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Film: Street Fighter (1994)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Sony Pictures Home Entertainment


Fakten
Jahr: 1994
Genre: Action, Trash
Regie: Steven E. de Souza
Drehbuch: Steven E. de Souza
Besetzung: Jean-Claude Van Damme, Raul Julia, Ming-Na Wen, Damian Chapa, Kylie Minogue, Byron Mann, Roshan Seth, Andrew Bryniarski, Grand L. Bush, Robert Mammone, Miguel A. Núñez Jr., Gregg Rainwater, Jay Tavare, Peter Navy Tuiasosopo, Wes Studi
Kamera: William A. Fraker
Musik: Graeme Revell
Schnitt: Edward M. Abroms & andere


Review
A.N. Official: “Colonel, have you lost your mind?
Colonel Guile: “No! You’ve lost your balls!”

Die absolute Feier – STREET FIGHTER hat vielleicht nicht alles, aber doch eine ganze Menge dessen, was ein großartiges Trash-Fest benötigt, im dekadenten Überfluss: RTL II artige Plastik-Kulissen, strange Figuren, die unsinnige Dinge tun, fiese Funken und Knall-Effekte und eine geradlinige Story, die nicht mal eines vollständigen Satzes bedarf: “Guile rettet”. Na gut: “Guile rettet, alle kloppen”, wäre noch passender.

Colonel Guile: “This is the collection agency, Bison. Your ass is six months overdue, and it’s mine.”

Mit STREET FIGHTER (dem Spiel) hat das insofern sogar richtig viel zu tun, als dass versucht wurde so gut wie alle der klassischen Figuren unterzubringen – zumindest, wenn ich mich nicht irre, bis SUPER STREET FIGHTER II TURBO – und innerhalb der “Story” eine einigermaßen sinnvolle Position für sie zu finden. Klar gibt es hier kein stumpfes Tournament zu sehen und der “Last Man Standing” darf Bison die Hucke versohlen. Warum auch? Erstens wäre das lame, zweitens wurde das in den 15 Jahren vorher schon hundertfach ohne STREET FIGHTER-Charaktere durchexerziert, sogar bereits mit Van Damme in der Hauptrolle. Dann lieber ein Weltrettungs-Szenario mit diabolischem Megalomaniac Bison und Badass-Guile als Weltpolizisten. Film: Street Fighter (1994) weiterlesen

Film: Heat (1995)


Trailer © by Warner Home Video


Fakten
Jahr: 1995
Genre: Thriller, Action, Drama
Regie: Michael Mann
Drehbuch: Michael Mann
Besetzung: Al Pacino, Robert De Niro, Val Kilmer, Jon Voight, Tom Sizemore, Diane Venora, William Fichtner, Natalie Portman, Ashley Judd, Amy Brenneman, Ted Levine, Tom Noonan, Danny Trejo
Kamera: Dante Spinotti
Musik: Elliot Goldenthal
Schnitt: Pasquale Buba, William Goldenberg, Dov Hoenig, Tom Rolf


Review
Vincent Hanna: “And now that we’ve been face to face, if I’m there and I gotta put you away, I won’t like it. But I tell you, if it’s between you and some poor bastard whose wife you’re gonna turn into a widow, brother, you are going down.
Neil McCauly: “There is a flip side to that coin. What if you do got me boxed in and I gotta put you down? Cause no matter what, you will not get in my way. We’ve been face to face, yeah. But I will not hesitate. Not for a second.

