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Film: Lachsfischen in Jemen – Salmon Fishing in the Yemen (2012)


Trailer © by Concorde Film


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Tragikkomödie, Romanze, Feel-Good
Regie: Lasse Hallström
Drehbuch: Simon Beaufoy, Paul Torday (Roman)
Besetzung: Ewan McGregor, Emily Blunt, Amr Waked, Catherine Steadman, Rachael Stirling, Kristin Scott Thomas
Kamera: Terry Stacey
Musik: Dario Marianelli
Schnitt: Lisa Gunning


Review
Lasse Hallström, seines Zeichens die Personifizierung der bildgewordenen Leichtigkeit, liefert mal wieder Feel-good-Kino in der pursten und reinsten Form – sanfte Romantik, märchenhaft, fernab jeglicher Realität, charmanter, ehrlicher Kitsch, warme Bilder, ein wenig seichter Humor.

Klingt fürchterlich? Ja! Und bei jedem anderen Filmemacher wäre es das ganz sicher, aber Hallstrœm legt genau die richtigen Schalter um und schafft es (wie kein zweiter) ein Gefühl der vollkommenen Schönheit zu erzeugen. Kein Kitsch ist bei ihm zu viel, die überbordende Romantik nicht bloß Klischee und auch noch so offenkundige Attacken auf die Tränendrüse fügen sich organisch und angenehm ins Gesamtbild. Zahlreiche Einzelbausteine, die sich puzzleartig zu einem modernen Märchen ergänzen. Film: Lachsfischen in Jemen – Salmon Fishing in the Yemen (2012) weiterlesen

Film: John Carter (2012)


Trailer © by Walt Disney


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Science-Fiction, Abenteuer, Western, Sandalenfilm, Trash
Regie: Andrew Stanton
Drehbuch: Andrew Stanton, Mark Andrews
Besetzung: Taylor Kitsch, Lynn Collins, Willem Dafoe, Samantha Morton, Thomas Haden Church, Mark Strong, Ciarán Hinds, Dominic West, James Purefoy, Bryan Cranston, Polly Walker, Daryl Sabara
Kamera: Daniel Mindel
Musik: Michael Giacchino
Schnitt: Eric Zumbrunnen


Review
JOHN CARTER, oder auch: wie man dem Zuschauer die Chance auf emotionale Empathie verwehrt.

Ganz selten trifft man auf einen Film, der es bewerkstelligt, wirklich alles was er zeigt in kaum beschreibbarem Maße unspektakulär, fad und blutleer wirken zu lassen. So hier: Nichts regt sich in diesem wild zusammengewürfeltem Mashup aus Western, Science-Fiction, Sandalenquatsch, Romanze und einigem, was uns noch an Genres einfällt. Nicht einen Moment interessiert es, ob und wie der Herr Carter seiner misslichen Lage entrinnen kann, kein Frame lang kauft man Herrn Kitsch und Frau Collins irgendeine zwischenmenschliche Emotion ab. Völlig ohne Dynamik, Esprit und Seele inszeniert, grauenhaft flach geschrieben, der Gipfel der audiovisuellen Teilnahmslosigkeit.

Kein Wunder, denn entscheidend für das Popcorn-fordernde Filmerlebnis sind nun mal die Figuren. Man will mit ihnen fiebern, man will sie lieben, sie hassen, man will irgendeine Form der Bindung entwickeln. Das funktioniert hier von Minute Eins an nicht. Kitsch beweißt, nach dem gescheiterten SAVAGES, erneut, dass seine einzige Qualität der offensichtlich regelmäßige Kampf mit der Hantelbank ist, Lynn Collins steigt direkt auf diesen Level ein und der schauspielerische Unterbietungs-Wettbewerb ist entfesselt. Wer schlechter ist, fällt schwer zu sagen – unterirdisch spielen sie beide, zwei leere Hüllen in albernen Kostümen. Film: John Carter (2012) weiterlesen

