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Miniserie: Geister – Riget (1994-1997)


Trailer © by Koch Media GmbH


Fakten
Jahr: 1994 (S1), 1997 (S2)
Genre: Serie, Krankenhausserie, Soap, Horror, Mystery, Drama
Regie: Lars von Trier, Morton Arnfred
Drehbuch: Lars von trier, Niels Vørsel
Besetzung: Ernst-Hugo Järegård, Kirsten Rolffes, Ghita Nørby, Holger Juul Hansen, Søren Pilmark, Jens Okking, Peter Mygind, Baard Owe, Udo Kier
Kamera: Eric Kress
Musik: Joachim Holbek
Schnitt: Molly Marlene Stensgaard


Review
Mitte der Neunziger Jahre, die Arztserien sprießen wie ungenießbare Pilze aus dem Boden, wer könnte denn mal die nächste drehen? Klar, Lars von Trier, ein Regisseur, der sich bis dato mit transzendenten Neo-Noirs, Horror-Seuchenfilmen und einer sehr eigenen, düsteren Film-Ästhetik einen Namen gemacht hat – was könnte näher liegen, als das nächste EMERGENCY ROOM durch ihn verwirklichen zu lassen? Man merkt also schon am Ansatz, dass hier wenn überhaupt eine freche Parodie von besagtem Quatsch entstehen sollte und heraus kam selbstverständlich auch eine ganz eigene, Trier’sche Interpretation des Mikrokosmos Krankenhaus. Miniserie: Geister – Riget (1994-1997) weiterlesen

Film: Montana Sacre – Der Heilige Berg (1973)


Titelbild & Trailer © by Bildstörung


Fakten
Jahr: 1973
Genre: Kunstfilm, Surrealismus, Meta
Regie: Alejandro Jodorowsky
Drehbuch: Alejandro Jodorowsky
Besetzung: Alejandro Jodorowsky, Horacio Salinas, Zamira Saunders, Juan Ferrara, Adriana Page, Burt Kleiner, Valerie Jodorowsky, Nicky Nichols, Richard Rutowski, Luis Lomelí
Kamera: Rafael Corkidi
Musik: Don Cherry, Ronald Frangipane, Alejandro Jodorowsky
Schnitt: Federico Landeros


Review
Ich fühle mich gut! Sehr gut sogar, denn endlich habe ich den sagenumwobenen Klassiker des andersartigen Kunstfilms MONTANA SACRE sehen dürfen. In toller Qualität, da es noch tollere Labels wie “Bildstörung” gibt, die mit Hingabe und Liebe Perlen des abseitigen Kinos aus dem ewigen Nischendasein aufgrund mangelhafter Verfügbarkeit befreien, um sie in tollen Editionen mit allerlei Beigaben, reichlich gefüllten Bonus-Discs und wundervollem Artwork in den Handel zu bringen. Daumen hoch, das ist wahre Liebe für das Medium.
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Film: Terror 2000 – Intensivstation Deutschland (1993)


Trailer © by Filmgalerie 451


Fakten
Jahr: 1993
Genre: Satire, Trash
Regie: Christoph Schlingensief
Drehbuch: Christoph Schlingensief, Uli Hanisch, Oskar Roehler
Besetzung: Margit Carstensen, Udo Kier, Peter Kern, Susanne Bredehöft, Alfred Edel, Artur Albrecht, Kalle Mews, Brigitte Kausch, Dietrich Kuhlbrodt, Detlev Redinger, Irmgard Freifau von Berswordt-Wallrabe, Christoph Schlingensief
Kamera: Reinhard Köcher
Musik: Kambiz Giahi
Schnitt: Bettina Böhler


Review
Wir schreiben Anfang der 1990er Jahre, die Asyldebatte im wiedervereinten Deutschland brodelt, die Drecksnazis in Solingen, Rostock und sonstwo schmeißen Brandbomben auf die, im Volksmund und Stammtisch so häufig thematisierten “Asylantenheime” und Christoph Schlingensief wählt seine ganz eigene Art, um der Nation ihre (fehlende) Zurechnungsfähigkeit zu attestieren.

