Blogparade: Gegen den Strom – 10 unbekannte oder unbeliebte Lieblingsfilme (2016)

Schon lange ist es an der Zeit, mich mal in eine der zahlreichen Blogparaden (hä, was’n das?) in meinem direkten Online-Umfeld einzuklinken. Oft fand ich die Themen schon spannend, aber habe es aus Zeit- oder – ich bin mal ehrlich – Kreativitätsmangel nicht gebacken bekommen eigene Beiträge zu verfassen. Das soll sich jetzt ändern, denn die Singende Lehrerin (mal wieder, nicht umsonst wird sie “Königin der Blogparaden” gerufen) hat ihre nächste Aktion gestartet und nun, beim Thema Gegen den Strom – 10 unbekannte oder unbeliebte Lieblingsfilme, lasse ich mich, finally, nicht zwei mal bitten. Ich werde nun also in mich gehen und zehn Filme zusammensuchen, die mir sehr am Herzen liegen, von der Allgemeinheit aber (in meiner rein subjektiven Wahrnehmung) verschmäht, oder gar nicht erst gekannt sind.

Dabei werde ich Exemplare wählen, die mich emotional (auf die verschiedenste Art) so getroffen haben (bzw. immer noch treffen), dass sie für mich mehr, als nur “einen guten Film” ausmachen. Teils begleiten mich diese Filme schon einige Jahre, teils habe ich sie auch erst 1-2 mal gesehen, aber einen Platz in meinem Herzen, der ganz automatisch dafür sorgt, dass ich sie immer mal wieder gucke, haben sie allesamt.

Zum Aufbau noch eine Info vorweg: Wenn der Titel des Films als Link eingefügt ist, führt dieser Link zu einem bereits bestehenden ausführlichen Review hier im Blog, oder einem Podcast bei Enough Talk!, den ich zum Thema aufgenommen habe. Da könnt ihr dann noch ausführlicher erfahren, warum ich den Film so mag! Ich hoffe ich kann euch ein paar Tipps ans Herz legen, die nicht allzu alltäglich sind

Und los.


[youtube https://www.youtube.com/watch?v=YIRm4ncrBf4]

Direktlink

Helge Schneider, man liebt oder man hasst ihn. Und weil ich ersteres tue – so sehr, dass ich selbst seine Filme, die teils auch hartgesottene Fans nur ratlos im Regen stehen lassen, abgöttisch liebe – kann man diese Nennung stellvertretend für jede andere, der von ihm verzapften filmischen Skurrilitäten begreifen. Obwohl 00 SCHNEIDER streng genommen der “normalste” seiner Filme ist – es existiert im Vergleich zu TEXAS oder PRAXIS DR. HASENBEIN am meisten so etwas, wie eine tatsächliche Handlung – ist er es auf anderer Seite auch wieder nicht. Da sind der verrückte Superschurke Nihil Baxter, der legendäre Sidekick Helmut Körschgen, der weltbekannte Spürpilot, Einpark-Tipps vom Profi, “lecker Nüßchen”, ein Wadenkrampf, “die schöne Skulptur”, Schnack beim Feierabendbier, sowie unzählige andere irrsinnige Momente, deren Summe den Film für mich wohl zum Highlight in Helges Filmographie macht. Man fühlt von der ersten bis zur letzten Sekunde, wie viel Spaß er und sein langjähriger Freund Christoph Schlingensief am Set gehabt haben müssen, während sie sich in ihren absonderlichen Ideen übertrumpften und immer noch einen drauf setzten. Ich kann nicht zählen, wie oft ich den Film gesehen habe – es reicht zum auswendigen mitsprechen – bereits wenn Nihil Baxter die ersten Sätze (“Ich reg mich auf, ich reg mich auf”) ablässt, liege ich am Boden, zahlreiche Zitate haben es in meinen täglichen Sprachgebrauch geschafft und wann immer es mir mal nicht so geht, bringt 00 SCHNEIDER mich wieder auf gute Gedanken. Hach, die schrulligen Kulissen, der schräge Humor – da ist nichts als pure Liebe für diesen Film! Blogparade: Gegen den Strom – 10 unbekannte oder unbeliebte Lieblingsfilme (2016) weiterlesen

Meinung: Media Monday #256

Mal wieder dabei, etwas Prokrastination muss sein. Meine Ergänzungen in Wulfs Lückentext zum Media Monday #256 sind wieder kursiv.

1. Abgesehen vielleicht von Musik- und Filmbörsen (auf denen ich aber auch noch nie war) interessieren mich Conventions/Messen nicht. Da ist es voll und da wird Werbung gemacht. Nee, muss ich nicht haben.

2. HD, 3D, UHD… Mir persönlich ist die Qualität dessen was ich sehe extrem wichtig. Ich würde niemals mehr DVDs kaufen, wenn es das jeweilige Werk auch auf BD gibt, selbst wenn diese 2-3 Mal so viel kostet. Sorry, aber DVD sieht bereits auf nem 40″ TV schon echt grenzwertig aus. Dabei ist es nicht mal die Schärfe, sondern vor allem Farbtiefe und Kontrast sind bei DVD echt grottig. Full HD ist schon eine gute Sache, für meine Heimkino-Pläne der Zukunft (Mini-Kino mit Beamer, etc.) darf es dann auch ruhig 4K sein. Mann muss sich schließlich auch mal überlegen, dass analoger Film mal der Standard war und je höher die digitale Imitation, desto besser. Wie war das noch – je mehr Stellen von Pi man berechnet, umso näher kommt man dem tatsächlichen Kreis?.

