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LP: Apollo Brown & Ras Kass – Blasphemy (2014)


Quelle: HipHopNeverDies YouTube-Kanal


Detroit-Producer Apollo Brown hat mit BLASPHEMY ein wirklich schönes Hip-Hop-Album auf Mello Music Group produziert, dem man klar und deutlich die soulig-funkige Detroit/Dilla-Schule anhört. Kopfnicken setzt sofort ein und die Wärme der Samples umschmiegt den Liebhaber der Golden Age des Raps. Sehr fette Vocals dazu, kommen hauptsächlich von Ras Kass, der sich mit einigen hochkarätigen Features die Klinke in die Hand reicht und passen perfekt auf die melodiösen, knisterig-nostalgischen Beats. Läuft bei mir jetzt tatsächlich seit eineinhalb Jahren immer mal wieder. Echt gelungen.

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Film: It Follows (2014)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Weltkino & Universum Film


Fakten
Jahr: 2014
Genre: Horror, Suspense
Regie: David Robert Mitchell
Drehbuch: David Robert Mitchell
Besetzung: Maika Monroe, Keir Gilchrist, Olivia Luccardi, Lili Sepe, Jake Weary, Daniel Zovatto
Kamera: Mike Gioulakis
Musik: Rich Vreeland (Disasterpeace)
Schnitt: Julio Perez IV


Review
Die Realität verzerrt, Bedrohung überall, totale Paranoia – IT FOLLOWS. Ein Film, dessen Titel bereits mit beachtlicher Präzision alles Notwendige über den Inhalt transportiert und, ihn erst einmal gesehen, nur beim Gedanken daran, bereits einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt. Du hast mit jemandem geschlafen und plötzlich ist da etwas. Es verfolgt dich, kompromisslos und unnachgiebig, so lange, bis du zermürbt bist, ohne Fluchtweg mit dem Rücken zur Wand stehst und keine weitere Option mehr erkennst, als dich dem Schicksal hinzugeben. Doch was ist “It“, dieser unbekannte Todesbringer, der nur existiert, um auf dich zu zu steuern und deinem Leben ein Ende zu setzen? In einer Menschenmenge könnte es jeder sein, genau wie diese einzelne Person, mitten im Nirgendwo, die allein auf weiter Flur deinen Weg kreuzt. Es spricht nicht, es fühlt nicht, nur dich zu kriegen ist seine Bestimmung, der es immerfort nachgeht. Weiter und weiter. Aus diesem so simpel wie nagenden Szenario, ergibt sich eine offene Einladung zu einer höchst immersiven Filmerfahrung. Film: It Follows (2014) weiterlesen

Film: Lost River (2015)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Tiberius Film


Fakten
Jahr: 2015
Genre: Mystery, Gesellschaftskritik,  Drama, Kunstfilm
Regie: Ryan Gosling
Drehbuch: Ryan Gosling
Besetzung: Christina Hendricks, Iain De Caestecker, Saoirse Ronan, Ben Mendelsohn, Matt Smith, Eva Mendes, Reda Kateb, Barbara Steele
Kamera: Benoît Debie
Musik: Johnny Jewel (OST auf Spotify)
Schnitt: Nico Leunen, Valdís Óskarsdóttir


Review
I don’t wanna leave. But I wanna live. […] Get away, while you still can!

Was bleibt, wenn alles in die Brüche geht und die Zeit droht, selbst die verbliebenen Scherben zu verschlucken? Wenn alles verloren scheint? Für viele ist Resignation der letzte Ausweg, wenige treibt jedoch der eiserne Wille, sich dem Schicksal nicht einfach kampflos zu beugen.

Schwer, einen sinnigen Ansatz zu finden, um einen Film in Worte zu fassen, der sich gekonnt jeder konkreten Greifbarkeit entzieht. Jeder rückblickende Gedanke an diese 95 Minuten Kunst verschwimmt sofort in transzendenter Träumerei, die langsam in beeindrucktes Grübeln über geht – LOST RIVER will offenbar nicht beschrieben, sondern begeistert erlebt werden. Vielleicht funktioniert der übliche Weg also gar nicht: ein Review schreiben. Sich darin an filmischen Eckpunkten abarbeiten, mit dem Ziel einen möglichst echten Eindruck zu vermitteln. Zumindest letzteres wird nicht adäquat, im Sinne der tatsächlichen Beschreibung einer Erfahrung, funktionieren, denn Ryan Gosling inszeniert seinen ersten Gehversuch als Autorenfilmer hinter der Kamera mit beeindruckender Fokussiertheit an sämtlichen “Regeln”, Konventionen und Allgemeinphrasen vorbei. Das macht ihn vor allem schwer (be)greifbar – sein LOST RIVER ist als filmischer Rausch zu begreifen, wabert wie ein Traum zwischen Märchen und Fieber, über allem steht immer das reine Gefühl. Völlig unverkrampft. Ein Amalgam vielfacher Einflüsse, die wie selbstverständlich ihren Weg ins Werk und ihren Platz darin finden, um einen visuellen Erzählfluss zu formen, der keine Zweifel an einer EIGENEN Vision lässt. Film: Lost River (2015) weiterlesen

Film: Robocop (1987)


Trailer © by 20th Century Fox


Fakten
Jahr: 1987
Genre: Science-Fiction, Dystopie, Action, Trash
Regie: Paul Verhoeven
Drehbuch: Edward Neumeier, Michael Miner
Besetzung: Peter Weller, Nancy Allen, Dan O’Herlihy, Ronny Cox, Kurtwood Smith, Miguel Ferrer, Ray Wise, Robert DoQui
Kamera: Jost Vacano
Musik: Basil Poledouris
Schnitt: Frank J. Urioste


Review
Was wäre wenn… die Gesellschaft vollkommen von Konzernen dominiert würde, die über Leichen gehen um ihren Umsatz zu steigern, dabei Mensch, Maschine und alles dazwischen versklaven und mit bitterer Härte ihre Ziele umsetzen? Haben wir dann a) ROBOCOP von 1987 oder b) Kapitalismus (und Politik) 2015? Ein Schelm, wer hier nun denkt, dass bei fehlender Option auf Mehrfach-Antwort das Ankreuzen zur Unmöglichkeit werden könnte. Film: Robocop (1987) weiterlesen

Film: Killing Them Softly (2012)


Trailer © by Universum Film GmbH


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Gesellschaftskritik, Gangsterfilm, Drama
Regie: Andrew Dominik
Drehbuch: Andrew Dominik
Besetzung: Brad Pitt, Ray Liotta, Richard Jenkins, Ben Mendelson, James Gandolfini, Scoot McNairy, Vincent Curatola, Trevor Long, Max Casella, Sam Shepard
Kamera: Greig Fraser
Musik: Diverse
Schnitt: Brian A. Kates, John Paul Horstmann


Review
Barack Obama: “…to reclaim the American dream and reaffirm that fundamental truth, that, out of many, we are one”

Amerika, der große Traum. Amerika, die große Illusion. Amerika, das Land was seine Einwohner sanft tötet. Aus der Distanz. Aus den Sesseln der CEOs heraus. Durch die Anlagen-Kurse auf der Wallstreet. Durch Rezession, nicht durch Gewalt. Sanft. Ohne Gefühle. Amerika mag keine Gefühle. Will nicht über sie nachdenken. Will nur bezahlt werden. Film: Killing Them Softly (2012) weiterlesen