Archiv der Kategorie: Retrospektiven

Ab und an nehme ich mir einen Regisseur (oder ein Franchise) gesondert vor und ackere mich (bevorzugt chronologisch) durch die Filmografie.

David Lynch #5: Eraserhead (1977)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Capelight


Fakten
Jahr: 1977
Genre: Horror, Mystery, Kunstfilm, Surrealismus
Regie: David Lynch
Drehbuch: David Lynch
Besetzung: Jack Nance, Charlotte Stewart, Allen Joseph, Jeanne Bates, Judith Roberts, Laurel Near, Jack Fisk
Kamera: Frederick Elmes, Herbert Cardwell
Musik: David Lynch
Schnitt: David Lynch


Review
Es beginnt. Ein seltsamer Planet schwebt einsam durch die Weiten des Universums. Karg wirkt er, lebensfeindlich. Langsam nähern wir uns, nehmen Kontakt aus. Er fühlt sich kalt an. Schroff. Ein entstellter Mann erscheint auf dem Schirm, eingepfercht in einem kleinen Häuschen, von eiterigen Malen übersät. Später wird sich die Frage stellen, ob dies vielleicht der Marionettenspieler über den Lebenden ist – der, der die Hoffnung stielt und uns ins Verderben stürzen will. Unheilvoll und krachend legt er einen Hebel um und gibt so den Startschuss für einen Trip ins tiefste, dunkelste Unterbewusstsein. Für eine Reise, die Ängste zu Tage fördern wird, nur um sie in bizarre, verstörende Bilder zu transformieren.

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David Lynch #4: The Amputee (1974)


Trailer © by Capelight


Fakten
Jahr: 1974
Genre: Groteske, Kunstfilm, Kurzfilm
Regie: David Lynch
Drehbuch: David Lynch
Besetzung: Catherine E. Coulson, David Lynch
Kamera: Herbert Cardwell, Frederick Elmes
Musik: –
Schnitt: –


Review
Nein, das war nun wirklich nichts.

THE AMPUTEE, welcher in zwei Versionen existiert, ist nicht mehr als ein Materialtest zweier Ladungen Schwarz-Weiß-Filme für das AFI. Und so fühlt sich der “Film” auch an. Catherine Coulson (die Log Lady) sitzt mit amputierten Beinen im Sessel und schreibt einen Brief, in dem es um Herzschmerz- und Eifersuchts-Angelegenheiten geht. Das wissen wir, weil ihr “Geist” es aus dem Off vorliest. Währenddessen pumpt ein Krankenpfleger irgendeine siffend-suppige Flüssigkeit aus ihrem Beinstumpf ab.
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David Lynch #3: The Grandmother (1970)


Trailer © by Capelight


Fakten
Jahr: 1970
Genre: Kurzfilm, Mystery, Surreal
Regie: David Lynch
Drehbuch: David Lynch
Besetzung: Dorothy McGinnis, Richard White, Virginia Maitland, Robert Chadwick
Kamera: David Lynch
Musik: David Lynch, Tractor
Schnitt: ?


Review
Durch seinen vorherigen Kurzfilm THE ALPHABET, schaffte es David Lynch 1969 am AFI eine Finanzierung für ein weiteres, von ihm mit einer Kopie des besagten Films zusammen eingereichtes Skript zu erhalten. Es hieß THE GRANDMOTHER und ist Lynch’s erster filmischer Operationsversuch “am lebendigen Objekt”. Zwar sind die Eröffnungs- und diverse Zwischensequenzen wieder über die bereits bekannte Form der Stop-Motion-Gemäldekunst realisiert, jedoch besteht der Rest des Werks aus “echten” Szenen mit “echten” Schauspielern.
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David Lynch #2: The Alphabet (1968)


Trailer © by Capelight


Fakten
Jahr: 1968
Genre: Kunstfilm, Kurzfilm, Animation
Regie: David Lynch
Kamera: David Lynch
Ton: Peggy Lynch
Schnitt: David Lynch


Review
Nachdem Lynch’s erste Arbeit SIX FIGURES GETTING SICK im kleinen Rahmen für Furore gesorgt hatte (einen Preis an seiner Akademie der Künste gewonnen) ging es für David Lynch richtig los: Ein wohlhabender Kommilitone war so begeistert, dass er Lynch 1000 $ für eine Folgearbeit spendierte. Nachdem dieser die erste Hälfte des Geldes mehr oder weniger in den Sand gesetzt hatte, begann er mit seinem nächsten größeren Projekt THE ALPHABET.
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David Lynch #1: Six Figures Getting Sick (1966)


Trailer © by Capelight


Fakten
Jahr: 1966
Genre: Video-Collage, Kurzfilm
Regie: David Lynch
Kamera: David Lynch
Ton: David Lynch


Review
David Lynch’s erster Kurzfilm aus dem Jahr 1966 ist genau genommen kein richtiger Film, sondern sein erster ernsthafter Versuch sich von der Malerei weiter in das Terrain der bewegten Bilder zu entwickeln. Entstanden ist etwas, was man nur schwer konkret benennen kann – eine animierte Kunst-Installation, eine lebendige Leinwand, eine sich verändernde Skulptur, ein bewegt-Gemälde. Oder so, der damals noch filmisch gänzlich unbewanderte Lynch hat eben einfach mal experimentiert. Whatever, die Kunst hat sicher den richtigen Namen dafür, als Filmfreund reicht die Information hier besser nichts Film-typisches zu erwarten.
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