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(Neuer) deutsch(sprachig)er Genrefilm #1: Masks (2011)


Trailer © by Sony Pictures Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2011
Genre: Horror, Giallo, Mystery-Thriller
Regie: Andreas Marschall
Drehbuch: Andreas Marschall
Besetzung: Susen Ermich, Magdalena Ritter, Julita Witt, Norbert Losch, Dieter Rita Scholl, Michael Siller, Marcel Trunsch, Stefanie Grabner, Teresa Nawrot, Dominika Otlewska-Dräger, Jan-Philipp Jarke
Kamera: Sven Jakob-Engelmann
Musik: Sebastian Levermann, Nils Weise
Schnitt: Andreas Marschall


Review
Verdammt, warum denn nicht immer so?
Oder besser: Warum denn nicht wenigstens ab und zu mal so?

Dem deutschen Film (dem allgemeinen Kanon folgend) generell und ohne Abstriche negativ gegenüber zu stehen, empfinde ich als unfair. Festhalten kann man jedoch, dass gute deutsche Filme bis jetzt keine Genre-Filme sind. Horror, Science-Fiction, Action-Kracher – das alles sind Sparten, die die deutschen Filmemacher nicht schlecht umsetzen, sondern stattdessen gar nicht erst anpacken – im Land der Bully Herbigs und Otto Walkesse, steht solche Kost nicht auf dem Speiseplan. Kauft man das alles einer deutschen Produktion nicht ab? Wollen deutsche Produzenten und Filmemacher sich nicht von den klassischen Vorbildern aus Übersee (oder in diesem Fall den Giallo-Urvätern aus Italien) emanzipieren um eine eigene Ausdrucksform auf diesen Gebieten zu finden?
Schwer zu sagen, wenn nichts versucht wird!
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Film: Eine Insel namens Udo (2011)


Trailer © by Warner Home Video


Fakten
Jahr: 2011
Genre: Komödie, Satire
Regie: Markus Sehr
Drehbuch: Markus SehrClemente Fernandez-Gil
Besetzung: Kurt Krömer, Fritzi Haberlandt, Bernd MossKari KetonenJan-Gregor KrempMaja BeckmannCarsten Strauch
Kamera: Daniela Knapp
Musik: Steven SchwalbeTobias Wagner
Schnitt: Stefen Schmitt


Review
Kurt Krömer ist in meinen Augen einer der großartigsten und zynischsten Bühnenfiguren, die dieses Land vorzuweisen hat, entsprechend euphorisch habe ich damals auf die Ankündigung, dass Kurt einen Film drehen wird reagiert. Noch viel euphorischer stimmten mich die News, dass Krömer damals zur Vorpremiere im heimischen Kino vor Ort sein würde.

Kurt Krömer in the house – Pflichtprogramm! Adrett gekleidet – dieses mal leider ohne Hose Modell “rumänischer Nuttenpreller” – dafür mit dem üblichen trocken-schwarzen Humor bewaffnet, hat er den Saal vor dem Film eine halbe Stunde entertainet und war (natürlich) absolut zum Brüllen. Alles gut soweit, EINE INSEL NAMENS UDO fand ich danach jedoch einfach nur okay, mehr leider nicht.  Film: Eine Insel namens Udo (2011) weiterlesen

Tatort: Zwischen den Ohren (2011)


Episode © by ARD


Fakten
Jahr: 2011
Genre: Komödie, Krimi
Regie: Franziska Meletzky
Drehbuch: Christoph Silber, Thorsten Wettcke
Besetzung: Axel Prahl, Jan Josef Liefers, Anna BullardJudith EngelAlain BlazevicChristine UrspruchFriederike KempterMechthild GroßmannClaus Dieter ClausnitzerFelix Vörtler
Kamera: Eeva Fleig
Musik: George Kochbeck
Schnitt: Jürgen Winkelblech


Review
Der Münsteraner TATORT nutzt sich immer mehr ab. Leider. Thiel und Boerne-Chemie, wie man sie kennt und mag – relativ wenig Fall, relativ viel Kommissar – sieht man hier zwar immer wieder auflodern, aber nicht in der Konsequenz, die sonst den Münsteraner TATORT gefährlich nah vor dem völligen Klamauk positionierte.

