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Film: Love Exposure – Ai No Mukidashi (2008)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Rapid Eye Movies


Fakten
Jahr: 2008
Genre: Drama, Liebesfilm, Wahnsinnstrip
Regie: Shion Sono
Drehbuch: Shion Sono
Besetzung: Takahiro Nishijima, Hikari Mitsushima, Sakura Andô, Yutaka Shimizu, Makiko Watanabe, Hiroyuki Onoue, Atsuro Watabe, Tasuku Nagaoka, Sô Hirosawa, Yûko Genkaku
Kamera: Sôhei Tanikawa
Musik: Tomohide Harada
Schnitt: Jun’ichi Itô


Review
Es kommt selten vor, wirklich selten, dass ein Film die Kraft besitzt alles zuvor im Kopf des Zuschauers dagewesene mit geradezu erschreckender Leichtigkeit davon zu fegen. Sich von jetzt auf gleich in den geistigen Vordergrund zu drängen, der Rest dahinten nur noch vage Schemen, und laut zu schreien: “Hier bin ich und egal, was du meinst bis jetzt gesehen zu haben, ich garantiere dir, so etwas wie mich kennst du noch nicht!” Diese Wirkung erreicht vielleicht ein Film alle paar Jahre. Doch selbst über diese seltene Gattung der Meisterwerke hebt sich Shion Sono’s 2008er Film LOVE EXPOSURE noch ein kleines Stückchen weiter empor – weil er nicht nur einmal derartig wirkt, sondern die totale Ausweitung jeglicher Grenzen und den nicht wieder zuklappen wollenden Kiefer auch bei jeder weiteren Sichtung erneut hervor ruft. Diese Achterbahnfahrten durch eine Welt aus fotografierten Schlüpfer und fanatischen Sekten immer besser werden. Ein Werk, das völlig eigen, in exotischem Maße größenwahnsinnig und streng genommen vollkommen unbeschreiblich ist – das man erleben muss, um auch nur eine Idee von der Intensität zu erhalten, die dieser Film erzeugen kann.

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Film: Disconnect (2013)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by STUDIOCANAL


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Drama, Independent Film
Regie: Henry Alex Rubin
Drehbuch: Andrew Stern
Besetzung: Jason Bateman, Hope DavisJonah Bobo, Haley RammFrank GrilloMichael NyqvistPaula PattonAndrea RiseboroughAlexander SkarsgårdMax ThieriotColin FordNorbert Leo Butz
Kamera: Ken Seng
Musik: Max Richter
Schnitt: Lee PercyKevin Tent


Review
Ein einsamer Schüler gibt zu viel preis, wird online aufs bitterste bloßgestellt und zieht extreme Konsequenzen. Eine Reporterin wittert in der Welt der (zu) jungen Webcam-Models eine große Story, aber verrennt sich fatal, gerät ins Straucheln und fällt. Ein Paar, welches mit einem schlimmen Verlust zu kämpfen hat, wird im Netz Opfer von Identitätsdiebstahl und verliert, nachdem sie sich selbst schon längst entfremdet haben, alles. DISCONNECT zeigt drei parallel erzählte Geschichten – nur lose verknüpft, aber dennoch in der Lage gemeinsam eine aussagekräftige, durch reale Ereignisse geerdete Studie über das Leben in unserer Zeit bilden.  Film: Disconnect (2013) weiterlesen

Film: Drei Affen – Üç Maymun (2008)


Trailer © by good!movies


Fakten
Jahr: 2008
Genre: Drama
Regie: Nuri Bilge Ceylan
Drehbuch: Nuri Bilge CeylanEbru Ceylan, Ercan Kesal
Besetzung: Yavuz Bingol, Hatice Aslan, Ahmet Rifat SungarErcan KesalCafer KöseGürkan Aydin
Kamera: Gökhan Tiryaki
Musik: –
Schnitt: Nuri Bilge CeylanAyhan ErgürselBora Göksingöl


Review
Macht, Gewalt, Verlust.

