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Horrorctober 2014, Film #1: Eraserhead (1977)


Trailer © by Capelight


Es ist #horrorctober!
Was das ist und wer da mit macht, könnt ihr auf dieser Sammelseite der Cinecouch nachlesen. Wer meinen textuellen Ergüssen zum dunkelsten aller Genres regelmäßig beiwohnen will, kann natürlich diesen Blog hier, aber auch gern meiner Letterboxd-Liste, oder mir auf Twitter folgen.
Nun zum Film…


Fakten
Jahr: 1977
Genre: Horror, Mystery, Kunstfilm, Surrealismus
Regie: David Lynch
Drehbuch: David Lynch
Besetzung: Jack Nance, Charlotte Stewart, Allen Joseph, Jeanne Bates, Judith Roberts, Laurel Near, Jack Fisk
Kamera: Frederick Elmes, Herbert Cardwell
Musik: David Lynch
Schnitt: David Lynch


Review
Der Film ist der Wahnsinn. Eine groteske Parabel auf elterliche (bzw. väterliche) Ängste, atmosphärisch kaum zu ertragen, in seinen Motiven bizarr und obskur. Definitiv mein liebster Lynch-Streifen, dem im Rahmen meiner Lynch-Retrospektive schon mit einem ausführlichen Text gehuldigt wurde (siehe hier). Definitiv eine großartige Eröffnung zum Horrorctober, denn der wahre Horror kommt von innen. Aus uns allen!
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GeSneakt: Hüter der Erinnerung – The Giver (2014)


Trailer © by STUDIOCANAL


Fakten
Jahr: 2014
Genre: Jugendfilm, Dystopie
Regie: Phillip Noyce
Drehbuch: Robert B. Weide, Michael Mitnick
Besetzung: Brenton Thwaites, Jeff Bridges, Meryl Streep, Alexander Skarsgård, Katie Holmes, Odeya Rush, Cameron Monaghan, Taylor Swift
Kamera: Ross Emery
Musik: Marco Beltrami
Schnitt: Barry Alexander Brown


Review
Es dauerte etwa fünf Minuten, bis mir in der Sneak-Preview die Idee kam, hier bestimmt einem Film dieser neu aufkommenden Gattung “Sci-Fi-/Fantasy-Jugendbuch-Verfilmung mit einem Filmplakat, auf dem zwei bis drei Jugendliche gestaffelt stehen und verträumt/besorgt in die unheilvolle Ferne gucken (zum Vergleich, siehe SEELEN, CITY OF BONES oder DIVERGENT)” erwischt zu haben. Ein Genre, zu dem ich bis jetzt keinen Kontakt hatte – auch weil ich ihn nicht gesucht habe – weil ich mich absolut nicht zur Zielgruppe zähle und überwiegend schlechtes darüber vernommen habe. Aber ich beschloss mich, mit leicht veränderter Sichtweise, einfach darauf einzulassen, dem Film eine Chance zu geben und ihn vor allem fair zu bewerten.
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Kurzfilm: Das Pfandleihhaus – The Pawnshop (1916)


Film © by absolut Medien GmbH


Fakten
Jahr: 1916
Genre: Komödie
Regie: Charles Chaplin
Drehbuch: Charles Chaplin
Besetzung: Charles Chaplin, Henry Bergman, Edna PurvianceEric CampbellAlbert AustinCharlotte Mineau
Kamera: Roland Totheroh
Musik (1989er-Release): Michael Mortilla
Schnitt: Charles Chaplin


Review
Und wieder erspielt sich Charlie Chaplin als frecher Tramp das Prädikat “besonders köstlich”.

Er arbeitet als fauler Assistent des Besitzers bei einem Pfandleiher. So richtig viel Lust auf die Arbeit scheint er aber nicht zu haben, denn er kommt zu spät, faulenzt, legt sich mit seinem Kollegen an, lässt sich unachtsam von Gaunern über den Tisch ziehen und ramponiert in seiner tollpatschigen Art das gesamte Inventar (und die zu reparierenden Güter seiner Kunden).

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Kurzfilm: Der Einwanderer – The Immigrant (1917)


Copyright by Absolut Medien


Fakten
Jahr: 1917
Genre: Slapstick, Komödie
Regie: Charles Chaplin
Drehbuch: Charles Chaplin
Besetzung: Charles Chaplin, Edna Purviance, Eric Campbell, Albert Austin, Henry Bergman
Kamera: Roland Totheroh
Musik: –
Schnitt: Charles Chaplin


Review
Der Tramp immigriert in die USA. Rund läuft es jedoch nicht – nachdem er auf dem Schiff bereits mit schwankenden Decks und rabiaten Kartenspielern zu kämpfen hatte, bilden resolute Kellner und auf dem Gehsteig gefundenes Falschgeld die nächste Hürde in der neuen Heimat.

THE IMMIGRANT ist Slapstick vom Allerfeinsten und einer dieser Chaplin-Filme, in denen sein außerordentliches Talent für Bewegung, Mimik und Gestik besonders zum Tragen kommt. Wie der Tramp auf dem (insgesamt etwa 90° von links nach rechts) schwankenden Schiffsdeck mit weiten Ausfallschritten herumstolziert, mit unschuldigem Lächeln dem Zorn des Garcons zu entkommen versucht, oder unbemerkt unter den Augen desselben beim unauffälligen Aufheben einer Münze immer wieder vom Boden auf die Sitzbank und zurück rutscht – einfach köstlich und in der Art der Bewegungen absolut einmalig. Kurzfilm: Der Einwanderer – The Immigrant (1917) weiterlesen

Film: Fahrraddiebe – Ladri di biciclette (1948)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Alamode Film


Fakten
Jahr: 1948
Genre: Sozial-Drama, Nachkriegsfilm
Regie: Vittorio De Sica
Drehbuch: Oreste Biancoli, Suso Cecchi D’Amico, Vittorio De Sica, Adolfo Franci, Gherardo Gherardi, Gerardo Guerrieri, Cesare Zavattini
Besetzung: Lamberto Maggiorani, Enzo Staiola, Lianella Carell, Gino Saltamerenda, Vittorio Antonucci, Giulio Chiari, Elena Altieri
Kamera: Carlo Montuori
Musik: Alessandro Cicognini
Schnitt: Eraldo Da Roma


Review
Es beginnt positiv, locker und unscheinbar.
Es entwickelt sich zunehmend problematisch.
Es endet niederschmetternd, bitter und hoffnungslos.

FAHRRADDIEBE ist ein Fenster in eine Zeit, die (zum Glück) aus unserer Generation keiner mehr nachempfinden kann. Ein Fenster, dass sich verdammt echt anfühlt: Europa ist zerstört, die Menschen haben nichts mehr, über die Runden zu kommen ist ein dauerhafter Kampf. Hunderte Männer hoffen auf eine einzige Stelle die frei wird, um einen kleinen Obolus zu verdienen, verzweifeln schier an den fehlenden Möglichkeiten und bangen um ihr Leben. Das trifft, denn heute ist (glücklicherweise) alles so unglaublich sicher – nicht mehr wirklich vorstellbar, dass man damals GAR NICHTS hatte, bzw. sein letztes Hemd (oder Laken) für ein wenig Geld, Nahrung oder Medizin lassen musste. Dass ein Fahrrad zur Ausübung eines Jobs über Existenz oder Niedergang entscheiden konnte. Film: Fahrraddiebe – Ladri di biciclette (1948) weiterlesen