3. JUPITER ASCENDING war ja mal ein richtig mieser Streifen, aber ich respektiere ihn (und alles was die Wachowskis machen) dennoch ungemein. Sie beugen sich keinen Konventionen, haben eine eigene Vision und stehen für die richtigen Werte ein. Im Grunde genommen sind ihre Filme 200+ Millionen $ teures Nischenkino für die wenigen verbliebenen Seelen, die sich nicht der glatten, uniformierten Instagram- und Fashionwelt hingegeben haben (und es nie werden). Meinung: Media Monday #256 weiterlesen

GeSneakt: Whiskey Tango Foxtrot (2016)


Trailer © by Paramount


Fakten
Jahr: 2016
Genre: Biopic, Komödie
Regie: Glenn Ficarra, John Requa
Drehbuch: Robert Carlock
Besetzung: Tina Fey, Margot Robbie, Martin FreemanAlfred MolinaChristopher AbbottBilly Bob ThorntonNicholas Braun
Kamera: Xavier Grobet
Musik: Nick Urata
Schnitt: Jan Kovac


Review
Man weiß gar nicht wo man anfangen soll, wenn ein Film – wie dieser – so sehr von vorne bis hinten nur “Totalausfall” schreit. Da bleibt dieses schwammige Gefühl, wenn du dich knapp zwei Stunden durch und durch nur gelangweilt, gelegentlich geärgert und immer wieder auf befremdliche Weise gewundert hast, doch nach dem Kinobesuch schlicht gar nichts im Kopf bleibt. Nicht mal Anreiz um groß zu schimpfen, denn all das Gesehene verblasst sofort, wenn der Film nicht einen einzigen Aspekt – weder inszenatorisch oder inhaltlich, noch darstellerisch – von Relevanz in sich trug. WTF, so will der Titel wohl gelesen werden, ist wirklich auf ganzer Linie gescheitert und geht als eine der wenigen Sneaks in meine Kino-Historie ein, in denen der ekelhafte Ton, sowie die vollkommene Banalität des Gezeigten mich zum verfrühten Gehen bewegte – wenngleich ich vermute, dass es wahrscheinlich erst während der allerletzten Szene war. Auf der Straße stehen und in den Himmel gucken, oder im Bett liegen und schlafen, erschien mir, nach dem endlosen hin- und herschieben im Sessel, in jenem Moment als weitaus sinnvoller investierte Zeit. Zumindest verglichen damit, auch nur eine Sekunde mehr von WTF zu sehen. Aber aus großer Qual entsteht große Verantwortung und so will ich kurz über diesen Murks aufklären, denn ich vermute – das deutete das ausufernde Lachen meiner Saalgenossen an – es wird nicht viele Stimmen geben, die euch ausdrücklich vor diesem Machwerk warnen. GeSneakt: Whiskey Tango Foxtrot (2016) weiterlesen

LP: White Lies – To Lose My Life (2008)

White Lies – Death from Rodin Alper Bingöl on Vimeo.


Wie das so ist – wenn man mehrere ausgeprägte Leidenschaften (in meinem Fall Musik und Film) besitzt, befruchten diese sich ständig gegenseitig. In dieser Konstellation allerdings eher in die eine Richtung: ich entdecke ständig interessante Musiker und Bands in den Soundtracks von Filmen, die mir besonders positiv auffallen. Kein Wunder, das Scoring bzw. die Auswahl der Originalmusik ist mir in Filmen mittlerweile so wichtig geworden, dass ich teilweise sogar glaube, dass ein guter Soundtrack meine Meinung des Films enorm beeinflusst.

Die White Lies habe ich auf diesem Wege, nämlich im großartigen pseudo-iranischen Vampir-Western A GIRL WALKS HOME ALONE AT NIGHT entdeckt. In einer sehr sinnlichen Szene finden die Figuren ihre Liebe zueinander, während von Vinyl der Song DEATH läuft (schöner Kontrast übrigens). Daraufhin habe ich mir die LP namens TO LOSE MY LIFE mit besagtem Lied mal näher angehört und empfinde die Musik der Band als ziemlich interessant, weil sie auf mehreren Ebenen prickelnde Spannungsfelder aufmacht. Die Briten verbinden, was auf dem Papier so gar nicht zusammengehören will, denn ihr Sound ist gewissermaßen die pompöse, Indie angehauchte Stadionrock-Variante von New- bzw. Dark-Wave. Klingt komisch, aber besser kann ich es nicht beschreiben. Auch in den melancholisch-morbiden Texten sind (wie im Film) Liebe und Tod ständig nah beieinander – zumindest so weit, wie ich bis jetzt auf die Lyrics geachtet habe.

Sollte man mal rein hören!
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Clip: Carlos Bernal – USD Edit (2016)


Direktlink – © by USD Skates


Schon lange keine Inline-Clips mehr gepostet, auch wenn mir auf Vimeo und YouTube öfter welche begegneten, die es wert gewesen wären. Hab ich meist vergessen. Naja, der hier muss auf jeden Fall in den Blog. Mit welcher Lässigkeit Bernal (der mit Hut und Bart etwas wie der junge Serpico aussieht) die wahnsinnigsten Drop-Rails und Transfers macht, ist fast schon ein wenig frech. Dazu Sonne und Palmen – passt. Einzig die cleane GoPro Optik ist zeitweise nicht so meins. Man kann nicht alles haben. Viel Spaß.

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