Schlagwort-Archive: Verachtung

Film: 47 Ronin (2014)


Titelbild & Trailer © by Universal Pictures Germany


Fakten
Jahr: 2014
Genre: Eastern, Samurai, Action, Fantasy
Regie: Carl Rinsch
Drehbuch: Hossein Amini, Chris Morgan
Besetzung: Keanu Reeves, Hiroyuki Sanada, Ko ShibasakiTadanobu AsanoMin TanakaJin Akanishi
Kamera: John Mathieson
Musik: Ilan Eshkeri
Schnitt: Stuart Baird


Review
Vorzeige Schwertkämpfer Keanu Reeves als Halbblut-Abschaum aus dem Wald, führt eine Bande meisterloser, entehrter Samurai im alten Japan zur Wiederherstellung ihres Status an. Auf dem Weg stellt sich Ihnen so einiges entgegen: Drachen, Hexen, seltsame Geister in Höhlen und ein Haufen anderer Kram, der das Fantasy-Herz eigentlich höher schlagen lassen sollte.
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David Lynch #6: The Elephant Man (1980)


Trailer © by STUDIOCANAL


Fakten
Jahr: 1980
Genre: Drama, Biopic, Gesellschaftskritik
Regie: David Lynch
Drehbuch: David Lynch
Besetzung: Anthony Hopkins, John Hurt, Anne Bancroft, Freddie Jones, John Gielgud, Hannah Gordon, Phoebe Nicholls, Michael Elphick, Wendy Hiller
Kamera: Freddie Francis
Musik: John Morris, David Lynch
Schnitt: Anne V. Coates


Review
Es ist ziemlich lange her dass ich THE ELEPHANT MAN von David Lynch gesehen habe und ich hatte ihn ganz recht klar als einen der, wenn nicht den normalsten seiner Filme in Erinnerung. Was ich jedoch nicht so deutlich in Erinnerung hatte, war der enorme moralische und emotionale Gehalt, der diesem Werk innewohnt – dazu jedoch später mehr.
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Film: The Purge – Die Säuberung (2013)


Trailer © by Universal Pictures Germany GmbH


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Horror, Psychothriller, Home Invasion
Regie: James DeMonaco
Drehbuch: James DeMonaco
Besetzung: Ethan Hawke, Lena Headey, Max BurkholderAdelaide KaneEdwin HodgeRhys WakefieldTony Oller
Kamera: Jacques Jouffret
Musik: Nathan Whitehead
Schnitt: Peter Gvozdas


Review
Gleich vorweg: Die Prämisse von THE PURGE ist Schwachsinn im ganz großen Stil! Das ist Fakt, da gibt es nichts dran zu rütteln. Zwar gehe ich d’accord mit der Annahme, dass in sehr vielen Menschen, sehr viel schlechtes steckt, was sie mit Freuden in einer der hier porträtierten 12h-Exzesse hinaus lassen würden, doch kann es keine Alternativ-Realität geben in der das zu elementarem Frieden führt und plötzlich alle Arbeit haben. Das ist Bullshit! Aber eben tolerierbarer Bullshit, auch wenn viele Betrachter des Films wohl bereits schon an dieser Hürde scheitern.

Doch der “Purge” an sich, die eine Nacht in der alle Gewaltverbrechen außer der Nutzung von Massenvernichtungswaffen erlaubt sind, ist nicht das, was THE PURGE in der Belanglosigkeit,  gefährlich nah an der Grenze zum Ärgernis balancieren lässt. Die Gründe dafür liegen woanders. Konkret: Erzwungene Twists, erzwungener Moral-Zeigefinger, erzwungener Genre-Mischmasch, dazu noch fehlendes erzählerisches Feingefühl, völlige Vernachlässigung des dystopischen Settings und wohl am schwerwiegendsten, die völlig fehlende Psychologie der Figuren.
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Film: Martha (1974)


Trailer © by STUDIOCANAL


Fakten
Jahr: 1974
Genre: Drama, Gesellschaftskritik
Regie: Rainer Werner Fassbinder
Drehbuch: Rainer Werner Fassbinder, Cornell Woolrich
Besetzung: Margit Carstensen, Karlheinz Böhm, Barbara Valentin, Peter Chatel, Gisela Fackeldey, Adrian Hoven, Ortrud Beginnen, Wolfgang Schenck, Günter Lamprecht, Kurt Raab
Kamera: Michael Ballhaus
Musik: –
Schnitt: Liesgret Schmitt-Klink


Review
Gesellschaftliches “Demaskierungs-Kino” in Reinform, frontal gegen die makellose Fassade des falschen Spießbürgertums: MARTHA

Rainer-Werner Fassbinder macht in seinem 1974er Werk keine Sekunde einen Hehl daraus, wie ihm klassische gesellschaftliche Konstrukte und Konventionen gegen den Strich gehen. Zu Recht, denn man muss sich aus unserer heutigen, immer noch weit vom Optimalzustand entfernten Gesellschaft heraus beim Schauen eines solchen Werkes aktiv klar machen, in welchen Verhältnissen damals noch gelebt wurde: Bis 1977 brauchten Frauen in der BRD die Zustimmung ihres Ehemanns um arbeiten zu dürfen, einer von vielen widerlichen Fakten, die stellvertretend für eine gesamt-gesellschaftliche Machtverteilung standen.

Er befiehlt, sie hat zu folgen – so wurde Nazi-Deutschland im Stillen fortgeführt, was aus heutiger Sicht absolut grotesk erscheint, jedoch nicht einmal 40 Jahre her ist – und da setzt Fassbinder an, begreift die Eheschließung als Eintritt in die Vorhölle – denn Ehe ist gesellschaftlicher Zwang, aus diesem folgt zwangsweise Gewalt, die der Ursprung allen Elends ist – und treibt klassische Rollenverteilung auf die Spitze, um im Resultat zwar deftige, offensichtlich überzeichnete, aber eben ganz sicher nicht realitätsferne Machtverhältnisse zu servieren (und zu kritisieren). Film: Martha (1974) weiterlesen