Schlagwort-Archive: Synthesizer

LP: Rustie – Green Language (2015)


Quelle: Rustie SN YouTube-Kanal


Ich gebe zu, ich mag es aktuell wirr und quietschig (wie die Vorstellung des Hudson Mohawke-Albums letztens schon zeigte). Aber zu meiner Verteidigung: So viel und ausgiebig ich in der Vergangenheit auch (an anderer Stelle) auf Übelkeit erzeugendem Skrillex- und Brostep-Müll herum gehackt habe, Rustie mochte ich schon immer! Sein neues Album GREEN LANGUAGE löst bei mir jedoch ein wenig mehr als nur “mögen” aus. Eher “wildes Abfeiern”. Der Mann trifft einfach die richtigen Töne und kitzelt durch seinen verspielten Sound immer wieder Assoziationen von Yoshi, der gut gelaunt durch Mario 64 Welten hüpft, aus meinem Hirn hervor – und mal ehrlich: was könnte es schöneres geben, als imaginäre oldskool-Nintendo Welten, die durch Musik getriggert werden?

LP: Rustie – Green Language (2015) weiterlesen

LP: Douglas Dare – Whelm (2014)


Quelle: Erased Tapes Vimeo-Kanal


Irgendwie verirren sich verstärkt die LPs von Erased Tapes, Raster Noton und Project Mooncircle in den Blog – keine Absicht, sondern lediglich Resultat der übermenschlich guten Musik dieser drei Labels. In diesem Fall ist es Erased Tapes, die letztes Jahr die Debut-LP des jungen Briten Douglas Dare veröffentlichten. Auf den Spuren junger multi-Instrumentalist-Electronica-Songwriter wie James Blake, oder Nicolas Jaar und Piano-Göttern vom Schlage eines Nils Frahm (letzterer passt zwar weniger zu den ersten beiden, aber findet sich in Dare’s Musik eindeutig als Einfluss wieder) hat Dare zehn Stücke zusammengschustert, die vor Gefühl, Melancholie und Qualität quasi überlaufen. Piano trifft auf Synthesizer und paart sich mit dem Drum-Computer – das Resultat ist nuancierter, gefühlvoller Sound zum träumen und schweben. Einziges Manko: Dem einen oder anderen mag hier sicher zu viel Einfluss und zu wenig eigenes drin stecken. Ansichtssache – ich zumindest bin relativ begeistert und werde WHELM (vor allem, passend zur Melancholie, bei grauem Himmel) noch einige Durchläufe im Player gönnen.

LP: Douglas Dare – Whelm (2014) weiterlesen

DJ-Mix: Resident Advisor Podcast #468 – I-F (2015)


Ich verfolge den RA Podcast in letzter Zeit wieder regelmäßiger (auch wenn ich arg hinterher hänge) und werde den Eindruck nicht los aktuell richtig gute Musik serviert zu bekommen! Die 468 stammt von I-F und mändert die Laufzeit eines modernen Blockbusters (knapp 2 1/2 Stunden) durch oldskooligen Electro-, Acid- und Italo-House aller Epochen – teilweise schräg, teilweise voll zum Abheben :) 

Infos zum Künstler, und seinen Labels, sowie ein kleines Interview gibt es wie immer auf der RA-Seite (wo der Mix leider schon wieder nicht mehr verfügbar ist) und eine (sehr unvollständige) Tracklist auf MIxesDB.

LP: Chromatics – Drumless (2012)


Quelle: Sylvester F YouTube-Kanal


Die Chromatics sind eines der vielen Projekte von Johnny Jewel, seines Zeichens Labelchef von Italians Do It Better. Ich hab die Band mal entdeckt, weil ich darüber gelesen hatte, dass sie eigentlich den Soundtrack zu DRIVE (*) produzieren sollten, allerdings im letzten Moment vom Studio rausgekickt und durch Cliff Martinez ersetzt wurden. DRIVE ist zwar in meinen Augen perfekt so wie er ist, aber der Score von Jewel kann sich auch sehen hören lassen – inspizieren kann man die 36 (!) Stücke unter dem Titel THEMES FOR AN IMAGINARY FILM. Lange Rede, kurzer Sinn, so bin ich zu den Chromatics (und Jewels’ weiteren Projekten Desire und Glass Candy) gekommen und seitdem vom Retro-Synth-Wave-Sound all dieser Bands begeistert. Was ich jedoch verpasst hatte: 2012 kam zum Album KILL FOR LOVE einige Monate später eine (laut Pitchfork) frei verfügbare Variante namens DRUMLESS heraus – elf Tracks des Album sind, wie der Name schon sagt, in eine Perkussion-freien Version enthalten. 2014 wurde dann ein Teil des ganzen doch noch stark limitiert auf Vinyl und über iTUNES hinterher geschoben (die nur noch acht Tracks enthält) – Veröffentlichungschaos! Wichtig ist aber der Sound: Im Resultat entsteht eine seltsame Stimmung – tragende Synth-Pop Balladen voller Gefühl könnte man sagen. Hörenswert, besonders als Ergänzung zum eigentlichen Album. LP: Chromatics – Drumless (2012) weiterlesen

LP: Charanjit Singh – Synthesizing: Ten Ragas To A Disco Beat (1982)


Techno aus Detroit? Anfang der 80er von Model 500 & co. “erfunden”? Und Acid House dann ’85-’87 in Chicago entstanden? Historisch sicher korrekt, aber was gibt es schöneres als Überraschungen in der Musikgeschichte?

LP: Charanjit Singh – Synthesizing: Ten Ragas To A Disco Beat (1982) weiterlesen