Archiv der Kategorie: Nach Typ

Sortierung der Filmeinträge nach der Machart.

Film: Baskin (2015)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Capelight Pictures


Fakten
Jahr: 2015
Genre: Horror, Mystery
Regie: Can Evrenol
Drehbuch: Can EvrenolOgulcan Eren AkayCem OzuduruErcin Sadikoglu
Besetzung: Muharrem BayrakFatih DokgözGorkem KasalErgun KuyucuSabahattin YakutSeyithan Özdemir
Kamera: Alp Korfali
Musik: Ulas Pakkan
Schnitt: Erkan Ozekan


Review
Wer die Kinostarts der letzten Jahre aufmerksam studierte, konnte feststellen, dass sich schleichend (weil vom deutschen Publikum weitgehend unbemerkt) eine Fülle türkischer Produktionen in die Lichtspielhäuser einschlich. Von romantischen Komödien, über Action-Thriller, bis hin zu einer Vielzahl morbider Horror-Filme ist einiges dabei, die Türkei als Film-Nation schon lang kein unbeschriebenes Blatt mehr und demnach für ein internationales Publikum bereit – letzteres bestätigen diverse Festival-Erfolge der letzten Jahre. Wahrscheinlich mit einem Auge auf die stattliche Anzahl potentieller türkisch-stämmiger Kinogänger schielend, werden diese Vertreter hierzulande sogar meist im Original mit deutschen Untertiteln projiziert und sind so für Originalton-interessierte Kino-Geeks gänzlich ohne Umwege in der präferierten Form zu genießen.  Film: Baskin (2015) weiterlesen

Film: Horns (2013)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Universal Pictures Germany


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Drama, Thriller, Lovestory, Horror, Mystery
Regie: Alexandre Aja
Drehbuch: Keith BuninJoe Hill (Romanvorlage (*))
Besetzung: Daniel Radcliffe, Juno Temple, Max MinghellaJoe AndersonKelli GarnerDavid MorseHeather Graham
Kamera: Frederick Elmes
Musik: Robin Coudert
Schnitt: Baxter


Review
Als Alexandra Aja im Jahr 2003 mit dem knallharten Genre-Kracher HIGH TENSION schlagartig auf den Schirmen der Horror-Gemeinde erschien und drei Jahre später mit dem mehr als gelungenen Remake des Wes Craven Terror-Klassikers THE HILLS HAVE EYES nachlegte, war sich das Gros der Genre-Freunde einig: Hier hat ein vielversprechender Filmemacher, einer der uns in den nächsten Jahren schonungslos und kraftvoll seelisch zermarternde Bilder um die Ohren knallen wird, die Bühne betreten. Mit dem zwei Jahre später folgenden MIRRORS (wieder einen Remake, dieses Mal jedoch eines asiatischen Films) setzte die erste, dafür jedoch umso intensivere Ernüchterung ein. Der verflixte dritte Film, die Allgemeinheit war wenig angetan – die erhoffte Härte war weg, der Film wenig stilsicher erzählt, die zuvor etablierte eigene Handschrift schien verwässert. Gutes Stichwort: Wasser. Mit dem wieder zwei Jahre später auf die Leinwand gebrachten PIRANHA 3D (nunmehr das dritte Mal in Folge, dass Aja bereits vorliegende Stoffe konservierte) polarisierte er enorm, da dieses formelle Experiment voll Blut und Titten die endgültige Abkehr von beklemmender Verstörung markierte. Die einzige Intention: durch ins Groteske überzeichnete Blut-Fontänen und unmissverständlichen Party-Appeal simpel Spaß machen – mehr sollte PIRANHA 3D nicht. Nur vier Filme seit dem Durchbruch also und doch schon ein großes auf und ab in der Wahrnehmung der Karriere dieses Horror-Filmers. Schön an derartiger Varianz im Werk eines Filmemachers ist jedoch die vollkommene Unberechenbarkeit seines nächsten Beitrags – wo also positioniert sich nun die gleichnamige Adaption des Joe Hill Romans HORNS? Die Antwort ist nicht leicht, denn das einzige was vollkommen klar erscheint, ist das Aja sich mit diesem (international schon 2013-2014 veröffentlichten) Werk in Gefilde vorwagt, die für ihn bis dato noch brachliegendes Terrain darstellten.  Film: Horns (2013) weiterlesen

Serie: Mad Men – Season #7 (2014-2015)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Universal Pictures Germany


Fakten
Jahr: 2014, 2015
Genre: Drama
Showrunner: Matthew Weiner
Crew (Writer, Director, Cinematographer, Editor): IMDb-Übersicht
Besetzung: Jon Hamm, Elisabeth Moss, Vincent Kartheiser, January Jones, Christina Hendricks, Aaron Staton, Rich Sommer, John Slattery, Kiernan Shipka, Robert Morse, Jessica Paré, Alison Brie
Musik: David Carbonara


