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David Lynch #2: The Alphabet (1968)


Trailer © by Capelight


Fakten
Jahr: 1968
Genre: Kunstfilm, Kurzfilm, Animation
Regie: David Lynch
Kamera: David Lynch
Ton: Peggy Lynch
Schnitt: David Lynch


Review
Nachdem Lynch’s erste Arbeit SIX FIGURES GETTING SICK im kleinen Rahmen für Furore gesorgt hatte (einen Preis an seiner Akademie der Künste gewonnen) ging es für David Lynch richtig los: Ein wohlhabender Kommilitone war so begeistert, dass er Lynch 1000 $ für eine Folgearbeit spendierte. Nachdem dieser die erste Hälfte des Geldes mehr oder weniger in den Sand gesetzt hatte, begann er mit seinem nächsten größeren Projekt THE ALPHABET.
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Meinung: Media Monday #174

Es ist Media Monday und ich stelle mich mal wieder dem Kreuz-verhör. Auf gehts!


1. In jedem Film, der in Paris spielt, sieht man in jeder verdammten Einstellung im Hintergrund den Eifelturm. Am schlimmsten ist es, wenn nicht-Franzosen in Frankreich drehen. Können die nicht mal stattdessen mehr die kleinen, historischen, charmanten Gassen und Wege des Stadtkerns zeigen? Auch verklärte Romantik, aber nicht so abgedroschen. Meinung: Media Monday #174 weiterlesen

Horrorctober 2014, Film #1: Eraserhead (1977)


Trailer © by Capelight


Es ist #horrorctober!
Was das ist und wer da mit macht, könnt ihr auf dieser Sammelseite der Cinecouch nachlesen. Wer meinen textuellen Ergüssen zum dunkelsten aller Genres regelmäßig beiwohnen will, kann natürlich diesen Blog hier, aber auch gern meiner Letterboxd-Liste, oder mir auf Twitter folgen.
Nun zum Film…


Fakten
Jahr: 1977
Genre: Horror, Mystery, Kunstfilm, Surrealismus
Regie: David Lynch
Drehbuch: David Lynch
Besetzung: Jack Nance, Charlotte Stewart, Allen Joseph, Jeanne Bates, Judith Roberts, Laurel Near, Jack Fisk
Kamera: Frederick Elmes, Herbert Cardwell
Musik: David Lynch
Schnitt: David Lynch


Review
Der Film ist der Wahnsinn. Eine groteske Parabel auf elterliche (bzw. väterliche) Ängste, atmosphärisch kaum zu ertragen, in seinen Motiven bizarr und obskur. Definitiv mein liebster Lynch-Streifen, dem im Rahmen meiner Lynch-Retrospektive schon mit einem ausführlichen Text gehuldigt wurde (siehe hier). Definitiv eine großartige Eröffnung zum Horrorctober, denn der wahre Horror kommt von innen. Aus uns allen!
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Film: Affären à la carte – Le Code a Changé (2009)


Trailer © by Prokino


Fakten
Jahr: 2009
Genre: Komödie, Liebesfilm, Drama
Regie: Danièle Thompson
Drehbuch: Danièle & Christopher Thompson
Besetzung: Karin Viard, Dany Boon, Marina Foïs, Patrick Bruel, Emmanuelle Seigner
Kamera: Jean-Marc Fabre
Musik: Nicola Piovani
Schnitt: Sylvie Landra


Review
Irgendwie eine typische Neuzeit-Liebeskomödie: Ein Haufen Freunde, Verwandte, Kollegen, etc. kommt zusammen – teils freiwillig, teils weil sie sich etwas voneinander versprechen – zu einem von der Gastgeberin straff durchgeplanten Abendessen. Jeder hat so seine Probleme, der eine mit sich selbst, der nächste mit dem Job, der letzte in der Liebe, die Beziehungen sind heimlich, kompliziert, über Kreuz, oder nur in einer sehnsüchtigen Träumerei vorhanden. Je mehr Zeit vergeht, umso mehr kommen die Karten auf den Tisch, es gibt Seelen-Striptease, Vorwürfe, etc. – alles ein Produkt der jeweiligen Lebenssituationen: Bei den einen gab es schon auf dem Weg zur Adresse der Einladung Streit, die Schwester der Gastgeberin geht an die Decke, weil der verhasste Vater sich einquartiert hat (bzw. es aktiv wurde), alte Lieben flammen auf, Unzufriedenheit wird spürbar.
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Film: Under The Skin (2013)


Trailer © by Universum Film


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Science-Fiction, Arthouse, Horror, Kunstfilm
Regie: Jonathan Glazer
Drehbuch: Jonathan Glazer
Besetzung: Scarlett Johansson, Jeremy McWilliams, Lynsey Taylor Mackay, Dougie McConnell, Kevin McAlinden, Andrew Gorman, Krystof Hádek, Paul Brannigan, Adam Pearson, Michael Moreland, Dave Acton
Kamera: Daniel Landin
Musik: Mica Levi
Schnitt: Paul Watts


Review
Es gibt eine Grenze, ab der es nicht mehr möglich ist, eine Erfahrung mit Worten so zu beschreiben, dass das Gesagte dem Erlebten auch nur im Ansatz gerecht wird. Der Punkt der vollkommenen Sprachlosigkeit. UNDER THE SKIN hatte ihn bereits nach der Eröffnungssequenz überschritten. Es ist dieser Moment, wo du plötzlich merkst, dass nicht nur dein Geist, sondern dein ganzer Körper beginnt auf einen Film zu reagieren. Plötzlich ist es da, dieses seltene Gefühl im Bauch, in den Gliedmaßen, überall – es beginnt dich zu durchströmen, in wilder Resonanz zu schwingen. Irgendetwas seltsames, prickelndes hat sich still und leise – und deshalb ist UNDER THE SKIN in seiner vielseitigen Lesbarkeit vielleicht der treffendste Filmtitel aller Zeiten – unter deiner Haut eingenistet. Unmöglich, diesen Zustand verbal zu beschreiben, gibst du dich der Erfahrung hin – ein Schwelen der Eingeweide, ein Kribbeln der Fingerspitzen, Euphorie und Beklemmung zugleich, Anziehung und Abstoßung im selben Moment. Zeit wird relativ, der Ort an dem man sich befindet auch. Weil du nur noch im Film bist. Oder er in dir – unter deiner Haut.

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