Review Was wäre wenn… die Gesellschaft vollkommen von Konzernen dominiert würde, die über Leichen gehen um ihren Umsatz zu steigern, dabei Mensch, Maschine und alles dazwischen versklaven und mit bitterer Härte ihre Ziele umsetzen? Haben wir dann a) ROBOCOP von 1987 oder b) Kapitalismus (und Politik) 2015? Ein Schelm, wer hier nun denkt, dass bei fehlender Option auf Mehrfach-Antwort das Ankreuzen zur Unmöglichkeit werden könnte. Film: Robocop (1987) weiterlesen →
Review Ist es nicht wundervoll, wie man in den letzten Jahren dem Vampirfilm, einer Filmgattung die schon immer voll im Fluss des zeitlichen und moralischen Wandels stand, dabei zusehen kann wie er zu neuer, vielleicht noch nie erreichter Größe erwächst und sich dabei ein ums andere Mal selbst übertrifft? Wie ganz selbstverständlich die ausgetretenen Pfade des reinen Grusels verlassen und sich plötzlich Genre-übergreifend gesellschaftlichen, ja teils gar existenzialistischen Themen gewidmet wird? Statt Blut, Schock und Särgen, stehen mittlerweile verstärkt die Schwierigkeiten einer derartigen Kreatur im Mittelpunkt.
So erzählte ONLY LOVERS LEFT ALIVE (genau so wie DURST) von moralischen Hindernissen, dem Unwillen, oder gar der Unfähigkeit sich triebhaft dem Blutdurst hin zu geben. In gleichem Maße wie ersterer sinnierte SO FINSTER DIE NACHT implizit über die Last der Gefangenschaft in einem ewig gleichbleibenden Körper und Werke wie BYZANTIUM schlugen in die gleiche Kerbe, aber ließen sogar eine Vielzahl stereotyper Genre-Merkmale komplett und ohne sich trauernd umzublicken hinter sich. All dies taucht tief in die Psyche der unfreiwilligen Blutsauger ein – tiefer als die meisten Klassiker.
Auf anderer Seite taugt das Metier auch, um allegorisch von universelleren Themen zu erzählen. Ähnlich wie der australische Film DAYBREAKERS, der aktuelle gesellschaftliche Missstände weiter denkt, auf eine Vampir-Gesellschaft überträgt und neben der Ausbeutung von natürlichen Ressourcen vor allem die Ausgrenzung der Schwachen und Kranken kritisiert, nutzt auch A GIRL WALKS HOME AT NIGHT, Debutfilm der iranisch-stämmigen Amerikanerin An Lily Amirpour, die Übermächtigkeit des Vampirs, um Denkanstöße (und träumerische Lösungsansätze) zu realen Problemen zu geben. Aber: Andersherum. Nicht die Schwachen werden in ihrem Film durch mächtige Vampire unterdrückt, sondern die Unterdrückten, nämlich Frauen in fundamentalistisch-islamischen Systemen, im Fortschreiten ihres Befreiungskampfes katalysiert: der Vampir-Mythos als Sprengstoff für etablierte gesellschaftliche Fesseln. Film: A Girl Walks Home Alone At Night (2014) weiterlesen →
Review Wenn es reicht, aus dem Werk eines Filmemachers lediglich 14 Minuten zu sehen, um daraufhin sofort den Wunsch zu verspüren viel, möglichst alles von dem was dieser Mensch sonst noch auf Leinwände gebannt hat genießen zu wollen, kann man diesem kurzen Eindruck wohl problemlos eine immense Wirkungskraft bescheinigen. Zum 70. Geburtstag des National Film Board Of Canada wühlte sich Guy Maddin durch dessen Archive, wählte beeindruckende Aufnahmen daraus aus und verpflanzte sie, vermischt mit neu gedrehtem Material, in eben diese 14 Minuten – einen experimentellen, rauschhaften Kurzfilm namens NIGHT MAYOR. Kurzfilm: Night Mayor (2009) weiterlesen →
Review Satire und Gesellschaftskritik sind immer dann auf den Punkt geschrieben, wenn sie bis zum Kern einer unangenehmen Wahrheit vordringen, die keiner so recht sehen will. Noch gelungener kann das Endprodukt eigentlich nur werden, wenn es nicht nur Ist-Zustände korrekt erkannt hat, sondern rückwirkend betrachtet aus ihnen heraus sogar korrekt Entwicklungen voraus sagt, also über die Darstellung der Zukunft, die Tendenzen der Gegenwart kritisiert. Dadurch verschwimmt die Grenze zur Dystopie und wenn man so will, ist DAS MILLIONENSPIEL (neben einer enorm gelungenen Mediensatire) auch genau das: Eine bitterböse Dystopie, die bereits vor 45 Jahren inhaltlich so weit dachte, dass sie vorausschauend selbst noch (oder eher besonders) den heutigen extrem-Auswüchsen des stumpfen TV-Alltags entlarvend den Spiegel vorhält. (Neuer) Deutsch(sprachig)er Genrefilm #6: Das Millionenspiel (1970) weiterlesen →
Ich hatte mir ja vorgenommen mehr zu lesen. Da ein Buch schon mehr als kein Buch ist, habe ich in den ersten zwei Monaten dieses Jahres definitiv schon mehr gelesen als zuvor. Aber das ganze ist ausbaufähig, vor allem wenn ich bedenke wie gut mir das Buch, was ich euch nun hier kurz vorstellen möchte, gefallen hat und dass ich von den Autoren noch fünf weitere hier liegen habe.
Was habe ich gelesen? Autor(en): Arkadi & Boris Strugatzki Titel: Die bewohnte Insel (OT: Обитаемый остров) Erscheinungsjahr: 1969 Entstehungsland: Russland Genre: Science-Fiction, Dystopie, Gesellschaftskritik
Worum es geht? Maxim ist Weltraum-Pilot und erkundet im Auftrag der (weit fortgeschrittenen) Menschheit das Universum zu Kartografierungs-Zwecken. Auf einem scheinbar unterentwickelten Planeten wird während eines kurzen Ausstiegs sein Raumschiff zerstört. Nach anfänglicher Verwirrung gerät er in die Fänge der dortigen, in Maxims Augen überaus einfach gestrickten Menschen, die ihn jedoch ebenfalls als unterentwickelten Gebirgs-Menschen ansehen und in ihre Hauptstadt befördern, um dort medizinische Tests an ihm durchzuführen. Bei einer Beförderung zu einem Maxim unbekannten Ort kommt er frei, knüpft erste Kontakte und merkt immer mehr, in was für ein totalitäres System, voller fremdgesteuerter Menschen er geraten ist. Doch Maxim will etwas verändern und wird zum Spielball der Ideologien. Roman: Arkadi & Boris Strugatzki – Die bewohnte Insel (1969) weiterlesen →
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