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Horrorctober 2016, Film #1: In Einer Kleinen Stadt – Needful Things (1993)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by EuroVideo Medien GmbH


Es ist wieder so weit: der #horrorctober hat zum vierten (bzw. für mich zum dritten) Mal gerufen. Ghost of Horrorctober heißt dieses Mal die Devise. Was das genau ist und was das alles soll erfahrt ihr auf dieser Info-Seite (die auch alle Links zu meinen Filmbesprechungen im Rahmen des „Events“ enthält). Wer alles mitmacht, kann man auf dieser Info-Seite der CineCouch nachlesen. Also haut die Geister weg, packt die Kreissäge aus und lasst euch nicht mit frechen Zombies ein – fröhliches Gruseln!


Fakten
Jahr: 1993
Genre: Horror, Thriller
Regie: Fraser C. Heston
Drehbuch: Stephen King (Vorlage), W.D. Richter
Besetzung: Max von Sydow, Ed Harris, Bonnie BedeliaAmanda PlummerJ.T. WalshRay McKinnonDuncan FraserDon S. Davis
Kamera: Tony Westman
Musik: Patrick Doyle
Schnitt: Rob Kobrin


Review
Die qualitative Spanne von Stephen King-Adaptionen deckt von unsäglichem Schrott bis zu Meisterwerken alles ab – da die Mehrzahl der Filme mit Pauken und Trompeten scheitert, bzw. gerade so am Durchschnitt kratzt – man bedenke, dass nicht mal ein David Cronenberg in seinen besten Jahren in üblicher Qualität lieferte, als er sich an King versuchte – und die wenigen wirklich gelungenen Vertreter (wie SHINING) meist recht weit von der Vorlage entfernt sind, stellt sich allerdings die Frage, ob das Gros seiner Stoffe überhaupt Film-tauglich ist? Oder das, was King-Romane groß macht, schlichtweg nicht medial transferierbar ist? Vielleicht nutze ich die nächsten Jahre für einen tief masochistischen Selbstversuch und ergründe diese Frage tiefer. Wir werden sehen.

Nun aber zu NEEDFUL THINGS. Auch ein Film, der an den üblichen Symptomen krankt, die viele seiner Kollegen zu Fall bringen, denn so sehr er auch versucht Motive zu replizieren, wirkt es doch, als hätte er Zauber und Mysterien der Vorlage nicht bis ins Letzte verstanden. Die Inszenierung enthüllt viel zu früh entscheidende Erkenntnisse aus dem Roman, die im dritten Akt wegweisend die Richtung änderten und setzt anstatt auf garstigen, psychologischen Horror, der das Dunkle in uns zu Tage fördert, um trügerische Kleinstadt-Idylle als Brutkasten der Gewalt zu entlarven, eher auf wütende Alpha-Brüllaffen und Krawall.  Horrorctober 2016, Film #1: In Einer Kleinen Stadt – Needful Things (1993) weiterlesen

David Lynch #7: Dune (1984)


Trailer © by Schröder Media


Fakten
Jahr: 1984
Genre: Science-Fiction, Fantasy
Regie: David Lynch
Drehbuch: David Lynch, Frank Herbert (Vorlage)
Besetzung: Kyle MacLachlan, Virginia Madsen, Francesca Annis, Brad Dourif, José Ferrer, Jack Nance, Jürgen Prochnow, Patrick Stewart, Sting, Dean Stockwell, Max von Sydow, Sean Young
Kamera: Freddie Francis
Musik: Toto, Brian Eno
Schnitt: Antony Gibbs


Review
“Some thoughts, have a certain sound.”

Das ist es nun also, Lynch’s hässliches Entlein, welches immer wieder in Verbindung mit Labels wie “Trash” oder “Schrott” genannt, oft als “lächerlich” und “kaum ernst zu nehmen” denunziert, aber meiner Meinung nach völlig zu Unrecht belächelt wird. Gewagte These: Wenn DUNE Trash sein soll, dann ist es STAR WARS genauso. Denn Kulissen und Kostüme aus den späten 70ern bzw. frühen 80er Jahren in Verbindung mit der hier vorliegenden, eigenartigen Kombination aus antikem Adels-Gehabe und futuristischer Space-SciFi machen noch lange keinen Trash.

Da muss schon mehr her – vor allem mehr in die Hose gehen – und ein Film inhaltlich weitaus weniger liefern, um diesem Label gerecht zu werden. Und besonders letzteres trifft auf DUNE einfach nicht zu – der ambitionierte Film, wenn auch sicher nicht fehlerfrei, spielt trotz ähnlicher anmutender Ästhetik Welten über der Liga von gescheitertem B-Movie-Trash. Ich meine nämlich, abseits der mysteriös-wabernden, intensiven Atmosphäre, durchaus eine gewisse Tiefe und Vielschichtigkeit verorten zu können.

