Review DO:PE 69 ist Ansage – Kiffen, Stänkern, Sex und die volle Dröhnung Ruhrpott-Flair! BANG BOOM BANG ist völlig überdreht, zeitweise zum Brüllen komisch, eine absolute Goldgrube an Zitaten und (so sagt man sich) wohl auch absoluter Kult.
Kalle: “Ich stech den Typen ab!” Keek: “Wen verdammt?” Kalle: “Den Arsch der meine Olle gefickt hat!” Keek: “Wie? Wer?” Kalle: “Der Pornowichser hat meine Olle gefickt!” Keek: “Waas?” Kalle: “Was hat dieser Typ, meine Olle zu ficken? Ich bring ihn um!” Film: Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding! (1999) weiterlesen →
Review Vor 13 Jahren hatte ein Kumpel DOBERMANN auf VHS und wir haben den mehrfach – mal als wirkliches Highlight des Filmabends, mal einfach nebenbei – laufen lassen und tierisch drauf abgefeiert. Man, was fand ich diesen vermeintlich so frech-provokanten Streifen cool.
Und da er nun sogar als BD-Release das Licht der Welt erblickt hat, wurde es dringend Zeit ein wenig Nostalgie herauf zu beschwören und DOBERMANN einen neuen Durchlauf, diesmal in, verglichen mit den good old VHS-Days, geradezu utopisch guter Qualität zu spendieren. Irgendwie hatte ich es im Urin, dass dies einer der Filme sein könnte, die man alsJjugendlicher unfassbar cool fand, nach Jahren aber eigentlich nur noch durch die Nostalgie-Brille schauen kann. Ich sollte Recht behalten, denn das Resultat des erneuten Schauens wirkte noch nicht wirklich herb enttäuschend, aber schon recht ernüchternd, denn irgendetwas fehlt mir in diesem wilden Film völlig. Was genau es ist, kann ich schwer verorten. Ein Statement wahrscheinlich, denn das sehe ich hier beim besten Willen nicht drin.
DOBERMANN ist bis zum Anschlag überdreht, skurril, brutal, zynisch, sadistisch, überstylet, schnell, laut, bunt, irre. Kurz gesagt: vollkommen over-the-top. Doch ganz im Gegensatz zu Jan Kounens späterem Werk 99 FRANCS bzw. 39,90, dessen über-Style sich organisch einfügt, will meine heutige Sichtweise das alles in diesem Regiedebut nicht so recht als natürlich aus der Sprache des Filmemachers heraus akzeptieren. Hier will jemand stänkern, der Welt den Mittelfinger zeigen und das Resultat ist schräg der Schrägheit wegen, brutal der Brutalität wegen, überstylet des Style wegens, ohne dahinter eine irgendwie geartete Substanz zu verstecken. Okay, letzteres lasse ich gern gelten, denn wie sagte einst bereits Miles Davis: “In music and life, everything is about style!” Das darf man auch auf Filme anwenden. Und so vollbringt es Jan Kounen hier eine wirklich gut besetzte, von diesem Cast herrlich gespielte, 100 Minuten andauernde filmische Achterbahnfahrt zu inszenieren, der leider der offensichtliche (und erst recht der tiefere) Sinn abgeht – schicke Fassade, einmal staunen, doch bloß keinen zweiten Blick riskieren, denn dann fällt schnell auf, dass dicke Knarren, hoher Blutdurst und reichlich Irrsinn nicht reichen. Film: Dobermann (1997) weiterlesen →
Mücke. “Einmal das kleine Omelette.” Barmann: “Mit einem oder zwei Eiern?” Mücke: “Mit zwanzig!“
Ja, Hunger hat dieser Ochse von Mann meistens, das 20er Omelette erfüllt also seinen Zweck – doch auch wenn er sie nicht verspeist, sind Eier ein wichtiges Thema: “Jetzt werd ich denen mal ein richtiges Ei gegen die Schiene nageln.” Das pfeffert.
Wer Mücke zu früh abstempelt, fällt auf die Nase, denn der Schein trügt – dieser Mann hat Grips, sein Gedächtnis ist nicht zu verachten, selbst Wochentage erinnert er: “30. Oktober ’76, das war ein Donnerstag!” Sein Gegenüber wundert sich: “Woher weisst du das?” Und wie auch sonst: “Weil mein Pferd da Geburtstag hatte. MIAU, MIAU!“
Wer Mücke bedrohen will, muss sich was ausdenken, denn selbst böseste Verbalangriffe bringen ihn nicht aus der Ruhe, lassen ihn förmlich kalt: “Zieh Leine, sonst zieh ich dir mit dem bleichen Parierstift einen Scheitel, dass du denkst ich wär deine Adoptivmama!“
Wenn Mücke arbeitet, ist er Trainer. Das taugt, an Motivationsparolen mangelt es nicht: “Mit eurer asthmatischen Puste gehört ihr an die Herz/Lungen-Maschine. Damit könnt ihr nicht mal ne Seifenblase aufpusten!” Weil seine Jungs aber nicht spuren, bleibt die Lunge Thema: “Pumpt mal die Lungen etwas durch, da ist noch genug Teer drin, dass man ne Straße Pflastern kann.“
Und ohne Scham bekommen zuletzt sogar alte Kollegen ihr Fett weg, als beim Kartenspiel beschissen wird: “Das ist ‘n König. Nichts. Nichts. Nichts. Nichts. König. Mit dem alten Trick konnte nicht mal Klaus Kinski in NOBODY was werden.“
Wie jeder Bud Spencer Film ist SIE NANNTEN IHN MÜCKE einfach herrlich (in Synchro selbstverständlich): Wüste Slapstick-Keilereien, amüsant-doofe Zitate am Fließband und die legendären Peitschenhieb-Sounds bei jeder Schelle die ausgeteilt wird. Einfach perfekt für verplante Sonntage – unglaublich lustig und ein absoluter Klassiker. Mücke. Herrlich.