Review
Wenn die Geschichte uns eins gezeigt hat, dann wohl dass jede Ära, so großartig und prunkvoll sie sich auch darstellt, so ewig sie auch anzudauern scheint, irgendwann einmal zu Ende geht. Zwangsweise zu Ende gehen muss, denn aller Erfolg, alle erreichten Meilensteine und aller nur erdenklicher Wille das Bestehende aufrecht zu erhalten, sind doch nicht imstande den Fortlauf der Zeit zu verhindern. Jeder Erfolg wird abklingen, jedes Hoch sich nach und nach wieder legen, jeder noch so originelle Gedanke irgendwann nur noch zur Kopie seiner selbst. Und so musste früher oder später auch MAD MEN, die schier epische Saga um Don Draper, Peggy Olsen und die restlichen Damen und Herren aus der vergänglichsten aller Branchen, ihres Zeichens perfekte Puppenspieler der vermeintlichen Wünsche und Sehnsüchte des Menschen, in 2014 die Weiche auf die (zweigeteilte) Zielgerade nehmen – “It was fun while it lasted”. Serie: Mad Men – Season #7 (2014-2015) weiterlesen

Film: Was? – Che? (1973)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Koch Media


Fakten
Jahr: 1973
Genre: Satire, Komödie, Groteske
Regie: Roman Polanski
Drehbuch: Gérard Brach, Roman Polanski
Besetzung: Sydne Rome, Marcello Mastroianni, Hugh Griffith, Gianfranco Piacentini, Guido Alberti, Dieter Hallervorden, Nerina Montagnani, Romolo Valli
Kamera: Marcello Gatti, Giuseppe Ruzzolini
Musik: Claudio Gizzi
Schnitt: Alastair McIntyre


Review
Eingebettet zwischen Shakespeare und CHINATOWN nimmt Roman Polanski sich 1973 die spätrömische Dekadenz der gelangweilten High-Society in ihrem endlosen Loop aus alltäglicher Leere, sexuellen Eskapaden und Ausschweifungen jeglicher Art vor und liefert damit ein Stück Film, dass sich als einer der seltenen Ausreißer aus dem gängigen Tenor seines Gesamtwerkes herausstellt. Fällt der Name Polanski, so formt sich vor dem inneren Auge direkt das Abgründige – gescholtene Seelen (vermeintlich ein Spiegel seines eigenen Innern, das schon mit 10 Lebensjahren mehr hatte ertragen müssen, als die meisten Menschen im Lauf ihres gesamten Lebens) im Kampf mit den eigenen Dämonen und dem Unverständnis ihrer Umwelt, düstere, hoch-psychologische Szenarien in denen der humane Kern unserer Spezies gegen die Übermacht des Schlechten konstant zu verlieren droht – das Dunkle, in seiner gesamten Bedrohlichkeit, zieht sich vielleicht als konstantester Faden durch die Filme des Meisters. Film: Was? – Che? (1973) weiterlesen

Neuer Deutsch(sprachig)er Genrefilm #10: Victoria (2015)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Wild Bunch Germany & Universum Film


Fakten
Jahr: 2015
Genre: Drama, Thriller
Regie: Sebastian Schipper
Drehbuch: Sebastian Schipper, Olivia Neergaard-Holm, Eike Frederik Schulz
Besetzung: Laia Costa, Frederick Lau, Franz Rogowski, Burak Yigit, Max Mauff, André Hennicke
Kamera: Sturla Brandth Grøvlen (♥)
Musik: Nils Frahm
Schnitt: Olivia Neergaard-Holm


Review
Die Strobo-Blitze flackern. Ein endloser Rhythmus, stetig und pausenlos, wie ein natürlicher Puls, der direkt in diesen ersten Sekunden den konstanten Fluss der nächsten 140 Minuten vorgibt. Auf einen Takt ein-grooved, der nicht abklingen wird, weil VICTORIA ihn wie einen Herzschlag verinnerlicht hat und durch ihn lebendig wird. Pures, ungefiltertes Leben ist und wie dieses ohne Unterlass voran schreitet – immerfort weiter, ohne Pause, ohne die Möglichkeit sich auszuklinken. Als sich bald aus den Blitzen erste Schemen, aus den Schemen langsam Formen und aus diesen die unscharfen Umrisse einer hingebungsvoll tanzenden jungen Frau ergeben, haucht eine verzerrte Stimme leisen Gesang über den Bass-lastigen Beat: “Burn with meeeeeeee“. Und vielleicht steckt in diesen wenigen Worten bereits die nächste Verheißung dessen, was uns im Folgenden erwarten wird. Vielleicht drücken diese drei Silben alles aus, was es an Motivation braucht um die tanzende Victoria in den nächsten Stunden zu Dingen zu treiben, die sie nie für möglich gehalten hätte. Nur einmal wieder brennen. Für irgendetwas. Ein einziges Mal wieder Leidenschaft verspüren, die emotionale Leere aufbrechen. Wahrgenommen werden. Leben. Neuer Deutsch(sprachig)er Genrefilm #10: Victoria (2015) weiterlesen