Ein kurzer Auszug aus einem Gespräch. Einem Dialog, der bei bloßer Erinnerung an ihn für Gänsehaut am ganzen Körper sorgt und den Atem stocken lässt. Eine Kollision zwischen zwei Altmeistern. Clash der Titanen. Zwei Legenden halten ein kurzes Gespräch, eingebettet in einen Film, der auf seinem Sektor – vielleicht auch in Film als Ganzem – auch bereits legendären Status erlangt hat. Weil er etwas tut – und zwar in Perfektion –  was vor ihm erst selten (oder in diesem Maße vielleicht sogar nie) mit Erfolg getan wurde: Den Genrefilm, konkret Heist-Thriller, zu entschleunigen, seinen Fokus zu verlagern und ihn auf ein Podest zu erheben, dessen Fundament sich aus dramatischer Substanz speist, dass also somit auf Augenhöhe mit jeglicher, gemeinhin als “seriöser” angesehenen Art des Films liegt. Weil HEAT nichts vernachlässigt oder missachtet, ein Bewusstsein dafür hat, dass ALLES in diesem Film von äquivalenter Wichtigkeit ist, gelingt es dem alten Action-Autheur Michael Mann problemlos, das beengende Korsett der Konventionen abzuschütteln – in Konsequenz bricht HEAT in jeder nur erdenklichen Weise mit unseren Erwartungen, übertrifft sie durch den eigenen, reiferen Ansatz bei weitem und ist ein Genrefilm, der das eigene Genre nur als Ausgangspunkt versteht, um klassische Begrifflichkeiten und Abläufe zu transzendieren. Wie sonst könnte die großartigste Schießerei der Filmgeschichte nur einer von vielen Höhepunkten des Films sein? Wie sonst könnten Dialoge in ihrer Gewichtung gegenüber Taten sogar noch überwiegen – aber doch nur durch ihre Koexistenz mit dem Rest ihre ganze Wucht entfalten? Kein Thriller, kein Drama, kein Actionfilm, sondern ein Gesamtwerk, dass nur durch das Miteinander der Bausteine zu echtem Leben erweckt wird. Film: Heat (1995) weiterlesen

Film: Very Bad Things (1998)


Trailer © by Splendid


Fakten
Jahr: 1998
Genre: Schwarze Komödie, Groteske
Regie: Peter Berg
Drehbuch: Peter Berg
Besetzung: Christian Slater, Jon FavreauLeland OrserJeremy PivenDaniel Stern, Cameron DiazJeanne TripplehornJoey ZimmermanKobe Tai
Kamera: David Hennings
Musik: Stewart Copeland
Schnitt: Dan Lebental


Review
Makaber, makaber, makaber. Und das mag ich. Meistens zumindest, das haben SHALLOW GRAVE, IN CHINA ESSEN SIE HUNDE und vergleichbare Streifen mir bewiesen. Doch obgleich formale Ähnlichkeiten bestehen und Regisseur und Autor Peter Berg wirklich nichts anbrennen lässt, seine Gruppe anfänglich ganz normaler junger Männer in den rabenschwarzen Fleischwolf springen zu lassen, fehlt mir hier etwas.

Ich kann nicht sicher sagen was es ist – nehme aber an, dass VERY BAD THINGS seine eine, zentrale Idee einfach zu oft ausspielt und dabei ein wenig repetitiv breit tritt. Schön ist, dass der Film sich in eine völlig andere Richtung entwickelt, als die ursprünglich geschürte Erwartung vermuten lässt, schade ist, dass einmal in dieser Richtung angekommen das meiste doch wieder richtig erahnt werden kann.

Was passiert, lässt jedem nicht gänzlich abgebrühten Zuschauer mit Sicherheit das Lachen im Halse steckenbleiben. Abseits der krassen Szenen, stapft VERY BAD THINGS jedoch ein wenig zu zäh von Szene zu Szene. Das sind viele Momente, die für sich genommen teilweise richtig gut sind (wie die Paranoia an der Tankstelle), insgesamt fehlt aber der erzählerische Flow und bis auf eine dauerhafte Antipathie gegen Slater’s Charakter Boyd oft ein Gefühl zu den Figuren. Einige gute Ideen, aber nur eine Reihe übler Zufälle , falscher Entscheidungen und abgebrühter Handlungs-Schritte, reichen nicht aus, um dieses morbide HANGOVER-Vorbild zu einem wahren Kracher zu machen.


