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Video: Free Bear Hugs… und die Welt ist plötzlich doch nicht mehr so scheiße (2016)


Copyright by Stuart Edge YouTube Channel


Ich muss ganz ehrlich sagen, dass das alltägliche Blättern durch den Feedreader immer mehr zur Qual wird. “Paar Tausend Flüchtlinge ertrunken” hier, “Faschistischer Führer 1 will Mauer um Land bauen” da, “Vollhonk XY will Koran verbieten” hier, “Populistischer Führer 2 macht gegen ein Kleidungsstück mobil” da… So kann man leider ewig weiter aufzählen – alle haben einen weg und ich blick es nicht warum! Aber dann, während man so blättert und blättert und gegen den ganzen Mist immer weiter abstumpft, kommt plötzlich das hier. Und ich denke nur: “So scheiße kann die Welt doch gar nicht sein, wenn Menschen dermaßen coole Aktionen reißen.”

MACHT EUCH LOCKER, ES GIBT FREE HUGS FÜR ALLE!

Heute wird ein guter Tag


via Kraftfuttermischwerk

Film: Clown (2014)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Tiberius Film


Fakten
Jahr: 2014
Genre: Horror
Regie: Jon Watts
Drehbuch: Jon WattsChristopher Ford
Besetzung: Andy Powers, Laura Allen, Peter StormareChristian DistefanoChuck ShamataElizabeth WhitmereEli Roth
Kamera: Matthew Santo
Musik: Matt Veligdan
Schnitt: Robert Ryang


Review
Kostüme. Sie ermöglichen uns kurzzeitig in eine Rolle zu schlüpfen, einen anderen Menschen, ein Wesen, oder eine Figur darzustellen, doch sind bei Bedarf schnell wieder abzulegen, als sei nichts gewesen, um direkt wieder ganz die/der Alte zu werden. Gerade uns Filmfans sollte klar sein: Als Platzhalter unterschiedlichster Identitäten erlauben sie eine temporäre, spannende Transformation – ein Mal zu sein wer man will, wo man will und wann man will. Doch was, wenn die Rolle beginnt uns zu vereinnahmen? Das eigentliche Ich zu überschreiben und die fremden, nicht unbedingt positiven Eigenschaften der temporären Identität in unser Hirn zu Pflanzen? Und unser Handeln zu bestimmen, weil sie Eigenschaften in unser Handeln tragen, die besser unbekannt hätten bleiben sollen?

Auch wenn CLOWN diesen Wandel, zumindest auf der offensichtlichen Ebene, nicht als tiefenpsychologische Allegorie, sondern nur als simple, aber effektvolle Idee einleitet – Kent, ein liebender Familienvater und bald auch der titelgebende Clown, hat keineswegs Jahre oder Jahrzehnte lang eine Rolle gespielt und wurde schleichend von dieser aufgefressen, sondern ist eben nur einmal zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen (und zog dort das falsche Kostüm an) – so funktioniert Jon Watts’ Schocker doch aus verschiedensten Blickwinkeln beachtlich gut. Unter dem Deckmantel eines überwiegend soliden Horror-Films schlummern verschiedenste interessante Lesarten, mal offensichtlich, mal in Andeutungen, die teilweise vielleicht noch nicht einmal intendiert gewesen sind, sich aber aufgrund der starken Symbolhaftigkeit des gesamten Themas nicht wegreden lassen.  Film: Clown (2014) weiterlesen

Film: A Girl Walks Home Alone At Night (2014)


Titelbild, Trailer und Bildausschnitte © by Capelight Pictures


Fakten
Jahr: 2014
Genre: Horror, Gesellschaftskritik
Regie: Ana Lily Amirpour
Drehbuch: Ana Lily Amirpour
Besetzung: Sheila Vand, Arash Marandi, Marshall Manesh,  Mozhan Marnò, Dominic Rains, Milad Eghbali
Kamera: Lyle Vincent
Musik: Verschiedene (*)
Schnitt: Alex O’Flinn


Review
Ist es nicht wundervoll, wie man in den letzten Jahren dem Vampirfilm, einer Filmgattung die schon immer voll im Fluss des zeitlichen und moralischen Wandels stand, dabei zusehen kann wie er zu neuer, vielleicht noch nie erreichter Größe erwächst und sich dabei ein ums andere Mal selbst übertrifft? Wie ganz selbstverständlich die ausgetretenen Pfade des reinen Grusels verlassen und sich plötzlich Genre-übergreifend gesellschaftlichen, ja teils gar existenzialistischen Themen gewidmet wird? Statt Blut, Schock und Särgen, stehen mittlerweile verstärkt die Schwierigkeiten einer derartigen Kreatur im Mittelpunkt.

