Schon lange ist es an der Zeit, mich mal in eine der zahlreichen Blogparaden (hä, was’n das?) in meinem direkten Online-Umfeld einzuklinken. Oft fand ich die Themen schon spannend, aber habe es aus Zeit- oder – ich bin mal ehrlich – Kreativitätsmangel nicht gebacken bekommen eigene Beiträge zu verfassen. Das soll sich jetzt ändern, denn die Singende Lehrerin (mal wieder, nicht umsonst wird sie “Königin der Blogparaden” gerufen) hat ihre nächste Aktion gestartet und nun, beim Thema Gegen den Strom – 10 unbekannte oder unbeliebte Lieblingsfilme, lasse ich mich, finally, nicht zwei mal bitten. Ich werde nun also in mich gehen und zehn Filme zusammensuchen, die mir sehr am Herzen liegen, von der Allgemeinheit aber (in meiner rein subjektiven Wahrnehmung) verschmäht, oder gar nicht erst gekannt sind.
Dabei werde ich Exemplare wählen, die mich emotional (auf die verschiedenste Art) so getroffen haben (bzw. immer noch treffen), dass sie für mich mehr, als nur “einen guten Film” ausmachen. Teils begleiten mich diese Filme schon einige Jahre, teils habe ich sie auch erst 1-2 mal gesehen, aber einen Platz in meinem Herzen, der ganz automatisch dafür sorgt, dass ich sie immer mal wieder gucke, haben sie allesamt.
Zum Aufbau noch eine Info vorweg: Wenn der Titel des Films als Link eingefügt ist, führt dieser Link zu einem bereits bestehenden ausführlichen Review hier im Blog, oder einem Podcast bei Enough Talk!, den ich zum Thema aufgenommen habe. Da könnt ihr dann noch ausführlicher erfahren, warum ich den Film so mag! Ich hoffe ich kann euch ein paar Tipps ans Herz legen, die nicht allzu alltäglich sind
Und los.
- 00 Schneider – Jagd auf Nihil Baxter (D, 1997, Regie: Christoph Schlingensief)
Helge Schneider, man liebt oder man hasst ihn. Und weil ich ersteres tue – so sehr, dass ich selbst seine Filme, die teils auch hartgesottene Fans nur ratlos im Regen stehen lassen, abgöttisch liebe – kann man diese Nennung stellvertretend für jede andere, der von ihm verzapften filmischen Skurrilitäten begreifen. Obwohl 00 SCHNEIDER streng genommen der “normalste” seiner Filme ist – es existiert im Vergleich zu TEXAS oder PRAXIS DR. HASENBEIN am meisten so etwas, wie eine tatsächliche Handlung – ist er es auf anderer Seite auch wieder nicht. Da sind der verrückte Superschurke Nihil Baxter, der legendäre Sidekick Helmut Körschgen, der weltbekannte Spürpilot, Einpark-Tipps vom Profi, “lecker Nüßchen”, ein Wadenkrampf, “die schöne Skulptur”, Schnack beim Feierabendbier, sowie unzählige andere irrsinnige Momente, deren Summe den Film für mich wohl zum Highlight in Helges Filmographie macht. Man fühlt von der ersten bis zur letzten Sekunde, wie viel Spaß er und sein langjähriger Freund Christoph Schlingensief am Set gehabt haben müssen, während sie sich in ihren absonderlichen Ideen übertrumpften und immer noch einen drauf setzten. Ich kann nicht zählen, wie oft ich den Film gesehen habe – es reicht zum auswendigen mitsprechen – bereits wenn Nihil Baxter die ersten Sätze (“Ich reg mich auf, ich reg mich auf”) ablässt, liege ich am Boden, zahlreiche Zitate haben es in meinen täglichen Sprachgebrauch geschafft und wann immer es mir mal nicht so geht, bringt 00 SCHNEIDER mich wieder auf gute Gedanken. Hach, die schrulligen Kulissen, der schräge Humor – da ist nichts als pure Liebe für diesen Film! Blogparade: Gegen den Strom – 10 unbekannte oder unbeliebte Lieblingsfilme (2016) weiterlesen