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LP: TOKiMONSTA – Midnight Menu (2010)


Quelle: Bob42jh YouTube-Kanal


Als über die Jahre immerfort begeisterter TOKiMONSTA-Hörer, hab ich (angestoßen durch das aktuelle Re-Release) ihr Debut-Album MIDNIGHT MENU mal wieder ausgekramt und brauchte doch tatsächlich etwas, bis ich wieder rein fand. Stil war noch anders und beim ersten (wieder)hören erschien mir das irgendwie alles zu gleichförmig. Falsch. Ist es nicht. Eher ziemlich vielseitig (wenn auch durchweg entspannt). Tracks wie LOVELY SOUL erinnern (auf eine angenehme Weise) an die Klänge der frühen Nightmares On Wax, an anderer Stelle ist “klassische” FlyLo-Schule zu erkennen, wieder andere lassen schon die, später auf HALF SHADOWS perfektionierte, eigensinnige Mischung aus tiefenentspannter Electronica, Gesang und frickeligen Beats erkennen. Darf auch sechs Jahr später noch gehört werden. LP: TOKiMONSTA – Midnight Menu (2010) weiterlesen

LP: Lotic – Agitations (2015)


Quelle: ka1eidoscopic YouTube-Kanal



Nachdem ich Lotic auf die bestmögliche Art für mich entdeckt und HETEROCETERA, seine damalige EP, eine ganze Weile gefeiert habe, kam relativ schnell Nachschub, den ich aber zunächst verpasste. Egal, denn das Prädikat “neu” interessiert mich zum Glück nicht. AGITATIONS hieß das Album – keine Ahnung was genau es ist, Pitchfork spricht von Mixtape, Discogs listet es als Miscellaneous – kam nicht auf Tri Angle, sondern Janus Berlin raus und schlägt vom Sound in die selbe Richtung gen abstrakter Frickelei, beklemmend-pumpenden Beats, sowie verzerrtem Irrsinn aus. Das gefällt mir ziemlich gut. Mehr noch, sowas ist der Sound, in den ich echte Hoffnung habe – weg von den schematischen Aufbauten der einzig als Wegwerf-Clubtool zusammen geschraubten Monoton-Schonkost, hin zu Ausdruck, Charakter, eigener Vision und Experimentierfreude. Kein Wunder, dass Björk, die schon immer den richtigen Riecher in Bezug auf die Grenzen auslotende Musiker hatte, sich mit solchen Leuten umgibt. Flasht mich in etwa so, wie das letzte Oneohtrix Album – verdammt, ich habe einen Hang zu anstrengender Musik.

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LP: Ital Tek – Hollowed (2016)


Quelle: beko icons YouTube-Kanal


Ital Tek, der schon vor Jahren mit erstklassigen Dubstep/Electronica-Hybriden die Bühne betrat und sich nach und nach zum (neben Om Unit) wohl bedeutendsten Namen in der UK-Interpretation des Jukes hochschraubte, hat mich mit seinem neuen Album auf Planet Mu mehr als überrascht. Die Synthesizer sind geblieben, die Bässe ebenso, doch als vollkommene Antithese zu dem Sound, der die letzten Jahre seines Schaffens (und vor allem das 2012er NEBULA DANCE) dominierte, rücken auf HOLLOWED die vormals so angenehm aufdringlichen, stilprägenden Drums enorm in den Hintergrund – teils ist die LP sogar gänzlich von ihnen befreit.

Irgendwo tief in den Layern dieses vielschichten Sounds vergraben, gibt zwar ab und an noch eine vereinzelte Kick oder Hat den Halfbeat vor, doch dies liegt so weit im Hintergrund, so tief unter erhebenden Flächen und pulsierenden Synthies vergraben, dass man es sich – zu welchem Zwecke auch immer – bewusst vor Augen rufen muss, um es wahrzunehmen. Denn eigentlich regieren Flächen. Eine vereinnahmende Dichte aus melancholischen Klängen und versteckten Loops. Man hört den Regen förmlich plätschern. Das ist Musik, zu der man nur die Augen schließen muss, um im Geiste sofort in wahlweise einen Science-Fiction Film, der noch nicht gedreht wurde, oder die neuvertonte Variante der allerliebsten existierenden Szenen abzutauchen. Ich höre HOLLOWS und bewege mich wie einst Harrison Ford durch verregnete Megacities der Zukunft. Dabei bin ich mir sicher, dass es für den bald kommenden BLADE RUNNER II keinen besseren Soundtrack als dieses Album geben könnte.
Abheben.
Schweben.
Träumen.

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LP: Apollo Brown & Ras Kass – Blasphemy (2014)


Quelle: HipHopNeverDies YouTube-Kanal


Detroit-Producer Apollo Brown hat mit BLASPHEMY ein wirklich schönes Hip-Hop-Album auf Mello Music Group produziert, dem man klar und deutlich die soulig-funkige Detroit/Dilla-Schule anhört. Kopfnicken setzt sofort ein und die Wärme der Samples umschmiegt den Liebhaber der Golden Age des Raps. Sehr fette Vocals dazu, kommen hauptsächlich von Ras Kass, der sich mit einigen hochkarätigen Features die Klinke in die Hand reicht und passen perfekt auf die melodiösen, knisterig-nostalgischen Beats. Läuft bei mir jetzt tatsächlich seit eineinhalb Jahren immer mal wieder. Echt gelungen.

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LP: 40 Winks – Sound Puzzle (Deluxe Edition, 2015)


Quelle: bajkibajk YouTube-Kanal


Project Mooncircle (ich könnte für jede Veröffentlichung des Labels einen automatischen Blogpost programmieren, ist eh immer top) hat ein ursprünglich auf MERCK erschienenes 2007er Downbeat-/Trip-Hop-/Instrumental-Hip-Hop-Album von 40 Winks in einer Deluxe Edition released. Die warmen, verspielten Beats grooven und wabern vor sich hin und das Resultat ist genau mein Ding. Schöne Samples zwischen G-Funk, Piano-Strings und jazzigen Einflüssen, ab und an ein paar Cuts drin – da werden verstärkt Erinnerungen an Nightmares On Wax wach, die das Herz eines alten Hoppers instantan höher schlagen lassen. Auf Bandcamp fliegt die Ur-Version auch noch für einen läppischen Fünfer rum, die knapp zehn Bonustitel auf der (remasterten?) Deluxe-Edition sind aber ein definitiver Mehrwert. Knisternde Deepness, die die passende Melancholie für das aktuelle Dauergrau in sich trägt. Hört mal rein

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