Review Wir schreiben das Jahr 2154 und die Welt quillt über. “Zweiklassen-Gesellschaft” trifft es zwar perfekt, transportiert aber rein begrifflich die Brisanz der Situation nur noch bedingt – die Arm/Reich-Schere ist so weit aufgeklappt, dass der Winkel zwischen den Schneiden zur Gerade geworden ist, an deren schier unendlich entfernten Endpunkten zwei konträre Gesellschaften hausen, die sich gegenseitig nur noch als niederem Schmutz oder dämonischem Halbgott wahrnehmen. Die Strecke dazwischen scheint unüberbrückbar. Film: Elysium (2013) weiterlesen →
Review Über SUCKER PUNCH kann sicher verschiedenstes gesagt werden (und das wurde es auch) -er wurde zerrissen, in den Himmel gelobt, als platt, sexistisch und dumm abgetan, als tiefgründiger meta-Film, emanzipatorisch und multipel interpretierbar gefeiert – was aber für mich, nachdem ich von ursprünglicher Total-Abneigung, über Unsicherheit was mein Interesse betraf, irgendwann bei (durch MAN OF STEEL ausgelöste) neugieriger Kribbeligkeit angekommen bin, das wohl entscheidendste ist: Ich habe den Film geschaut und er hat verdammt viel Spaß gemacht! Film: Sucker Punch – Extended Cut (2011) weiterlesen →
Review Wenn sich die gemeine deutsche Sonntagabend-Unterhaltung einfach mal öfter als Vorbild reaktionäre Ein-Mann Armeen aus den goldenen 80er Jahren nehmen würde, anstatt nur krankhaft darauf bedacht zu sein den Blutdruck des Treppenlift-Publikums zu schonen, könnte der TATORT insgesamt tatsächlich mal die eine oder andere gelungene Zirkusnummer liefern. Tatort: Kopfgeld (2014) weiterlesen →
Review Alle Regler auf Anschlag. Gaspedal durchtreten. Kesseldruck kurz vor Explosion. Einsteigen, wir verlassen jetzt den Bahnhof. Von 0 auf 100 in Sekundenbruchteilen. Letzte Warnung. Einsteigen die Türen schließen selbst…
RUMMS!
Filmemacher Shion Sono steigt nicht in selbsttätig schließende Türen, sondern reisst sie wild kreischend aus den Angeln, verprügelt damit alle umstehenden Passanten, wirft mit Wasserbomben voll Wahnsinn um sich und stoppt den Zug per Dynamit, um den gesamten Bahnhof in ein rauchendes Loch zu verwandeln. Wobei… Dynamit ist vielleicht etwas zu konventionell. Eher eine von ihm, speziell zur Auslöschung alles Normalen designte ABC-Bombe: Qualm, Panik, Hysterie. KrZZ-BrscH-KKZZZZZZ (Geräusch von einer wild auf der Schallplatte hin und her kratzenden Nadel denken) – Overkill!
Alles in COLD FISH ist too much. Way over the top. Völlig durch. Toppt den stattlichen Irrsin des voran gegangenen Meisterwerks LOVE EXPOSURE um Längen.
Das geht beim Acting los – Fischverkäufer/Psychokiller Murata, dem sein Leben irgendwann über den Kopf wächst, was ihn zu drastischen Maßnahmen greifen lässt, schreit. Immer. Alles was aus seinem Munde kommt. Er lacht wahnsinnig und brüllt was das Zeug hält. Jede Anweisung, jeden Witz, jedes beiläufige Wort. Seine Frau Aiko schreit zwar etwas weniger, erinnert aber vom Madness-Faktor ungefähr an “Baby” aus HOUSE OF 1000 CORPSES. Quietschig gackernd, besessen von was-wissen-wir-schon und mit großer Freude an tiefroten Körperflüssigkeiten. Film: Cold Fish – Tsumetai Nettaigyo (2010) weiterlesen →
Fakten Jahr: 2011 Genre: Drama, Gesellschaftskritik Regie: Tate Taylor Drehbuch: Tate Taylor (Vorlage: Kathryn Stockett) Besetzung: Emma Stone, Viola Davis, Octavia Spencer, Bryce Dallas Howard, Jessica Chastain, Ahna O’Reilly, Allison Janney, Anna Camp, Chris Lowell, Sissy Spacek Kamera: Stephen Goldblatt Musik: Thomas Newman Schnitt: Hughes Winborne
Review Man sieht es in letzter Zeit immer häufiger: Wichtige, mal aktuelle mal historische, teils sogar bedrückende, brutale und schreckliche Themen werden in Filmen in unterhaltsam-leichte, Farb-durchflutete Gewänder gekleidet – leicht konsumierbar, schick anzusehen und ohne desaströsen Effekt auf den Rezipienten. Da schreien wir, die wir doch an ernste Themen intuitiv den Anspruch von kargem Realismus, beklemmender Atemlosigkeit und einem monströsen Klos im Hals hegen, erst einmal laut auf: Skandal! Weichspülung! Feel-good! Mainstream-Soße!
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