Schlagwort-Archive: Waffen

Film: The Purge – Die Säuberung (2013)


Trailer © by Universal Pictures Germany GmbH


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Horror, Psychothriller, Home Invasion
Regie: James DeMonaco
Drehbuch: James DeMonaco
Besetzung: Ethan Hawke, Lena Headey, Max BurkholderAdelaide KaneEdwin HodgeRhys WakefieldTony Oller
Kamera: Jacques Jouffret
Musik: Nathan Whitehead
Schnitt: Peter Gvozdas


Review
Gleich vorweg: Die Prämisse von THE PURGE ist Schwachsinn im ganz großen Stil! Das ist Fakt, da gibt es nichts dran zu rütteln. Zwar gehe ich d’accord mit der Annahme, dass in sehr vielen Menschen, sehr viel schlechtes steckt, was sie mit Freuden in einer der hier porträtierten 12h-Exzesse hinaus lassen würden, doch kann es keine Alternativ-Realität geben in der das zu elementarem Frieden führt und plötzlich alle Arbeit haben. Das ist Bullshit! Aber eben tolerierbarer Bullshit, auch wenn viele Betrachter des Films wohl bereits schon an dieser Hürde scheitern.

Doch der “Purge” an sich, die eine Nacht in der alle Gewaltverbrechen außer der Nutzung von Massenvernichtungswaffen erlaubt sind, ist nicht das, was THE PURGE in der Belanglosigkeit,  gefährlich nah an der Grenze zum Ärgernis balancieren lässt. Die Gründe dafür liegen woanders. Konkret: Erzwungene Twists, erzwungener Moral-Zeigefinger, erzwungener Genre-Mischmasch, dazu noch fehlendes erzählerisches Feingefühl, völlige Vernachlässigung des dystopischen Settings und wohl am schwerwiegendsten, die völlig fehlende Psychologie der Figuren.
Film: The Purge – Die Säuberung (2013) weiterlesen

Film: Spring Breakers (2012)


Trailer © by Wild Bunch, Universum Film GmbH, Capelight Pictures


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Satire, Kunstfilm, Gangsterfilm
Regie: Harmony Korine
Drehbuch: Harmony Korine
Besetzung: Vanessa Hudgens, Selena Gomez, Ashley Benson, Rachel Korine, James Franco, Gucci Mane, Sidney Sewell, Thurman Sewell
Kamera: Benoît Debie
Musik: Cliff Martinez
Schnitt: Douglas Crise


Review
Audiovisuelle Perfektion, ein unschöner und ungeschönter Blick auf das Profil einer Generation und ein vielschichtiger Gesellschafts-Kommentar ohne Urteil, dafür umso mehr als Aufforderung zum Denken und Hinterfragen verfasst.

Meisterwerk!

Verlorene Seelen in der öden Sicherheit der post-Postmoderne, gefangen in den unsichtbaren, teilweise selbst auferlegten Fesseln der marktwirtschaftlichen Zivilisation, getrieben in den Drang nach Ausbruch, Veränderung und Selbstverwirklichung. Harmony Korine liefert, nachdem er vor einigen Jahren den totalen Bruch mit allen gesellschaftlichen Normen, die filmische Antithese zu alles und jedem brachte – Wahnsinn, Zerstörung und Mülltonnen ficken – nun das absolute Gegenteil: Er wettert hier nicht gegen, sondern sinniert über die Gesellschaft – ihm dabei zu zu schauen, ist eine wahre Freude.
Film: Spring Breakers (2012) weiterlesen

Dokumentation: Bowling For Columbine (2002)


Trailer © by Prokino


Fakten
Jahr: 2002
Themen: Waffenbesitz, Amoklauf, Waffenrechte
Regie: Michael Moore
Konzept: Michael Moore
Personen: Michael Moore, Charlton Heston, Marilyn Manson, George W. Bush, George Bush, Bill Clinton
Kamera: Verschiedene
Musik: Jeff Gibbs
Schnitt: Kurt Engfehr


Review
Alles nur gestellt…
Einseitige Berichterstattung…
Total voreingenommene Meinungsmache…

Das mag alles sein und man sollte es bei jeder Sichtung eines Moore-Werkes immer im Hinterkopf haben – aber was der Mann in BOWLING FOR COLUMBINE tut, lässt sich ganz einfach auf einen simplen Fakt runterbrechen: Wenn ich eine Dokumentation über ein (in meinen Augen) Problem drehen will, dann muss ich doch selbstverständlich die Auswüchse dieses Problems in aller Deutlichkeit zeigen.