Elementare Themen, denen man sich in großer Geste und mit lautem Knall nähern kann – die volle emotionale Dröhnung, überbordend und frontal auf die Rezeptionszentren der Zuschauer einhämmernd – oder man wählt, wie der türkische Virtuose der Langsamkeit Nuri Bilge Ceylan, den weniger offensichtlichen Weg und schleicht sich auf vollkommen anderem Wege an die vielschichtigen Dilemmata des menschlichen Seins heran. Still, verständnisvoll beobachtend und weit mehr am Abklang, plus den seelischen Nachwirkungen des Sturms, als am eigentlichen Epizentrum interessiert. Will man Effekte haschen, oder ist man auf der Pirsch, um das Wesen des Menschen zu durchdringen und, auch wenn dieses Ziel sicher ins utopische geht, irgendwann mal zu verstehen?

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Film: The One I Love (2014)


Trailer © by RADiUS-TWC


Fakten
Jahr: 2014
Genre: Drama, Mindgame
Regie: Charlie McDowell
Drehbuch: Justin Lader
Besetzung: Mark Duplass, Elisabeth Moss, Ted Danson
Kamera: Doug Emmett
Musik: Danny BensiSaunder Jurriaans
Schnitt: Jennifer Lilly


Review
THE ONE I LOVE – dieser eine Mensch, den du liebst. Wer ist er? Was zeichnet ihn aus? Welche unvergleichlichen Eigenschaften machen ihn besonders, welche nagenden Macken zeitweise unerträglich? Fragen, die sich jeder Mensch der in längeren Beziehungen lebt, zwangsweise irgendwann stellt. Mal mehr, mal weniger, mal aus einem heftigen Streit und mal aus der beflügelnden Verzückung heraus, die nur dieser eine Mensch hervorrufen kann. Der eine, den man liebt. Doch was, wenn man ihn vielleicht gar nicht wirklich kennt? Denkt ihn vollkommen zu lieben, aber doch nur die halbe Wahrheit sieht? Was wenn man das Unangenehme so effektiv ausblendet, dass das große Glück nur fälschlicher Trug ist? Wie viele seiner Ticks muss man ignorieren, um glücklich zu bleiben? Letztere sind wichtige Fragen, die ein hohes Maß an Ehrlichkeit zu sich selbst erfordern und daher in der Regel mit Vorliebe weit von sich geschoben werden – das Ergebnis könnte schließlich unangenehm sein.

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David Lynch #10: Wild At Heart (1990)


Trailer © by Universal Pictures Germany GmbH


Fakten
Jahr: 1990
Genre: Raodmovie, Lovestory, Komödie, Film Noir, Groteske
Regie: David Lynch
Drehbuch: David Lynch, Barry Gifford
Besetzung: Nicolas Cage, Laura Dern, Willem Dafoe, J.E. Freeman, Diane LaddCalvin Lockhart, Isabella Rossellini, Harry Dean Stanton, Jack Nance
Kamera: Frederick Elmes
Musik: Angelo Badalamenti
Schnitt: Duwayne Dunham


Review
Lula: “This whole world is wild at heart and weird on top.”

David Lynch hat nie Filme “wie all die anderen” gemacht. Egal ob horror’eske Allegorie auf die Ängste werdender Väter, unkonventionelles SciFi-Epos, oder besonders im Spätwerk eine Fülle an assoziativen, surrealen Abhandlungen über den menschlichen Geist, das Kino, oder die elementaren Konflikte in uns – Lynch überrascht, verstört und lässt in einer Mischung aus Verwirrtheit und offen staunendem Mund zurück. Doch von all den obskur angehauchten, immer weit an Konventionen vorbei gedrehten Werken, die er im Laufe seiner Karriere auf Zelluloid bannte ist WILD AT HEART in seiner Wirkung, den inszenatorischen Kontrasten und der Wahl seiner Motive wahrscheinlich das Absurdeste. David Lynch #10: Wild At Heart (1990) weiterlesen