Wertung
6 von 10 unfreiwilligen Fleischerhaken-Kontakten


Veröffentlichung
VERY BAD THINGS ist bei Splendid als BluRay und DVD erschienen.


Weblinks
IMDB
MOVIEPILOT
LETTERBOXD
Streamen: Werstreamt.es
Leihen: LOVEFILM
AMAZON (*) (falls ihr das Widget nicht seht, wird es von eurem Ad-Blocker gekillt):

Film: Was ist mit Bob? – What About Bob? (1991)


Trailer © Touchstone Pictures


Fakten
Jahr: 1991
Genre: Komödie, Gesellschaftskritik
Regie: Frank Oz
Drehbuch: Alvin Sargent, Laura Ziskin, Tom Schulman
Besetzung: Bill Murray, Richard Dreyfuss, Julie Hagerty, Charlie Korsmo, Kathryn Erbe, Tom Aldredge, Susan Willis
Kamera: Michael Ballhaus
Musik: Miles Goodman
Schnitt: Anne V. Coates


Review
Bill Murray ist einfach der Größte und darf dies auch Anfang der Neunziger glücklicherweise noch zur Genüge unter Beweiß stellen. Auch in meinem persönlichen dritten Durchgang des Films, attackieren Frank Oz, eine Riege fähiger Darsteller und die drei Drehbuchautoren Sargent, Ziskin und Schulman mit der wundervoll skurrilen Comedy WHAT ABOUT BOB? noch frontal meine Lachmuskeln, und das mit Sicherheit nicht in Form von zaghaften “Baby-Steps” – im Gegenteil: hier wird erfolgreich offensiv die humoristische Keule geschwungen.

Murray und Richard Dreyfuss geben ein herrliches Paar an Kontrahenten – ersterer als kaum lebensfähiger Vollzeit-Neurotiker Bob, der in letzterem, seinem neuen Therapeuten Leo, die nie für möglich gehaltene Lebens-Rettung sieht und eben dieser Psychologe, der doch eigentlich nur in Ruhe seinen Sommerurlaub verbringen wollte – wäre ihm nicht besagter Patient wie eine Klette am Bein ins Urlaubsparadies gefolgt. Die Chemie der Darsteller stimmt zu jeder Sekunde, die Zwei spielen charmant und knuffig auf und das grandios überzeichnete Skript lässt sie gewähren. Film: Was ist mit Bob? – What About Bob? (1991) weiterlesen

Film: Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding! (1999)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Turbine


Fakten
Jahr: 1999
Genre: Groteske, Schwarze Komödie
Regie: Peter Thorwarth
Drehbuch: Stefan Holtz, Peter Thorwarth
Besetzung: Oliver Korittke, Markus Knüfken, Ralf Richter, Diether Krebs, Martin Semmelrogge, Heinrich Giskes, Christian Kahrmann, Alexandra Neldel, Monica Nancy Wick, Willi Thomczyk, Jochen Nickel, Hilmi Sözer, Til Schweiger, Sabine Kaack, Detlef Bothe
Kamera: Eckhard Jansen
Musik: Rainer Kühn
Schnitt: Anja Pohl


Review
DO:PE 69 ist Ansage – Kiffen, Stänkern, Sex und die volle Dröhnung Ruhrpott-Flair! BANG BOOM BANG ist völlig überdreht, zeitweise zum Brüllen komisch, eine absolute Goldgrube an Zitaten und (so sagt man sich) wohl auch absoluter Kult.

Kalle: “Ich stech den Typen ab!
Keek: “Wen verdammt?
Kalle: “Den Arsch der meine Olle gefickt hat!
Keek: “Wie? Wer?
Kalle: “Der Pornowichser hat meine Olle gefickt!
Keek: “Waas?
Kalle: “Was hat dieser Typ, meine Olle zu ficken? Ich bring ihn um!Film: Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding! (1999) weiterlesen