Wertung 7 von 10 verspeisten Omeletten
Veröffentlichung SIE NANNTEN IHN MÜCKE ist bei Tobis Home Entertainment als BluRay und DVD erschienen.
Review Unfassbar, wie hier Potential verschenkt wird. So drastisch, dass man sich fragt, ob den Machern dieses Potential überhaupt bewusst war?
Irgendwann sah ich im Kino mal den Trailer zu DEVIL und war aufgrund der Idee völlig hin und weg. Im Fahrstuhl eingesperrt mit dem Teufel. Für Menschen, die bereit sind sich auf übernatürliche Prämissen einzulassen gilt hier wohl: Krasser geht es nicht. Allerdings liegt, bei einem Story-Credit an M. Night Shyamalan, auf der Hand, welche Risiken diese Geschichte bietet (also wurde sich damals dann doch lieber der Kinogang gespart). War eine gute Entscheidung, denn genau den befürchteten Risiken fällt DEVIL leider zum Opfer:
Bis auf die oben genannte Grundprämisse ist der Film aus allen Blickrichtungen (und leider vor allem atmosphärisch) zu dünn, um ein derartiges Kammerspiel intensiv zu verkaufen. Wenn ich mit einem Wort sagen müsste was man in DEVIL prägnant hätte herausarbeiten müssen, wäre es wohl die Klaustrophobie. Ein Ausschlachten der Enge und der bedrückenden Stimmung, die aus der Hilflosigkeit der Gefangenschaft erwächst. Bis auf die kurzzeitigen Schweißausbrüche des Wachmanns wird dieser Punkt leider völlig ausgespart. Weder Storyverlauf, noch die Kamera bewerkstelligen es, uns wirklich kraftvoll ins Geschehen zu ziehen – im Resultat fühlt man sich wenig involviert und somit auch weder panisch verängstigt noch anderweitig beklemmt.
Auch hatte ich auf einen etwas kreativeren Umgang mit der zugrunde liegenden Situation gehofft. Mehr auf die Symbolik des Fahrstuhles einzugehen, mehr wirklich mysteriöse Dinge passieren zu lassen, über biblische oder generell religiöse Ansätze eine bedrückende Atmosphäre zu erzeugen – all dies kommt zu kurz, stattdessen wird sich (mal wieder) auf die etablierten (und in diesem Fall aufgrund der uninspirierten Inszenierung sehr ausgelutschten) Muster des Genres berufen und verlassen: Licht aus, Licht an, erste Person tot, Panik, Licht aus, Licht an, zweite Person tot, mehr Panik und so weiter. Das Prinzip haben wir so endlos gesehen, da muss mehr, oder solideres kommen!
Das alles wäre natürlich halb so wild, würde denn die Atmosphäre stimmen. Horror halt. Doch DEVIL kommt zu zahm und wenig bedrohlich daher – als El Diablo sich dann leibhaftig zu erkennen gibt, wird es schlichtweg plump und peinlich. Auch die ans Ende geheftete Konstruktion aus Täter-Opfer-Beziehungen, inklusive großer Reden über Vergebung, kann dem Film in der letzten Minute keinen rückwirkenden Tiefgang mehr verleihen und so bleibt nur (mal wieder) ein standardisierter Horrorfilm, der aufgrund seiner wirklich vielversprechenden Idee gleich doppelt enttäuscht.
Review Das ist er der richtige Schwerpunkt in einem Gruselstreifen: Suspense, Suspense, Suspense, Suspense!
Ti West lässt zwei nicht-mehr-ganz-Jugendliche als Portiers in einem gruseligen, alten Hotel arbeiten und nimmt so richtig das Tempo raus. Alles schleppend, die Story darf sich ewig entwickeln und die Charaktere lernt man für einen Horror-Streifen ungewohnt ausgiebig und vielschichtig kennen. Sie entwickeln tatsächlich ein richtiges Profil und ich mochte Sie total, anstatt Sie strunz-dumm und nervig zu finden. Der Fokus liegt also ganz klar auf dichte Atmosphäre und THE INNKEEPERS lebt von ultra-langsamen und ausufernden Kamerafahrten. Film: The Innkeepers (2011) weiterlesen →
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