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Film: Freaks Of Nature (2015)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Sony Pictures Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2015
Genre: Highschool-Komödie, Fun-Splatter, Horror
Regie: Robbie Pickering
Drehbuch: Oren Uziel
Besetzung: Nicholas Braun, Mackenzie Davis, Josh Fadem, Denis Leary, Ed Westwick, Vanessa Hudgens, Mae Whitman, Patton Oswalt, Keegan-Michael Key, Bob Odenkirk, Joan Cusack, Chris Zylka, Werner Herzog
Kamera: Uta Briesewitz
Musik: Fil Eisler
Schnitt: Craig Alpert


Review
Oh nooo – not another american Highschool-Comedy?!

Hä? Was? Wer den Trailer zum 2016er Direct-To-Video Streifen FREAKS OF NATURE zur Kenntnis genommen hat, dürfte sich über diesen pikierten Aufschrei der Entrüstung sicherlich ein wenig wundern – das sah doch nach etwas gänzlich anderem aus? Ja, sah es, doch im Kern ist FREAKS OF NATURE tatsächlich ein typisches amerikanisches Highschool-Filmchen – mit Bullying durch sich laut aufspielende Sportler-Prolls, coming-of-age und geheimer Verliebtheit in die super-sweete Highschool-Queen, sowie Konflikten von Teenagern mit Eltern (die es partout nicht blicken wollen), Gezeter zwischen verschiedenen Subkulturen und dem typischen “It was like.. so cool! Yeah, totally!”-Gequatsche. So weit, so gut, so bekannt – nur gibt es hier jedoch diesen einen, klitzekleinen Unterschied: Eben auch mit Vampiren, die als eigene Gruppe unter den Menschen leben. Und der Zombie-Apokalypse, die durch Elektroshock-Halsbänder im Griff gehalten wird. Und einer Alien-Invasion, die dieses sorgsam balancierte soziologische Konstrukt massiv in’s Wanken bringt. Und mit… okay, let’s not spoil it all!

Zugegeben, dieser Ansatz klingt zwar auch nach einer höllisch absurden, durchaus vergnüglichen Idee, primär jedoch vollkommen überladen – Leute, lasst uns doch einfach mal alles (!), was die Horror-Welt an gängigen Figuren zu bieten hat in einen Topf werfen, wild rühren und aus dem überwürzten Brei, der dabei heraus kommen mag, ein überdrehtes Mashup basteln. Schnell kommen Zweifel auf, ob die tatsächliche Umsetzung es im Gesamtbild über diese irre, vermeintlich recht schnell abgenutzte Idee hinaus schaffen wird. Prognose unmöglich, Bedenken berechtigt, denn häufig sind genau die Filme, die aus einer solchen “Wir setzen einen drauf“-Mentalität entstehen, weit weniger clever, als die Macher es (wahrscheinlich) glauben und verlieren sich in stumpfem Abfeuern von Referenzen und Zitaten, anstatt sinnvoll mit den Objekten ihres ausufernden Raubbaus umzugehen, um diese in einen eigenen Kontext zu setzen. Film: Freaks Of Nature (2015) weiterlesen

(Neuer) deutsch(sprachig)er Genrefilm #8: Who Am I – Kein System Ist Sicher (2014)


Trailer © by Sony Pictures Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2014
Genre: Thriller
Regie: Baran bo Odar
Drehbuch: Baran bo OdarJantje Friese
Besetzung: Tom Schilling, Elyas M’Barek, Wotan Wilke Möhring, Antoine Monot Jr., Hannah Herzsprung, Stephan Kampwirth, Trine Dyrholm
Kamera: Nikolaus Summerer
Musik: Michael Kamm
Schnitt: Robert Rzesacz


Review
Der Hackerfilm – ein gefährliches Sujet, denn die Umsetzung ist in der Regel prädestiniert dafür, als wackliger Drahtseilakt mit immenser Fallhöhe zu enden. Zu viele Aspekte umfasst diese Thematik, die der Normalsterbliche Kinogänger, der wahrscheinlich seine eMails immer noch auf web.de liest und Facebook als DIE Schöpfung des Internets ansieht, nicht im Entferntesten verstehen könnte, sobald sie nur in die Nähe einer realistischen Umsetzung gerückt werden – Code-Zeilen, Darknet, etc. sind einfach viel zu weit weg von der Lebensrealität des Otto-Normalwebnutzers. Nicht dass das Kino der Schauwerte sich generell durch besonderen Realismus-Gehalt definieren würde – auch außerirdische Roboter oder glitzernde Vampire haben nichts mit dem alltäglichen Leben zu tun – doch was letztere zwei eint, ist eine überaus simple Greif- und damit eben auch Visualisierbarkeit.

In Bezug auf Coding, Hacken und Computer-Kriminalität sieht es anders aus. Schwieriger. (Neuer) deutsch(sprachig)er Genrefilm #8: Who Am I – Kein System Ist Sicher (2014) weiterlesen

Film: Wolverine – Weg des Kriegers (2013)


Trailer © by 20th Century Fox


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Superheld, Comic, Action
Regie: James Mangold
Drehbuch: Christopher McQuarrie, Scott Frank, Mark Bomback
Besetzung: Hugh Jackman, Will Yun Lee, Tao Okamoto, Rila Fukushima, Famke Janssen
Kamera: Ross Emery
Musik: Marco Beltrami
Schnitt: Michael McCusker


Review
Wir tun mal so, als hätte es X-MEN ORIGINS: WOLVERINE nicht gegeben und booten das Spin-Off einfach neu. Oder vielleicht nicht ganz neu, denn zumindest kleine Bezüge zur X-MEN Hauptreihe werden eingeflochten (Stichwort: Gene).

