wie Filmemacher Pascal Laugier uns in ständiger Wiederholung immer wieder aufs Neue derart quälende Bilder vorsetzt, dass sich alles im Innern zusammen zieht und Übelkeit regiert. Denn – und das ist der Punkt dabei, weil es einen nötigen Bruch mit den heutigen Sehgewohnheiten in sich trägt – DAS ist Gewalt. Sie hat nichts cooles, oder witziges und vor allem nichts unterhaltsames an sich, sondern ist eine destruktive Kraft, die oberflächlich Körper und im Inneren der Betroffenen noch weit mehr als diese zerstört. Die seelische Löcher aufreißt, welche im Gegensatz zu Schnitt- oder Platzwunden nie wieder verheilen. Und die keine Konflikte löst, sondern stetig neue, größere schafft.  Film: Martyrs (2008) weiterlesen

Film: Under The Skin (2013)


Trailer © by Universum Film


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Science-Fiction, Arthouse, Horror, Kunstfilm
Regie: Jonathan Glazer
Drehbuch: Jonathan Glazer
Besetzung: Scarlett Johansson, Jeremy McWilliams, Lynsey Taylor Mackay, Dougie McConnell, Kevin McAlinden, Andrew Gorman, Krystof Hádek, Paul Brannigan, Adam Pearson, Michael Moreland, Dave Acton
Kamera: Daniel Landin
Musik: Mica Levi
Schnitt: Paul Watts


Review
Es gibt eine Grenze, ab der es nicht mehr möglich ist, eine Erfahrung mit Worten so zu beschreiben, dass das Gesagte dem Erlebten auch nur im Ansatz gerecht wird. Der Punkt der vollkommenen Sprachlosigkeit. UNDER THE SKIN hatte ihn bereits nach der Eröffnungssequenz überschritten. Es ist dieser Moment, wo du plötzlich merkst, dass nicht nur dein Geist, sondern dein ganzer Körper beginnt auf einen Film zu reagieren. Plötzlich ist es da, dieses seltene Gefühl im Bauch, in den Gliedmaßen, überall – es beginnt dich zu durchströmen, in wilder Resonanz zu schwingen. Irgendetwas seltsames, prickelndes hat sich still und leise – und deshalb ist UNDER THE SKIN in seiner vielseitigen Lesbarkeit vielleicht der treffendste Filmtitel aller Zeiten – unter deiner Haut eingenistet. Unmöglich, diesen Zustand verbal zu beschreiben, gibst du dich der Erfahrung hin – ein Schwelen der Eingeweide, ein Kribbeln der Fingerspitzen, Euphorie und Beklemmung zugleich, Anziehung und Abstoßung im selben Moment. Zeit wird relativ, der Ort an dem man sich befindet auch. Weil du nur noch im Film bist. Oder er in dir – unter deiner Haut.

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PIXAR Kurzfilme #4: Tin Toy (1988)


Film © by Walt Disney Studios


Fakten
Jahr: 1988
Idee: John Lasseter
Regie: John Lasseter


Review
Das ist er also, der erste Versuch der PIXAR Animation Studios, anstatt Dingen und abstrahierten Wesen, nun einen kleinen Menschen in seiner ganzen physischen und emotionalen Fülle abzubilden – wären sie doch lieber bei Einrädern geblieben, denn verdammt, ist das Ergebnis gruselig!

Der kleine titelgebende Zinn-Musikant wundert sich – nichts los im Kinderzimmer, allein auf weiter Flur, verloren in der Einsamkeit endloser Dielen. Doch schnell offenbart sich der gefährliche Grund: ein kleines, nur in Windel gehülltes Killer-Baby, krabbelt sich seinen Weg in das Spielzimmer und sorgt für mächtig Stress.
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LP: Pan Sonic – Gravitoni (2010)


Quelle: dead channel! go on 4stardust2 YouTube-Kanal


Hammer düsterer IDM/Ambient-Hybrid der industrial-beeinflussten Finnen – teilweise von jeglichen musikalischen Strukturen losgelöst. Wurde auf Blast First Petite veröffentlicht und drückt massiv in der Bauchgegend. Wer sich fallen lässt, bekommt vielleicht auch noch den ein oder anderen psychotischen Tagtraum induziert. LP: Pan Sonic – Gravitoni (2010) weiterlesen