TERROR 2000 – INTENSIVSTATION DEUTSCHLAND. Ein Titel den man nachhallen lassen muss, wobei die damaligen Zustände sich wohl am Besten im Zusatz nach dem Bindestrich wiederspiegeln. Fremdenhass ist populär und keiner macht was – ein Geisteszustand, der einer klaren Ansage bedarf.

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Film: It’s All About Love (2002)


Titelbild & Trailer © by Universum Film


Fakten
Jahr: 2002
Genre: Science-Fiction, Surreal, Romanze
Regie: Thomas Vinterberg
Drehbuch: Mogens Rukov, Thomas Vinterberg
Besetzung: Joaquin Phoenix, Claire Danes, Sean Penn, Douglas Henshall, Alun Armstrong, Margo Martindale, Mark Strong
Kamera: Anthony Dod Mantle
Musik: Zbigniew Preisner
Schnitt: Valdís Óskarsdóttir


Review
Puh… Ich glaube das ist nun offiziell das erste Mal, dass es mir wirklich vollkommen egal ist, dass ein Film audiovisuell toll inszeniert wurde, weil die handwerkliche Qualität diesen völlig wirren, zusammenhangslosen, abseits jeglicher offensichtlichen, wie auch versteckten Dramturgie gedrehten Streifen wirklich nicht einen Hauch aufwertet. Kamera, Schnitt, Score – das ist alles sogar überdurchschnittlich gut, entfaltet aber schlichtweg keine Wirkung, da der selten abstruse Inhalt ein Schütteln in mir auslöst. Vielleicht soll das Werk spontan wirken, jedoch ist es vor allem eins: beliebig und sinnfrei.

Die Liebe ist ja so wichtig. IT’S ALL ABOUT LOVE aber weder romantisch, noch herzerwärmend. Die Welt ist ja so kalt geworden. IT’S ALL ABOUT LOVE aber weder eiskalt noch schockierend. Industrie- und Auswertungsmechanismen sind ja so böse. IT’S ALL ABOUT LOVE aber… na gut, den Punkt gestehe ich dem Film mit viel wohlwollen zu – auf einem minimalen Level wird hier (für sich genommen) richtige Kritik geübt, mit viel Phantasie zumindest. Film: It’s All About Love (2002) weiterlesen

Film: Blast – Where The Buffalo Roam (1980)


Trailer © by MIG Filmgroup


Fakten
Jahr: 1980
Genre: Biopic, Komödie, Groteske
Regie: Art Linson
Drehbuch: John Kaye (basierend auf Texten von Hunter S. Thompson)
Besetzung: Peter Boyle, Bill Murray, Bruno Kirby, Rene Auberjonois, R.G. Armstrong, Rafael Campos, Lisa Taylor
Kamera: Tak Fujimoto
Musik: Neil Young
Schnitt: Christopher Greenbury


Review
Die filmischen “Denkmale” des Hunter S. Thompson suggerieren zwei Möglichkeiten: 1.) Johnny Depp hat intensiv dessen Verkörperung durch Bill Murray in WHERE THE BUFFALO ROAM studiert, verinnerlicht und in leicht intensivierter quasi-Kopie fast 20 Jahre später für FEAR & LOATHING IN LAS VEGAS abgespielt.

Oder, was wesentlich wahrscheinlicher ist, da Depp den verrückten Thompson persönlich kannte und dieser auch bei den Dreharbeiten zu diesem, 1980 gedrehten Film als “ausführender Berater” tätig war: 2.) Hunter S. Thompson war tatsächlich so vollkommen schräg, wie Murray ihn hier und Depp ihn Jahre später verkörpert haben. Hatte einfach diese abgehackte, seltsam den Naturgesetzen strotzende Art sich zu bewegen, war einer, der völlig aus der Art gefallen ist – “too weird to live, too rare to die”, auch wenn das eigentlich nicht über ihn, sondern über seinen Anwalt gesagt wurde. Film: Blast – Where The Buffalo Roam (1980) weiterlesen