Archiv der Kategorie: LP

LP: Cee-Lo Green – Heart Blanche (2015)


Quelle: Warner Music Germany YouTube-Kanal


Wer hätte es gedacht, dass der alte Herr Green, nachdem einst mit dem Goodie Mob gemeinsam das SOUL FOOD besang, heute einer der qualitativ hochwertigsten Pop-Lieferanten sein wird? Wohl niemand. Cee-Lo’s Musik hat den Pop-Appeal, diese gewisse Komponente, die jeden mitnicken und im Takt wippen lässt – was ihn jedoch vom Radio-Plastik unserer Tage unterscheidet: Seele hat er auch. Der Funk, der Groove, die Anbandelung mit Disco auf HEART BLANCHE kommt von Herzen, weil Cee-Lo an seiner Musik wahrscheinlich exakt so viel Spaß hat, wie es die Leute auch sollen. Zeitweise sind die Songs auf dieser LP fast schon ein wenig zu sehr der großen Geste zugeneigt, doch findet der Mann immer wieder den Weg auf den (Tanz)Boden zurück und kommt durchweg im Herzen an. Spaß-Musik, die etwas Sonne in den grauen Herbst bringt. Nice. LP: Cee-Lo Green – Heart Blanche (2015) weiterlesen

LP: Ivy Lab – 20/20, Vol. 1 (2015)


Quelle: UKF YouTube-Kanal


Seitdem ein ausgewiesener Musik-Kenner vor etwa einer Woche in einem sozialen Netzwerk die neue (bzw. Debut-) Ivy Lab LP 20/20, VOL. 1 aufs äußerste abfeierte, dadurch meine Aufmerksamkeit weckte und ich “mal rein hörte”, läuft das Ding hier auf heavy rotation. Abolut großartig, weil  der Sound der drei 170-Götter (Ivy Lab sind Stray, Halogenix & Sabre) in perfekter Symbiose meine komplette Musik-Sozialisation zusammenzufasst. Irgendwo zwischen dreckig zusammen-gesampleten Company Flow Oldskool-Instrumental-Hip-Hop und gerade noch genug Synthesizern, etc. um sich ebenso elektronisch anzufühlen, wabern die angenehm unperfekten, aber dennoch mächtig schiebenden Beats vor sich hin. Gepitchte Samples im Loop runden ab, jacker ist glücklich. Sicher eins der besten Alben der letzten Zeit. LP: Ivy Lab – 20/20, Vol. 1 (2015) weiterlesen

LP: Rustie – EVENIFUDONTBELIEVE (2015)


Und BOOM.. Da isses..
Nachdem ich mich letztens so ausgiebig über Promo- und Hype-Mechanismen im Netz aufgeregt habe (was sich von der dort gebashten Film-Branche auch 1 zu 1 auf Musik übertragen lässt) hat Rustie heute ohne vorherige Ankündigung sein neues Album EVENIFUDONTBELIEVE veröffentlicht. Und was soll ich sagen, nachdem seine letzte LP GREEN LANGUAGE mich bereits absolut umgehauen hat, ist das hier noch mal die totale Steigerung. Ich liege am Boden, ich will schreien und tanzen und ich könnte weinen, weil die Klang- und Synth-Welten des Briten mich so sehr auf die Reise abholen. Applaus, Applaus! Bis jetzt ist es scheinbar nur auf iTunes, Amazon und Spotify verfügbar (s.u.), aber das reicht ja für’s Erste auch. Bin geflasht, danke Rustie! LP: Rustie – EVENIFUDONTBELIEVE (2015) weiterlesen

LP: Marsimoto – Ring Der Nebelungen (2015)


Quelle: GREEN BERLIN YouTube-Kanal


Mal wieder ein deutschsprachiger Rapper, der ein knappes Jahrzehnt vollkommen an mir vorbei gelaufen ist. Klar war mir der Name ein Begriff, aber aufgrund eines simplen Vorurteils (die Anlehnung an Quasimoto, ein Alias von Madlib, als das er mit hochgepitchter Stimme und verkleidet rappt, war mir einfach zu direkt – das fand ich doof) habe ich mich nie für die Musik interessiert. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Muss noch werden! Denn nachdem mich letztens ILLEGALIZE IT vom neuen Album im Club eiskalt erwischt und zum exzessiven Herumspringen gezwungen hat, fand RING DER NEBELUNGEN den Weg in meine Ohren und ist seitdem hart auf Rotation gelaufen. Was für ein großartiger, augenzwinkernd-kreativer Umgang mit Sprache (“Schafe in Jack Wolfskin-Jacken mähen meinen Rasen”), was für verraucht-flashige Beats, was für eine gelungene Mischung aus Witz und Melancholie. Bombe! Ab jetzt wird Marsimoto gehört… LP: Marsimoto – Ring Der Nebelungen (2015) weiterlesen

LP: Daphni – Jiaolong (2012)


Quelle: Ourdiamondslippers YouTube-Kanal


Ich kann mich noch erinnern, dass ich vor 3 Jahren, als JIAOLONG das Licht der Welt erblickte, nicht sonderlich angetan war. Zu der Zeit hatte ich gerade DJ-technisch die Brücke von meiner ursprünglichen Passion Drum & Bass, über Dubstep und Electronica, bis nun eben zu Techno (und ein klein wenig House) geschlagen, war allerdings (wie eigentlich 90% meiner DJ-Laufbahn) noch enorm den düsteren, harten Tunes zugewandt. Obwohl ich Daphni aka Caribou schon fest auf dem Schirm hatte, kam der Sound des hochgelobten Albums nicht richtig bei mir an. Ich empfand es als okay’ishes Gedudel und lediglich YE YE schlug ein – wie das passieren konnte, ist mir mittlerweile schleierhaft! Wahrscheinlich durch das letzte Caribou-Album ausgelöst, hab ich JIALONG jüngst noch mal einen Durchlauf gegönnt und bin auf ein Mal völlig hin und weg – DAPHNI hat den Groove. Vielleicht ist es die mittlerweile klar höhere House-Affinität, vielleicht ist es die Übersättigung mit cleanem Computer-Sound, oder vielleicht ist es das extrem organische im Sound, was mich damals in meiner kleinen Bubble aus klinisch-kaltem Weltraum-Techno gerade nicht erreicht hat – die Gründe sind wohl viele, aber unterm Strich bewegt das Album mich nun zu Begeisterungsstürmen. Der Einstieg mit dem von alten Soul/Funk Samples durchzogenen YES, I KNOW ist bereits genial gelungen und auch jeder weitere Track zieht mich in seiner groovenden Ästhetik aus gesampleten Drums, alten Synths und sporadischem Acid-Geblubber in den Bann. Das Ding wird nun ganz schnell für die Plattenteller besorgt
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