Stattdessen sind unsere zwei Protagonisten viel allein unterwegs, an verschiedenen Enden der Ermittlungen, oder ihren privaten Angelegenheiten zugewandt: Boerne in die High-Society eingetaucht, aber lonely at the top, Thiel in ständiger Hoffnung doch endlich das aufgezeichnete Fußballspiel seines Lieblings-Vereins gucken zu können, ohne das Ergebnis zuvor gespoilert zu bekommen, etc. – daraus entstehen mal wieder schöne, aber auch ungewohnt nachdenkliche Momente.  Tatort: Zwischen den Ohren (2011) weiterlesen

Film: Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding! (1999)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Turbine


Fakten
Jahr: 1999
Genre: Groteske, Schwarze Komödie
Regie: Peter Thorwarth
Drehbuch: Stefan Holtz, Peter Thorwarth
Besetzung: Oliver Korittke, Markus Knüfken, Ralf Richter, Diether Krebs, Martin Semmelrogge, Heinrich Giskes, Christian Kahrmann, Alexandra Neldel, Monica Nancy Wick, Willi Thomczyk, Jochen Nickel, Hilmi Sözer, Til Schweiger, Sabine Kaack, Detlef Bothe
Kamera: Eckhard Jansen
Musik: Rainer Kühn
Schnitt: Anja Pohl


Review
DO:PE 69 ist Ansage – Kiffen, Stänkern, Sex und die volle Dröhnung Ruhrpott-Flair! BANG BOOM BANG ist völlig überdreht, zeitweise zum Brüllen komisch, eine absolute Goldgrube an Zitaten und (so sagt man sich) wohl auch absoluter Kult.

Kalle: “Ich stech den Typen ab!
Keek: “Wen verdammt?
Kalle: “Den Arsch der meine Olle gefickt hat!
Keek: “Wie? Wer?
Kalle: “Der Pornowichser hat meine Olle gefickt!
Keek: “Waas?
Kalle: “Was hat dieser Typ, meine Olle zu ficken? Ich bring ihn um!Film: Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding! (1999) weiterlesen

Tatort: Feuerteufel (2013)


Trailer © by ARD


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Krimi
Regie: Özgür Yildirim
Drehbuch: Markus Busch
Besetzung: Wotan Wilke Möhring, Petra Schmidt-Schaller, Sebastian Schipper, Achim Buch, Bernhard Schütz, Lo Rivera, David Berton, Philipp Baltus
Kamera: Matthias Bolliger
Musik: Christoph Kaiser, Julian Maas
Schnitt: Sebastian Thümler


Review
Hier brennen jede Nacht die Autos-Mautos, Diggah

Ah ja. So, so. Verstehe. Nicht dass ich so merkwürdige Formulierungen noch nicht im “echten Leben” gehört oder gelesen hätte, allerdings war ich bis jetzt immer klar der Meinung, dass derartig wundersamer Webslang noch nicht in den Alltag Einzug gefunden hätte. Sowas schreibt vielleicht mein nach Hamburg gezogener, dauerspaßender Kumpel Max Mustermann augenzwinkernd auf Facebook, aber sonst?

Fazit: Ich werde alt, so redet man nämlich scheinbar tatsächlich in den Hamburgäar-Gheddo-Streets, Allär! Genauso sagt der gemeine Hamburger selbstverständlich auch nach jedem Satz “Diggah” und genauso soll überhaupt alles in diesem TATORT-Debüt wirklich exakt wie “in echt” auf dem Asphalt der Straße sein. Ein Anspruch der Möhring’s Debut als Kommissar in so katastrophalem Ausmaß das Genick bricht, dass es nicht mal mehr nötig ist, sich kritische Gedanken zur Authentizität der dargestellten Hamburger Ghetto-Kids machen zu müssen.

Selten hat sich die Leistung eines Top-Darstellers mehr nach erkennbarem Schauspiel, nach auswendig gelernt, nach aufgesetzt angefühlt. Selten ist eine Figur dank (bewusst) sparsam gesetzten Einblicken in ihre Vergangenheit und Privatleben so flach und charakterlos zurück geblieben. Selten ist ein Kriminalfall dank Realitätsnähe und Vermeidung von filmischer Übertreibung noch öder über den Schirm geflimmert. Tatort: Feuerteufel (2013) weiterlesen