Logan aka Wolverine hat im zweiten Weltkrieg beim Abwurf der Atombombe über Nagasaki (welches Kriegsereignis hat der Mann eigentlich nicht live miterlebt?) einem jungen japanischen Offizier das Leben gerettet – damals noch mit Knochenkrallen. Knapp 70 Jahre später ist dieser alt und krank, möchte sich zum Abschied nochmal bei Wolverine bedanken und schickt eine funky-haargefärbte Ninja-Schergin in die Wildniss um Logan zu finden. Er ist zwar ziemlich mies drauf, weil ihm ständig Gene im Traum erscheint, aber die funky-fresh bunte stylo-Asiatin holt ihn trotzdem nach Japan. Schnell wird klar: Danke sagen ist nicht der Hauptgrund des Besuchs. Film: Wolverine – Weg des Kriegers (2013) weiterlesen

Film: Im Rausch Der Tiefe – Le Grand Bleu (Director’s Cut, 1988)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Concorde Film


Fakten
Jahr: 1988
Genre: Cinéma du look, Drama
Regie: Luc Besson
Drehbuch: Luc Besson, Robert Garland, Marilyn Goldin, Jacques Mayol, Marc Perrier
Besetzung: Jean-Marc Barr, Jean Reno, Rosanna Arquette, Paul Shenar, Sergio Castellitto
Kamera: Carlo Varini
Musik: Eric Serra
Schnitt: Olivier Mauffroy


Review
Was folgt ist ein überzogener Rant, der aus einer subjektiven Filmerfahrung herrührt, die nicht anders, als mit dem Wort “Folter” beschrieben werden kann – 100% un-objektiv, völlig blind gegenüber etwaigen Qualitäten und einzig am Meckern interessiert: LE GRANDE BLEU – was für ein unglaublicher MURKS – von vorne bis hinten mies, unerträglich, leer und zum Kotzen!

Von Minute eins an pass(ier)t hier gar nichts: Es werden Figuren so schlecht eingeführt, dass man die komplette Laufzeit von nahezu drei Stunden (!) nicht im Ansatz versteht, warum sie so handeln wie sie es tun, wie sie wirklich zueinander stehen und was ihr Verhältnis ausmacht. Beispiel: Die erste Szene suggeriert, dass Raubein Enzo stärker und überlegen ist und den kleinen Jacques eigentlich in der Kindheit nur untergebuttert und fertig gemacht hat. Cut. Die zwei sind Freunde fürs Leben, die füreinander sterben würden. WTF? Film: Im Rausch Der Tiefe – Le Grand Bleu (Director’s Cut, 1988) weiterlesen

Lektionen in Zeitverschwendung #3: Resturlaub (2011)


Trailer © by Sony Pictures Home Entertainment


Jeder sieht schlechte Filme, das liegt in der Natur der Sache. Der natürliche Auswahlprozess hilft jedoch in der Regel dabei, sie so gut wie möglich zu umschiffen. Doch wie ist es mit Werken, die mit an Gewissheit grenzender Wahrscheinlichkeit in die Kategorie „Schund“ fallen? Manchmal siegt die Neugier – nach dem Sichten bleibt dann meist die ernüchternde Erkenntnis, dass es besser gewesen wäre auf die innere Stimme zu hören. Lektionen, die man lernen muss. Es besser zu wissen, aber trotzdem zu tun – das ist Zeitverschwendung. In dieser Rubrik berichte ich von meinen traurigen Versuchen ein Terrain zu beackern, das sich eigentlich schon beim ersten Blick als unfruchtbar heraus stellte – von meinen „Lektionen in Zeitverschwendung“. Eine Auflistung aller gelernten Lektionen findet ihr in der Kategorie des Blogs und kompakter auf dieser Übersichtsseite.


Fakten
Jahr:
Genre:
Regie: Gregor Schnitzler
Drehbuch: Tommy Jaud
Besetzung: Maximilian Brückner, Mira Bartuschek, Antoine Monot Jr.Stephan LucaJeff BurrellMartina HillDave Davis
Kamera: Andreas Berger
Musik: Robert MeisterMarco Meister
Schnitt: Alexander Dittner


Review
Mal wieder war es so weit: Meine (knappe und aufgrund aller Dinge, die ich mit ihr gerne anstelle, als höchst kostbar einzustufende) Lebenszeit wurde gedankenlos und leichtfertig über Bord geworfen. Selbst Schuld, denn auch wenn die bessere Hälfte an einem verkaterten Sonntag für “eine leichte Komödie” plädiert, kann ein kurzer Blick auf Namen (und vor allem Historie) der Beteiligten viel Leid ersparen. In diesem Fall wäre dieser Blick auf den Drehbuchautor Tommy Jaud und dessen grandioses Erstlingswerk VOLLIDIOT gefallen und das hätte im Konsens zu weiträumiger Meidung von RESTURLAUB geführt. Dem war leider nicht so.

Stattdessen mümmelte man sich entspannt und nichtsahnend auf das Sofa, hoffend auf etwas weniger fordernden Komödien-Quark mit ein paar pointierten Lachern – aber bekam das relativ exakte Abbild des Hirns eines zurückgebliebenen Drittklässlers, der aus Ideen-Armut heraus die standardisierten 0815-Nummern der deutschen Comedy B-Front zitiert und bei jeglichem Versuch aus eigener Feder Humor walten zu lassen, so kläglich versagt, dass das infantile Resultat körperliche Schmerzen bereitet. Hauptsache Menschen sind nackt und irgendwie hat es was mit Arsch und Pimmel zu tun.  Lektionen in Zeitverschwendung #3: Resturlaub (2011) weiterlesen