Archiv der Kategorie: Handgemachte Musik

Mit Instrumenten gespielt.

LP: New Composers & Brian Eno – Smart (1999)


Quelle: bonbonfabrik YouTube-Kanal


1999 taten sich die russischen New Composers mit dem Uravter der Ambient-Musik Brian Eno zusammen, um eine LP zu produzieren – das Resultat war träumerisch-malerische minimal-Musik, die zwar teils nah am Kitsch rangiert, durch Augenschließen bei mir aber gerade noch angenehm echte Assoziationen von schöner Natur, heiler Welt und angenhmer Wärme bewirkt. Teilweise sind die Titel zwar (für meinen Geschmack) etwas zu krass in der Klangästhetik von 90er-Jahre Warteschleifen-Musik verhaftet (konkret: 324-A 4 oder ADEPT) und dudeln heutzutage wie aus der Zeit gefallen vor sich hin – um diese Titel bereinigt, ist SMART jedoch ein wirklich wunderschönes Ambient-Album, das dieses Jahr mit zwei Bonustiteln und neuem Cover auf Psychonavigation Records wiederveröffentlicht wurde.  LP: New Composers & Brian Eno – Smart (1999) weiterlesen

LP: Royal Headache – Royal Headache (2011)

Titelbild © by What’s Your Rupture



Quelle: Hotzi Ho YouTube Kanal


Auch wenn es hier im Blog bis jetzt nicht wirklich ersichtlich war, ist schrammelig-knarziger LoFi-Garage-Rock neben verspielter Electronica, Drum & Bass und co. vielleicht mein (derzeit) zweit-liebstes Musik-Genre! Und da ich jemand bin, der dafür plädiert, in einer Welt wo alle immer nur hektisch voran wollen, auch mal zurück zu schauen, muss ich – ausgelöst von den zwei großartigen Teaser-Singles HIGH und ANOTHER WORLD zum bald erscheinenden neuen Album – nochmal das starke Debut der australischen Band Royal Headache vorstellen. Alle 12 Songs versprühen genau die rohe, unperfekte Energie, die mich das Genre lieben lässt und auch nach zigfachem Hören wird die LP nicht langweilig oder abgenudelt. Rockt und wird sicher auch noch wenn der (bis jetzt nur in den USA als Vinyl-Testpressung veröffentlichte) Nachfolger HIGH draußen ist, weiterhin parallel gehört. LP: Royal Headache – Royal Headache (2011) weiterlesen

LP: Douglas Dare – Whelm (2014)


Quelle: Erased Tapes Vimeo-Kanal


Irgendwie verirren sich verstärkt die LPs von Erased Tapes, Raster Noton und Project Mooncircle in den Blog – keine Absicht, sondern lediglich Resultat der übermenschlich guten Musik dieser drei Labels. In diesem Fall ist es Erased Tapes, die letztes Jahr die Debut-LP des jungen Briten Douglas Dare veröffentlichten. Auf den Spuren junger multi-Instrumentalist-Electronica-Songwriter wie James Blake, oder Nicolas Jaar und Piano-Göttern vom Schlage eines Nils Frahm (letzterer passt zwar weniger zu den ersten beiden, aber findet sich in Dare’s Musik eindeutig als Einfluss wieder) hat Dare zehn Stücke zusammengschustert, die vor Gefühl, Melancholie und Qualität quasi überlaufen. Piano trifft auf Synthesizer und paart sich mit dem Drum-Computer – das Resultat ist nuancierter, gefühlvoller Sound zum träumen und schweben. Einziges Manko: Dem einen oder anderen mag hier sicher zu viel Einfluss und zu wenig eigenes drin stecken. Ansichtssache – ich zumindest bin relativ begeistert und werde WHELM (vor allem, passend zur Melancholie, bei grauem Himmel) noch einige Durchläufe im Player gönnen.

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LP: Chromatics – Drumless (2012)


Quelle: Sylvester F YouTube-Kanal


Die Chromatics sind eines der vielen Projekte von Johnny Jewel, seines Zeichens Labelchef von Italians Do It Better. Ich hab die Band mal entdeckt, weil ich darüber gelesen hatte, dass sie eigentlich den Soundtrack zu DRIVE (*) produzieren sollten, allerdings im letzten Moment vom Studio rausgekickt und durch Cliff Martinez ersetzt wurden. DRIVE ist zwar in meinen Augen perfekt so wie er ist, aber der Score von Jewel kann sich auch sehen hören lassen – inspizieren kann man die 36 (!) Stücke unter dem Titel THEMES FOR AN IMAGINARY FILM. Lange Rede, kurzer Sinn, so bin ich zu den Chromatics (und Jewels’ weiteren Projekten Desire und Glass Candy) gekommen und seitdem vom Retro-Synth-Wave-Sound all dieser Bands begeistert. Was ich jedoch verpasst hatte: 2012 kam zum Album KILL FOR LOVE einige Monate später eine (laut Pitchfork) frei verfügbare Variante namens DRUMLESS heraus – elf Tracks des Album sind, wie der Name schon sagt, in eine Perkussion-freien Version enthalten. 2014 wurde dann ein Teil des ganzen doch noch stark limitiert auf Vinyl und über iTUNES hinterher geschoben (die nur noch acht Tracks enthält) – Veröffentlichungschaos! Wichtig ist aber der Sound: Im Resultat entsteht eine seltsame Stimmung – tragende Synth-Pop Balladen voller Gefühl könnte man sagen. Hörenswert, besonders als Ergänzung zum eigentlichen Album. LP: Chromatics – Drumless (2012) weiterlesen

LP: Little Dragon – Nabuma Rubberband (2014)


Clip © by Lilla Draken Recordings / Because Music


Little Dragon (Soundcloud). Eine der Bands, die ich mal ein Album lang rauf und runter hörte und dann vollkommen vergaß. Wie das passieren konnte erschließt sich mir weder bei Rekapitulation besagten Albums (namens RITUAL UNION), noch nach Genuß ihres neusten Albums NABUMA RUBBERBAND. Die Kombination aus zartem Pop, flashiger Electronica (mit derbem Bass-Einschlag) und ein wenig fluffigem Funk packt mich am Schopfe und zerrt mich mit. Aber so richtig. Auf der neuen LP geht es zwar im Kontrast zu den bekannten treibenden Stücken größtenteils recht reduziert und im Resultat eher gediegen und chillig zu – begeistern tut es mich aber gerade deswegen! Ich gehe so weit zu sagen, dass CAT RIDER einer der schönsten “Bassmusik mit Frauengesang”-Tunes ever ist!

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