Archiv der Kategorie: Independent Film

Günstige, von Ideen getriebene Filme, die ohne großen Produzentenpfusch realisiert wurden.

Film: Vengeance – Fuk Sau (2009)


Trailer © by Koch Media GmbH


Fakten
Jahr: 2009
Genre: Thriller, Heroic Bloodshed
Regie: Johnnie To
Drehbuch: Ka-Fai Wai
Besetzung: Johnny Hallyday, Sylvie Testud, Anthony Chau-Sang Wong, Ka Tung Lam, Suet Lam, Simon Yam, Siu-Fai Cheung, Felix Wong
Kamera: Siu-keung Cheng, Hung Mo To
Musik: Tayu Lo
Schnitt: David M. Richardson


Review
Je weiter die Anzahl der gesehenen Johnnie To Filme steigt, umso mehr zeichnet sich ab, dass die Bandbreite an behandelten Themen bei diesem Mann nicht allzu umfangreich ist (könnte aber auch an der gänzlich zufälligen Filmauswahl liegen). Doch mit dieser einen Erkenntnis geht auch eine weitere Hand in Hand: Da To seine straighten Gangster-Genrefilmchen, von kleinen Aussetzern abgesehen, immer solide bis exzellent inszeniert, ist diese fehlende Vielseitigkeit überhaupt kein Problem – er tut halt das was er kann und trotz inhaltlichen Ähnlichkeiten gilt keineswegs “kennst du einen, kennst du alle“. Nein, To begeistert und überrascht immer wieder – und in VENGEANCE bereits über die Rahmenbedingungen, denn er wagt sich hier (erstmalig?) souverän auf englisch- (bzw. sogar französisch-)sprachiges Terrain vor.
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Film: The Zero Theorem (2014)


Trailer © by Concorde Film


Fakten
Jahr: 2014
Genre: Dystopie, Science-Fiction
Regie: Terry Gilliam
Drehbuch: Pat Rushin
Besetzung: Christoph Waltz, Lucas Hedges, Mélanie Thierry, David Thewlis, Peter Stormare, Matt Damon, Tilda Swinton
Kamera: Nicola Pecorini
Musik: George Fenton
Schnitt: Mick Audsley


Review
Die Zeiten ändern sich: die uns umgebende Technik ist seit Jahrzehnten in rasantem Wandel, die daraus entstehenden Gefahren, Möglichkeiten und Ungewissheiten eilen der Technologie als (Un-)heil bringender Bote voraus, Euphorie und Ängste der Menschen schwingen äquivalent in Resonanz mit dem neusten heißen Scheiß und die Science-Fiction spinnt dies seit jeher in extreme Szenarien weiter. Und da alles, immer, überall in so schneller Veränderung ist, gilt natürlich: Auch die Zukunftsvisionen ändern sich mit der Zeit.
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Film: Einfach zu haben – Easy A (2010)


Trailer © by Sony Pictures Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2010
Genre: Komödie, Teenie, Highschool
Regie: Will Gluck
Drehbuch: Bert V. Royal
Besetzung: Emma Stone, Amanda Bynes, Penn Badgley, Dan Byrd, Thomas Haden Church, Patricia Clarkson, Lisa Kudrow, Malcolm McDowell, Aly Michalka, Stanley Tucci
Kamera: Michael Grady
Musik: Brad Segal
Schnitt: Susan Littenberg


Review
Ein paar lose Gedanken zu diesem Film:

Emma Stone wäre in der Highschool niemals (!!!) die Art graue Maus der niemand hinterherguckt, als die sie hier anfangs dargestellt wird. Da können die Amis mir noch so oft ihre Highschool-Klischees über blonde Dummchen-Schönheits-Queens, die das ganze Football Team flachlegen will, um die Ohren hauen – I don’t buy it. Moretz im CARRIE-Remake als verstörte Aussenseiterin, das hab ich noch gekauft, aber Stone? Mit der Frisur, den Klamotten, der Figur? Niemals wäre die nicht heiß begehrt, so sieht das nämlich aus!
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Film: Affären à la carte – Le Code a Changé (2009)


Trailer © by Prokino


Fakten
Jahr: 2009
Genre: Komödie, Liebesfilm, Drama
Regie: Danièle Thompson
Drehbuch: Danièle & Christopher Thompson
Besetzung: Karin Viard, Dany Boon, Marina Foïs, Patrick Bruel, Emmanuelle Seigner
Kamera: Jean-Marc Fabre
Musik: Nicola Piovani
Schnitt: Sylvie Landra


Review
Irgendwie eine typische Neuzeit-Liebeskomödie: Ein Haufen Freunde, Verwandte, Kollegen, etc. kommt zusammen – teils freiwillig, teils weil sie sich etwas voneinander versprechen – zu einem von der Gastgeberin straff durchgeplanten Abendessen. Jeder hat so seine Probleme, der eine mit sich selbst, der nächste mit dem Job, der letzte in der Liebe, die Beziehungen sind heimlich, kompliziert, über Kreuz, oder nur in einer sehnsüchtigen Träumerei vorhanden. Je mehr Zeit vergeht, umso mehr kommen die Karten auf den Tisch, es gibt Seelen-Striptease, Vorwürfe, etc. – alles ein Produkt der jeweiligen Lebenssituationen: Bei den einen gab es schon auf dem Weg zur Adresse der Einladung Streit, die Schwester der Gastgeberin geht an die Decke, weil der verhasste Vater sich einquartiert hat (bzw. es aktiv wurde), alte Lieben flammen auf, Unzufriedenheit wird spürbar.
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Film: Under The Skin (2013)


Trailer © by Universum Film


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Science-Fiction, Arthouse, Horror, Kunstfilm
Regie: Jonathan Glazer
Drehbuch: Jonathan Glazer
Besetzung: Scarlett Johansson, Jeremy McWilliams, Lynsey Taylor Mackay, Dougie McConnell, Kevin McAlinden, Andrew Gorman, Krystof Hádek, Paul Brannigan, Adam Pearson, Michael Moreland, Dave Acton
Kamera: Daniel Landin
Musik: Mica Levi
Schnitt: Paul Watts


Review
Es gibt eine Grenze, ab der es nicht mehr möglich ist, eine Erfahrung mit Worten so zu beschreiben, dass das Gesagte dem Erlebten auch nur im Ansatz gerecht wird. Der Punkt der vollkommenen Sprachlosigkeit. UNDER THE SKIN hatte ihn bereits nach der Eröffnungssequenz überschritten. Es ist dieser Moment, wo du plötzlich merkst, dass nicht nur dein Geist, sondern dein ganzer Körper beginnt auf einen Film zu reagieren. Plötzlich ist es da, dieses seltene Gefühl im Bauch, in den Gliedmaßen, überall – es beginnt dich zu durchströmen, in wilder Resonanz zu schwingen. Irgendetwas seltsames, prickelndes hat sich still und leise – und deshalb ist UNDER THE SKIN in seiner vielseitigen Lesbarkeit vielleicht der treffendste Filmtitel aller Zeiten – unter deiner Haut eingenistet. Unmöglich, diesen Zustand verbal zu beschreiben, gibst du dich der Erfahrung hin – ein Schwelen der Eingeweide, ein Kribbeln der Fingerspitzen, Euphorie und Beklemmung zugleich, Anziehung und Abstoßung im selben Moment. Zeit wird relativ, der Ort an dem man sich befindet auch. Weil du nur noch im Film bist. Oder er in dir – unter deiner Haut.

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