Kann sein, dass man in der Bank das Gewehr eigentlich erst drei Monate später nach ausgiebiger Prüfung kommt, aber das Problem ist doch folgendes: Man bekommt als Kontoabschlussprämie ein beschissenes Gewehr. Und es stimmt sicher, dass Moore hier (fast) nur absolute Extremisten zu Wort kommen lässt, aber auch hier liegt das Problem woanders: Niemandem dieser völlig fanatischen Waffen-Narren musste er den wahnsinnigen Stuss, den sie von sich geben, in den Mund legen und bei keinem dieser kranken Typen (beispielsweise den paramilitärisch anmutenden Psychos der Michigan-Miliz) hege ich nur den Bruchteil einer Sekunde Zweifel, dass die nur drauf warten mit Freude alles über den Haufen zu knallen, was ihrem Grundstück zu nahe kommt. Natürlich nur, um ihre Pflicht als Amerikaner – das Beschützen der persönlichen Freiheit – wahrzunehmen. Hmm, ja nee, ist klar. Und so weiter. Dokumentation: Bowling For Columbine (2002) weiterlesen

Film: End Of Watch (2012)


Trailer © by Tobis Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Gangsterfilm, Copfilm
Regie: David Ayer
Drehbuch: David Ayer
Besetzung: Jake Gyllenhaal, Michael Peña, Anna Kendrick, Natalie Martinez, David Harbour, Frank Grillo, America Ferrera, Cle Sloan, Jaime FitzSimons, Cody Horn, Shondrella Avery
Kamera: Roman Vasyanov
Musik: David Sardy
Schnitt: Dody Dorn


Review
Gibt es ein Grundrezept für gute Filme? Was braucht man um sie zu machen? 250 Millionen Dollar Budget, das fähigste VFX-Studio, einen Knall und Bumm-Regisseur, ganz viele Explosionen und einen Cutter auf Speed? Kann klappen, aber wer die Blockbuster der letzten Jahre scharfsinnig begutachtet, wird zwingend zu dem Schluss kommen: Geld kann nicht allein Qualität kaufen, da gehört mehr zu. Doch was ist dieses “mehr”? END OF WATCH ist ein verdammt kleiner Film, das Budget lag laut IMDb bei 7 Millionen Dollar – man muss sich auf der Zunge zergehen lassen, dass das in etwa drei Prozent des gängigen Blockbuster-Mittel darstellt – und gibt eine gute Idee davon, wie man als Filmemacher etwas andere Schwerpunkte legen kann und damit nahezu vollends überzeugt.

Autor und Regisseur David Ayer verfolgt eine ganz simple, aber mehr als effektive Strategie: Er holt zwei überaus fähige Schauspieler ins Boot und lässt sie auf der Leinwand zu Menschen werden. Nicht zu den üblichen Abziehbildern die uns so gern vorgesetzt werden, nicht bloß die übliche stereotype Leier der großen Helden, der unkaputtbaren Rächer, sondern zu echten Menschen. Die wir in ihrem Alltag beobachten, deren Probleme, Ängste, Wut und Freude wir sehen, die direkt zu Sympathieträgern werden und Empathie hervorrufen. Film: End Of Watch (2012) weiterlesen

Film: The Raid – Serbuan Maut (2012)


Trailer © by Koch Media GmbH


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Martial Arts, Action
Regie: Gareth Evans
Drehbuch: Gareth Evans
Besetzung: Iko Uwais, Ananda George, Ray SahetapyJoe TaslimDonny AlamsyahYayan RuhianVerdi Solaiman
Kamera: Matt FlanneryDimas Imam Subhono
Musik:  Aria PrayogiMike ShinodaJoseph TrapaneseFajar Yuskemal
Schnitt: Gareth Evans


Review
So sieht das aus wenn knallhartes, kompromissloses und inhaltsleeres 80er Action-Kino in die Gegenwart transferiert wird. Hauptdarsteller Iko Uwais hat zwar Martial-Arts mäßig richtig was auf dem Kasten, jedoch nicht ganz die Gelassenheit und Coolness der großen 80er Macho-Helden. Macht aber nichts, Skill und Charisma gleichen sich hier mehr als aus und ihm bei der Erstürmung dieses Hochhauses zuzusehen, macht uneingeschränkt Spaß. Die Fronten sind klar verteilt: Gut gegen Böse. Auch wenn dieses Konstrukt im Laufe des Schlachtfestes immer mehr ins Wanken gerät, bleibt doch kein Zweifel daran wer hier die Klatsche verdient. Film: The Raid – Serbuan Maut (2012) weiterlesen