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Film: Samurai Cop (1991)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by M.I.B. – Medienvertrieb in Buchholz


Fakten
Jahr: 1991
Genre: Trash, Action, Buddy-Cop
Regie: Amir Shervan
Drehbuch: Amir Shervan
Besetzung: Mathew Karedas, Mark Frazer, Robert Z’DarMelissa MooreJanis FarleyGerald OkamuraCranston Komuro
Kamera: Peter Palian
Musik: Alan DerMarderosian
Schnitt: Amir ShervanRuben Zadurian


Review
In Kreisen von Filmfans, deren Freude am Genuss des Mediums exponentiell in die Höhe schießt, sobald die Beschreibung des Machwerks mit “so bad, it’s good” ins Schwarze trifft, wird SAMURAI COP seit einiger Zeit als (einer der) König(e) dieser Disziplin abgefeiert. Zu recht, wie sich bei meinem längst überfälligen Kontakt mit diesem Kuriosum aus den Tiefen des Dilettanten-Kabinetts zeigen sollte – der Film hat wirklich alles, was Anhängern des zelebrierten Scheiterns das Herz höher schlagen lässt.

Einen Hauptdarsteller, dessen unfassbares Äußeres zum Einrahmen und täglichen Anbeten einlädt, seinen Sidekick, der vor allem in Reaction-Shots den Irrsinn um sich herum mit Visagen kommentiert, welche den Begriff „Gesichts-Kirmes“ neu definieren und dazu dämliche Dialoge am laufenden Band (“Seems like we got nothing to do right now… Let’s fuck!”). Das meiste, was in SAMURAI COP gesagt wird, lässt uns Zuschauer in freudvoller Fassungslosigkeit die Hände über dem Kopf zusammen schlagen und sollte das mal nicht der Fall sein, dann nur, weil man das Gesagte aufgrund der unterirdischen Qualität gar nicht erst verstehen konnte. Aber Schritt für Schritt.

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LP: Ital Tek – Hollowed (2016)


Quelle: beko icons YouTube-Kanal


Ital Tek, der schon vor Jahren mit erstklassigen Dubstep/Electronica-Hybriden die Bühne betrat und sich nach und nach zum (neben Om Unit) wohl bedeutendsten Namen in der UK-Interpretation des Jukes hochschraubte, hat mich mit seinem neuen Album auf Planet Mu mehr als überrascht. Die Synthesizer sind geblieben, die Bässe ebenso, doch als vollkommene Antithese zu dem Sound, der die letzten Jahre seines Schaffens (und vor allem das 2012er NEBULA DANCE) dominierte, rücken auf HOLLOWED die vormals so angenehm aufdringlichen, stilprägenden Drums enorm in den Hintergrund – teils ist die LP sogar gänzlich von ihnen befreit.

Irgendwo tief in den Layern dieses vielschichten Sounds vergraben, gibt zwar ab und an noch eine vereinzelte Kick oder Hat den Halfbeat vor, doch dies liegt so weit im Hintergrund, so tief unter erhebenden Flächen und pulsierenden Synthies vergraben, dass man es sich – zu welchem Zwecke auch immer – bewusst vor Augen rufen muss, um es wahrzunehmen. Denn eigentlich regieren Flächen. Eine vereinnahmende Dichte aus melancholischen Klängen und versteckten Loops. Man hört den Regen förmlich plätschern. Das ist Musik, zu der man nur die Augen schließen muss, um im Geiste sofort in wahlweise einen Science-Fiction Film, der noch nicht gedreht wurde, oder die neuvertonte Variante der allerliebsten existierenden Szenen abzutauchen. Ich höre HOLLOWS und bewege mich wie einst Harrison Ford durch verregnete Megacities der Zukunft. Dabei bin ich mir sicher, dass es für den bald kommenden BLADE RUNNER II keinen besseren Soundtrack als dieses Album geben könnte.
Abheben.
Schweben.
Träumen.

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LP: Rustie – EVENIFUDONTBELIEVE (2015)


Und BOOM.. Da isses..
Nachdem ich mich letztens so ausgiebig über Promo- und Hype-Mechanismen im Netz aufgeregt habe (was sich von der dort gebashten Film-Branche auch 1 zu 1 auf Musik übertragen lässt) hat Rustie heute ohne vorherige Ankündigung sein neues Album EVENIFUDONTBELIEVE veröffentlicht. Und was soll ich sagen, nachdem seine letzte LP GREEN LANGUAGE mich bereits absolut umgehauen hat, ist das hier noch mal die totale Steigerung. Ich liege am Boden, ich will schreien und tanzen und ich könnte weinen, weil die Klang- und Synth-Welten des Briten mich so sehr auf die Reise abholen. Applaus, Applaus! Bis jetzt ist es scheinbar nur auf iTunes, Amazon und Spotify verfügbar (s.u.), aber das reicht ja für’s Erste auch. Bin geflasht, danke Rustie! LP: Rustie – EVENIFUDONTBELIEVE (2015) weiterlesen