Archiv der Kategorie: Kunstfilm

Unglaubliche Audiovisualität / Assoziative Geschichte / Style-Over-Substance / Interpretation notwendig

Film: Montana Sacre – Der Heilige Berg (1973)


Titelbild & Trailer © by Bildstörung


Fakten
Jahr: 1973
Genre: Kunstfilm, Surrealismus, Meta
Regie: Alejandro Jodorowsky
Drehbuch: Alejandro Jodorowsky
Besetzung: Alejandro Jodorowsky, Horacio Salinas, Zamira Saunders, Juan Ferrara, Adriana Page, Burt Kleiner, Valerie Jodorowsky, Nicky Nichols, Richard Rutowski, Luis Lomelí
Kamera: Rafael Corkidi
Musik: Don Cherry, Ronald Frangipane, Alejandro Jodorowsky
Schnitt: Federico Landeros


Review
Ich fühle mich gut! Sehr gut sogar, denn endlich habe ich den sagenumwobenen Klassiker des andersartigen Kunstfilms MONTANA SACRE sehen dürfen. In toller Qualität, da es noch tollere Labels wie “Bildstörung” gibt, die mit Hingabe und Liebe Perlen des abseitigen Kinos aus dem ewigen Nischendasein aufgrund mangelhafter Verfügbarkeit befreien, um sie in tollen Editionen mit allerlei Beigaben, reichlich gefüllten Bonus-Discs und wundervollem Artwork in den Handel zu bringen. Daumen hoch, das ist wahre Liebe für das Medium.
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David Lynch #5: Eraserhead (1977)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Capelight


Fakten
Jahr: 1977
Genre: Horror, Mystery, Kunstfilm, Surrealismus
Regie: David Lynch
Drehbuch: David Lynch
Besetzung: Jack Nance, Charlotte Stewart, Allen Joseph, Jeanne Bates, Judith Roberts, Laurel Near, Jack Fisk
Kamera: Frederick Elmes, Herbert Cardwell
Musik: David Lynch
Schnitt: David Lynch


Review
Es beginnt. Ein seltsamer Planet schwebt einsam durch die Weiten des Universums. Karg wirkt er, lebensfeindlich. Langsam nähern wir uns, nehmen Kontakt aus. Er fühlt sich kalt an. Schroff. Ein entstellter Mann erscheint auf dem Schirm, eingepfercht in einem kleinen Häuschen, von eiterigen Malen übersät. Später wird sich die Frage stellen, ob dies vielleicht der Marionettenspieler über den Lebenden ist – der, der die Hoffnung stielt und uns ins Verderben stürzen will. Unheilvoll und krachend legt er einen Hebel um und gibt so den Startschuss für einen Trip ins tiefste, dunkelste Unterbewusstsein. Für eine Reise, die Ängste zu Tage fördern wird, nur um sie in bizarre, verstörende Bilder zu transformieren.

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David Lynch #4: The Amputee (1974)


Trailer © by Capelight


Fakten
Jahr: 1974
Genre: Groteske, Kunstfilm, Kurzfilm
Regie: David Lynch
Drehbuch: David Lynch
Besetzung: Catherine E. Coulson, David Lynch
Kamera: Herbert Cardwell, Frederick Elmes
Musik: –
Schnitt: –


Review
Nein, das war nun wirklich nichts.

THE AMPUTEE, welcher in zwei Versionen existiert, ist nicht mehr als ein Materialtest zweier Ladungen Schwarz-Weiß-Filme für das AFI. Und so fühlt sich der “Film” auch an. Catherine Coulson (die Log Lady) sitzt mit amputierten Beinen im Sessel und schreibt einen Brief, in dem es um Herzschmerz- und Eifersuchts-Angelegenheiten geht. Das wissen wir, weil ihr “Geist” es aus dem Off vorliest. Währenddessen pumpt ein Krankenpfleger irgendeine siffend-suppige Flüssigkeit aus ihrem Beinstumpf ab.
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David Lynch #2: The Alphabet (1968)


Trailer © by Capelight


Fakten
Jahr: 1968
Genre: Kunstfilm, Kurzfilm, Animation
Regie: David Lynch
Kamera: David Lynch
Ton: Peggy Lynch
Schnitt: David Lynch


Review
Nachdem Lynch’s erste Arbeit SIX FIGURES GETTING SICK im kleinen Rahmen für Furore gesorgt hatte (einen Preis an seiner Akademie der Künste gewonnen) ging es für David Lynch richtig los: Ein wohlhabender Kommilitone war so begeistert, dass er Lynch 1000 $ für eine Folgearbeit spendierte. Nachdem dieser die erste Hälfte des Geldes mehr oder weniger in den Sand gesetzt hatte, begann er mit seinem nächsten größeren Projekt THE ALPHABET.
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David Lynch #1: Six Figures Getting Sick (1966)


Trailer © by Capelight


Fakten
Jahr: 1966
Genre: Video-Collage, Kurzfilm
Regie: David Lynch
Kamera: David Lynch
Ton: David Lynch


Review
David Lynch’s erster Kurzfilm aus dem Jahr 1966 ist genau genommen kein richtiger Film, sondern sein erster ernsthafter Versuch sich von der Malerei weiter in das Terrain der bewegten Bilder zu entwickeln. Entstanden ist etwas, was man nur schwer konkret benennen kann – eine animierte Kunst-Installation, eine lebendige Leinwand, eine sich verändernde Skulptur, ein bewegt-Gemälde. Oder so, der damals noch filmisch gänzlich unbewanderte Lynch hat eben einfach mal experimentiert. Whatever, die Kunst hat sicher den richtigen Namen dafür, als Filmfreund reicht die Information hier besser nichts Film-typisches zu erwarten.
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