So erzählte ONLY LOVERS LEFT ALIVE (genau so wie DURST) von moralischen Hindernissen, dem Unwillen, oder gar der Unfähigkeit sich triebhaft dem Blutdurst hin zu geben. In gleichem Maße wie ersterer sinnierte SO FINSTER DIE NACHT implizit über die Last der Gefangenschaft in einem ewig gleichbleibenden Körper und Werke wie BYZANTIUM schlugen in die gleiche Kerbe, aber ließen sogar eine Vielzahl stereotyper Genre-Merkmale komplett und ohne sich trauernd umzublicken hinter sich. All dies taucht tief in die Psyche der unfreiwilligen Blutsauger ein – tiefer als die meisten Klassiker.

Auf anderer Seite taugt das Metier auch, um allegorisch von universelleren Themen zu erzählen. Ähnlich wie der australische Film DAYBREAKERS, der aktuelle gesellschaftliche Missstände weiter denkt, auf eine Vampir-Gesellschaft überträgt und neben der Ausbeutung von natürlichen Ressourcen vor allem die Ausgrenzung der Schwachen und Kranken kritisiert, nutzt auch A GIRL WALKS HOME AT NIGHT, Debutfilm der iranisch-stämmigen Amerikanerin An Lily Amirpour, die Übermächtigkeit des Vampirs, um Denkanstöße (und träumerische Lösungsansätze) zu realen Problemen zu geben. Aber: Andersherum. Nicht die Schwachen werden in ihrem Film durch mächtige Vampire unterdrückt, sondern die Unterdrückten, nämlich Frauen in fundamentalistisch-islamischen Systemen, im Fortschreiten ihres Befreiungskampfes katalysiert: der Vampir-Mythos als Sprengstoff für etablierte gesellschaftliche Fesseln. Film: A Girl Walks Home Alone At Night (2014) weiterlesen

Film: American Hustle (2014)


Trailer © by Tobis Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2014
Genre: Gangsterfilm, Retro, Komödie
Regie: David O. Russell
Drehbuch: Eric Warren Singer, David O. Russell
Besetzung: Christian Bale, Amy Adams, Bradley CooperJeremy RennerJennifer LawrenceLouis C.K.Michael Peña
Kamera: Linus Sandgren
Musik: Danny Elfman
Schnitt: Alan BaumgartenJay CassidyCrispin Struthers


Review
Das deutsche Kinojahr 2014 ist auf dem besten Weg, das in meiner Wahrnehmung seltsamste seit langem zu werden. Warum? Weil ich mich in einem Maß wie nie zuvor darüber wundere, welche Filme des Jahres in der allgemeinen Wahrnehmung, der Blogosphäre und auch den vielen Bewertungsportalen im Netz das größte Ansehen von allen genießen. Zwar wird AMERICAN HUSTLE schon deutlich gespaltener aufgenommen, als die GUARDIANS, GONE GIRL, oder der unsägliche WOLF OF WALL STREET, aber dennoch kann ich nicht im Ansatz mit dem vielen Lob und den “Skandal, dass der keinen Oscar bekommen hat”-Schreien mitgehen.

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Meinung: Media (Rosen)Monday #190

Kööööööle Alaaaaf! Köööööölle Alaaf! Mit ner Pappnase, Kölsch und ne Mädsche ander Hand, mit ne Pappnase, Kölsch und ne Mädsche ander Hand, sind wir us Rand und Band, us Raaand un Baaaand! Es ist Media (Rosen)Monday #190. Da trekke mo loss.


1. Animierte Charaktere oder Puppen/Kostüme? Puppen und Kostüme, sofern es irgendwie möglich ist! Was immer man bauen kann, sollte man bauen. Gleiches gilt für Kulissen und Requisiten! Als Kind der 90er wurde ich mit Kino der 70er und 80er sozialisiert und mag es einfach lieber, wenn Dinge den Anschein amchen, man kann sie tatsächlich greifen. Meinung: Media (Rosen)Monday #190 weiterlesen