Film: Lawrence von Arabien (1963)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Sony Pictures Home Entertainment


Fakten
Jahr: 1963
Genre: Historienfilm, Abenteuer, Epos, Monumentalfilm
Regie: David Lean
Drehbuch: Robert BoltMichael Wilson
Besetzung: Peter O’Toole, Alec Guinness, Anthony QuinnJack HawkinsOmar SharifJosé FerrerAnthony QuayleClaude RainsArthur KennedyDonald WolfitI.S. JoharGamil RatibMichel RayJohn DimechZia Mohyeddin
Kamera: Freddie Young
Musik: Maurice Jarre
Schnitt: Anne V. Coates


Review
Ich schließe die Augen und stelle mir vor es ist 1963. 1963, das bedeutet für mich natürlich, dass ich sicher noch keinen der etwa 4 Millionen Fernsehgeräte in der Republik besitze (solcher Luxus lag sicher nicht in meiner Erreichbarkeits-Spanne). Und auch wenn, dann ist dieser Fernseher klein, unscharf, in schwarz/weiß und maximal mit drei Programmen ausgestattet. Wie nehme ich also meine große Passion, den Film wahr? Film, das ist damals für mich noch etwas, was ich mir (nahezu ausschließlich) in Kinos ansehen kann (und in dieser kleinen, fiktionalen Erinnerungs-Reise natürlich schon ausgiebig getan habe). Das ist auch etwas, was ich (noch) überwiegend mit künstlichen Aufnahmen aus großen Studios verbinde – opulente, kostspielige Kulissen, künstlich errichtete Western-Städte, geschlossene Räume, etc. Außerdem ist Film für mich etwas, was gerade erst dabei ist, sich von seinem Jahrzehnte-langen Dasein in Schwarz/Weiß zu emanzipieren.

Das sind die Rahmenbedingungen. Ich höre also damals, in 1963, von diesem neuen Film, der der große Renner sein soll. Man erzählt sich, er beinhalte wundervolle Aufnahmen einer mir fremdartigen Welt, wie ich sie so noch nie gesehen habe. Man sagt der Film sei unheimlich lang und begleite seine Figur über weite Strecken ihres Lebens in “Arabien”. Arabien? Wie ist es dort überhaupt? Viel weiß ich nicht darüber, gesehen habe ich es erst recht nicht, da ich – wie alle Deutschen, die es sich leisten konnten – erst einmal mit dem Auto im Urlaub in Italien war. Man sagt es sei unglaublich, was in diesem Film geschieht, also beschließe ich schnell, mir ein eigenes Bild davon zu machen.

Als ich in diesem kleinen Gedankenspiel dann über vier Stunden später aus dem Kino komme, ist wahrscheinlich nichts mehr wie vorher.  Film: Lawrence von Arabien (1963) weiterlesen

Film: Conan 3D (2011)


Trailer © by Warner Home Video


Fakten
Jahr: 2011
Genre: Fantasy, Remake
Regie: Marcus Nispel
Drehbuch: Thomas Dean Donnelly, Joshua Oppenheimer, Sean Hood
Besetzung: Jason Momoa, Stephen Lang, Rachel Nichols, Ron Perlman, Rose McGowan
Kamera: Thomas Kloss
Musik: Tyler Bates
Schnitt: Ken Blackwell


Review
Heute hatte ich dank der Zufallsfunktion von Lovefilm CONAN im Briefkasten (in 2D). Ertragen habe ich ihn auf BD im Originalton und hier sind ein paar Gedanken dazu:

Muskeln und eine fettige Matte machen noch keinen Conan und zwei ganze Stunden voller unaufhörlicher, doch dabei weit unter dem Durchschnitt inszenierter Schwert-Kloppereien die weder Überraschungen, noch Abwechslung, noch Spannung bieten, machen noch keinen guten No-Brainer.
Film: Conan 3D (2011) weiterlesen