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Horrorctober 2014, Film #2: The Exorcist (1973)


Trailer © by Warner Home Video


Es ist #horrorctober!
Was das ist und wer da mit macht, könnt ihr auf dieser Sammelseite der Cinecouch nachlesen. Wer meinen textuellen Ergüssen zum dunkelsten aller Genres regelmäßig beiwohnen will, kann natürlich diesen Blog hier, aber auch gern meiner Letterboxd-Liste, oder mir auf Twitter folgen. Nun zum Film…


Fakten
Jahr: 1973
Genre: Horror
Regie: William Friedkin
Drehbuch: William Peter Blatty
Besetzung: Ellen Burstyn, Max von Sydow, Linda Blair, Lee J. Cobb, Kitty Winn, Jack MacGowran, Jason Miller, William O’Malley
Kamera: Owen Roizman
Musik: Krzysztof Penderecki
Schnitt: Norman Gay, Evan A. Lottman


Review
Und alle so “Yeah” und ich so “Nee, lass mal!”

Wenn von allen Seiten “Klassiker”, “Meisterwerk”, etc. gebrüllt wird, ist es grundsätzlich schwer, neutral an einen Film ran zu gehen. Außerdem war ich fest davon überzeugt THE EXORCIST früher mal gesehen (und gemocht) zu haben und wollte mir gestern Abend nur kurz einen kleinen Grusel-Trip bei William Friedkin abholen, um dann in die kollektiven Lobeshymnen einzustimmen. Kurz: sollte eine sichere Bank werden. Erste Verwunderung bescherte mir bei der Auswahl auf Watchever schon die Laufzeit von über zwei Stunden. Wieso denn so lang? Horrorfilmchen sind meist völlig zu recht (sehr) kurz. Da dachte ich aber noch, der Film hätte dafür sicher seine Gründe.
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Film: Das Siebente Siegel – Det Sjunde Inseglet (1957)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by STUDIOCANAL


Fakten
Jahr: 1957
Genre: Drama, Sinnsuche
Regie: Ingmar Bergman
Drehbuch: Ingmar Bergman
Besetzung: Max von Sydow, Gunnar Björnstrand, Bengt Ekerot, Bibi Andersson, Maud Hansson, Nils Poppe, Anders Ek
Kamera: Gunnar Fischer
Musik: Erik Nordgren
Schnitt: Lennart Wallén


Review
Dass ich hier nun fünf Minuten vor dem leeren Dokument grüble und mir nichts besseres einfällt, als den (mit Sicherheit nicht allzu lang werdenden) Text damit zu beginnen, eine Erklärung über die Ideenlosigkeit in Bezug auf DAS SIEBENTE SIEGEL abzulegen, ist wohl bezeichnend. Ein Film, der mich audiovisuell weder begeistert noch angeödet hat und inhaltlich eher ratlos zurück lässt – ich kann nicht so recht eingrenzen, was ich an Kernthemen glaube in diesem Film gesehen zu haben. Ging es um die verzweifelte Suche nach dem Sinn des Lebens? Den Kampf mit dem Glauben? Die Leere im eigenen Selbst? Ich weiß es wirklich nicht. Film: Das Siebente Siegel – Det Sjunde Inseglet (1957) weiterlesen

Film: Die Stunde des Wolfs – Vargtimmen (1968)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by STUDIOCANAL


Fakten
Jahr: 1968
Genre: Mystery, Psychologischer Horror, Drama
Regie: Ingmar Bergman
Drehbuch: Ingmar Bergman
Besetzung: Max von Sydow, Liv Ullmann, Gertrud Fridh, Ingrid Thulin, Erland Josephson, Georg Rydeberg
Kamera: Sven Nykvist
Musik: Lars Johan Werle
Schnitt: Ulla Ryghe


Review
In Bezug auf Ingmar Bergman konnte ich an mir selbst ein interessantes psychologisches Phänomen beobachten: Ich kannte bis jetzt noch gar nichts von ihm, allerdings habe ich (in Filmforen, Kritiken, Netzwerken und aus dem Munde Filmkundiger Bekannter) viel, sehr viel, eigentlich nur gutes über seine Filme gehört. So viel Gutes, und vor Allem meist aus Filmkundigen Quellen, deren Geschmack ich als wesentlich “anspruchsvoller” als meinen eigenen ansehen würde, dass diese vielen Lobeshymnen mit der Zeit den exakt gegenteiligen Effekt auf mich hatten: Ich hatte zunehmend Respekt, eine wachsende Distanz, beinahe Angst davor mich endlich mal an sein Werk heranzuwagen. Eine gen unendlich strebende Erwartungshaltung, obwohl man überhaupt keine Ahnung hat was es genau ist, das einen erwartet, kann etwas lähmend wirken.
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