Schlagwort-Archive: Tod

Horrorctober 2016, Film #3: Friedhof der Kuscheltiere – Pet Sematary (1989)


Titelbild & Trailer © by Paramount Home Entertainment


Es ist wieder so weit: der #horrorctober hat zum vierten (bzw. für mich zum dritten) Mal gerufen. Ghost of Horrorctober heißt dieses Mal die Devise. Was das genau ist und was das alles soll erfahrt ihr auf dieser Info-Seite (die auch alle Links zu meinen Filmbesprechungen im Rahmen des „Events“ enthält). Wer alles mitmacht, kann man auf dieser Info-Seite der CineCouch nachlesen. Also haut die Geister weg, packt die Kreissäge aus und lasst euch nicht mit frechen Zombies ein – fröhliches Gruseln!


Fakten
Jahr: 1989
Genre: Horror
Regie: Mary Lambert
Drehbuch: Stephen King
Besetzung: Dale Midkiff, Denise Crosby, Fred GwynneBrad GreenquistMichael LombardMiko HughesBlaze Berdahl
Kamera: Peter Stein
Musik: Elliot Goldenthal
Schnitt: Daniel P. HanleyMike Hill


Review
Da wettere ich vor kurzem noch gegen das Gros der King-Adaptionen, stelle gar die Frage in den Raum, ob seine Romane überhaupt filmisch umzusetzen sind und picke mir dann noch im selben Horrorctober, beinahe im direkten Anschluss, eine weitere heraus, die sich ganz unerwartet durch und durch King’ish anfühlt. Nice!

PET SEMATARY, eine grauenvolle Abhandlung über Verlust, Trauer und Verzweiflung – tief in der Zeit ihrer Entstehung verhaftet, teils ein wenig zäh, aber vor allem atmosphärisch gelungen. Prägnant daran ist im genannten Kontext, wie treffend Regisseurin Mary Lambert den King-schen Schleier über den Dingen nachzeichnet – Maine der Ort, seltsam die Menschen, dunkel die verborgenden Kräfte unter der Oberfläche. Von Anfang an suggerieren die Bilder vor allem eines: Hier stimmt etwas nicht und aus diesem Missstand wird etwas schreckliches entwachsen.  Horrorctober 2016, Film #3: Friedhof der Kuscheltiere – Pet Sematary (1989) weiterlesen

LP: White Lies – To Lose My Life (2008)

White Lies – Death from Rodin Alper Bingöl on Vimeo.


Wie das so ist – wenn man mehrere ausgeprägte Leidenschaften (in meinem Fall Musik und Film) besitzt, befruchten diese sich ständig gegenseitig. In dieser Konstellation allerdings eher in die eine Richtung: ich entdecke ständig interessante Musiker und Bands in den Soundtracks von Filmen, die mir besonders positiv auffallen. Kein Wunder, das Scoring bzw. die Auswahl der Originalmusik ist mir in Filmen mittlerweile so wichtig geworden, dass ich teilweise sogar glaube, dass ein guter Soundtrack meine Meinung des Films enorm beeinflusst.

Die White Lies habe ich auf diesem Wege, nämlich im großartigen pseudo-iranischen Vampir-Western A GIRL WALKS HOME ALONE AT NIGHT entdeckt. In einer sehr sinnlichen Szene finden die Figuren ihre Liebe zueinander, während von Vinyl der Song DEATH läuft (schöner Kontrast übrigens). Daraufhin habe ich mir die LP namens TO LOSE MY LIFE mit besagtem Lied mal näher angehört und empfinde die Musik der Band als ziemlich interessant, weil sie auf mehreren Ebenen prickelnde Spannungsfelder aufmacht. Die Briten verbinden, was auf dem Papier so gar nicht zusammengehören will, denn ihr Sound ist gewissermaßen die pompöse, Indie angehauchte Stadionrock-Variante von New- bzw. Dark-Wave. Klingt komisch, aber besser kann ich es nicht beschreiben. Auch in den melancholisch-morbiden Texten sind (wie im Film) Liebe und Tod ständig nah beieinander – zumindest so weit, wie ich bis jetzt auf die Lyrics geachtet habe.

Sollte man mal rein hören!
LP: White Lies – To Lose My Life (2008) weiterlesen

Film: Knight Of Cups (2015)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by STUDIOCANAL


Fakten
Jahr: 2015
Genre: Kunstfilm
Regie: Terrence Malick
Drehbuch: Terrence Malick
Besetzung: Christian Bale, Cate Blanchett, Natalie PortmanBrian DennehyAntonio BanderasFreida PintoWes BentleyIsabel LucasTeresa PalmerImogen PootsArmin Müller-Stahl
Kamera: Emmanuel Lubezki
Musik: Hanan Townshend
Schnitt: A.J. EdwardsKeith FraaseGeoffrey RichmanMark Yoshikawa


Review
Terrence Malik hat sich über die Jahre immer weiter von dem entfernt, was gemeinhin von einem “normalen” Film erwartet, bzw. überhaupt noch als ein “richtiger” angesehen wird. Zwar zieht ein tief naturalistischer Ansatz sich bereits seit dem Regie-Debüt BADLANDS durch sein Werk – stimmungsvollen Bildern aus der Natur und dem Leben wurde bereits zu Anfang ein großer Platz eingeräumt – doch wichen Faktoren wie eine klassische Handlung und Narration mit der Zeit immer weiter aus seinen Filmen. In DER SCHMALE GRAT formulierten erstmalig multiple Figuren nachdenklich ihre verschiedenen Weltsichten aus dem Off, in TREE OF LIFE verpackte Malick eine Abhandlung über konträre Lebenswege – rational VS spirituell – bereits überwiegend in Form einer symbolischen Bilder- und Klangflut, hangelte sich aber partiell noch an einem tragischen Familiendrama entlang, nur um (nach dem zwischengeschalteten TO THE WONDER) in KNIGHT OF CUPS endgültig in einer extremen Verdichtung seines Stils anzukommen. Dieser Film hat nun gar nichts mehr von einer konventionellen Geschichte, sondern ist nur noch Stimmung, nur noch ein Treiben durch Momente, nur noch offen gehaltener Raum für Projektion – nach Sichtung eines Werks nicht sicher zu sein, ob der Hauptdarsteller on Screen auch nur einen einzigen wirklichen Satz gesagt hat, spricht Bände und deutet schwer auf eine gänzlich andere Art Film hin.  Film: Knight Of Cups (2015) weiterlesen

Film: It Follows (2014)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Weltkino & Universum Film


Fakten
Jahr: 2014
Genre: Horror, Suspense
Regie: David Robert Mitchell
Drehbuch: David Robert Mitchell
Besetzung: Maika Monroe, Keir Gilchrist, Olivia Luccardi, Lili Sepe, Jake Weary, Daniel Zovatto
Kamera: Mike Gioulakis
Musik: Rich Vreeland (Disasterpeace)
Schnitt: Julio Perez IV


Review
Die Realität verzerrt, Bedrohung überall, totale Paranoia – IT FOLLOWS. Ein Film, dessen Titel bereits mit beachtlicher Präzision alles Notwendige über den Inhalt transportiert und, ihn erst einmal gesehen, nur beim Gedanken daran, bereits einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt. Du hast mit jemandem geschlafen und plötzlich ist da etwas. Es verfolgt dich, kompromisslos und unnachgiebig, so lange, bis du zermürbt bist, ohne Fluchtweg mit dem Rücken zur Wand stehst und keine weitere Option mehr erkennst, als dich dem Schicksal hinzugeben. Doch was ist “It“, dieser unbekannte Todesbringer, der nur existiert, um auf dich zu zu steuern und deinem Leben ein Ende zu setzen? In einer Menschenmenge könnte es jeder sein, genau wie diese einzelne Person, mitten im Nirgendwo, die allein auf weiter Flur deinen Weg kreuzt. Es spricht nicht, es fühlt nicht, nur dich zu kriegen ist seine Bestimmung, der es immerfort nachgeht. Weiter und weiter. Aus diesem so simpel wie nagenden Szenario, ergibt sich eine offene Einladung zu einer höchst immersiven Filmerfahrung. Film: It Follows (2014) weiterlesen

Horrorctober 2015, Film #10: The Lazarus Effect (2015)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by EuroVideo Medien GmbH


Fakten
Jahr: 2015
Genre: Horror
Regie: David Gelb
Drehbuch: Luke Dawson, Jeremy Slater
Besetzung: Olivia Wilde, Mark DuplassDonald Glover, Evan Peters, Sarah Bolger, Ray Wise
Kamera: Michael Fimognari
Musik: Sarah Schachner
Schnitt: Michael N. Knue


Es war wieder so weit: der #horrorctober hat(te) gerufen. Was das ist und was das soll erfahrt ihr auf dieser Info-Seite (die auch alle Links zu meinen Filmbesprechungen im Rahmen des „Events“ enthält). Wer alles mitmacht, kann man auf dieser Info-Seite der CineCouch nachlesen. ich habe 12 von 13 Filmen im Oktober geschafft und reiche nun fix die Reviews nach. Hier Film Nummer #10.


Review
Das alte Märchen von den erwecken Toten – zurückgebracht von der anderen Seite, wo sie unbeschreibliches sahen, will sich doch einfach nicht recht das Gefühl einstellen hier noch den bekannten Menschen vor sich zu haben. Etwas fehlt. Das haben wir in Haustierform durch, das haben wir in menschlicher Form durch, wahrscheinlich haben wir es auch in jeder anderen nur erdenklichen Weise gesehen – von RE-ANIMATOR bis PET SEMETARY wurde das Thema abgegrast. Die Frage, die sich also bei (und vor allem nach) der Sichtung dieses durch und durch mittelmäßigen Films stellt: was zur Hölle hat sich Regisseur David Gelb packendes von dieser Materie erhofft? Was hat er darin bis dato unerzähltes gesehen, dass ihn veranlasste, derart durchgekaute Motive erneut aufzuwärmen (was kein Problem wäre, so funktioniert Genrekino), ihnen aber keinerlei frischen, eigenen, oder interessanten Spin zu verpassen? Horrorctober 2015, Film #10: The Lazarus Effect (2015) weiterlesen