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Podcast: Alternativlos #28 – Sondersendung zu den US-Wahlen (2012)

Den USA droht, dank Entscheidungs-Blokade rechter Fanatiker im Senat die Zahlungsunfähigkeit (mit weitreichenden Folgen), in Deutschland steuern wir auf absurde Regierungsformationen (schwarz/grün?) zu und überhaupt liegt politisch gerade einiges im Argen.

Zeit noch mal die Alternativlos-Podcast Folge #28 rauszukramen! Frank und Fefe haben Rop Gonggrijp zu Gast und plaudern etwa zwei Stunden über den Wahl-Wahnsinn in den USA. Schwarz/Grün oder große Koalition hin oder her, immerhin können wir uns hier wenigstens sicher sein, dass die Parteien auch wirklich von einer Mehrheit gewählt wurden – willkommen in Absurdistan.

Film: The Rum Diary (2011)


Trailer © by Universum Film


Fakten
Jahr: 2011
Genre: Satire, Gesellschaftskritik, Biopic
Regie: Bruce Robinson
Drehbuch: Bruce Robinson
Besetzung: Johnny DeppAmber Heard, Giovanni Ribisi, Aaron Eckhart, Michael Rispoli, Amaury Nolasco, Marshall Bell, Bill Smitrovich
Kamera: Dariusz Wolski
Musik: Christopher Young
Schnitt: Carol Littleton


Review
Viele gute Ansätze, ein kritischer Grundton und der Hauch einer Idee von Wesensfindung des Journalisten Hunter S. Thompsons schwingt mit – dem gegenüber steht viel verschenktes Potential, viel Oberflächlichkeit, die weiterer Vertiefung bedurft hätte und viel narrative Holperigkeit die RUM DIARY im Resultat (zu) unrund erscheinen lässt.

Etwa 60 Jahre nach der Besetzung Puerto Ricos durch die Amerikaner reist der junge Thompson ein. Um Geld zu verdienen. Fließbandarbeit für ein lokales Schundblatt abzuliefern – eine Zeitung, ganz in BILD-Manier auf die sensationslustig-flachen Bedürfnisse der amerikanischen „Touristen“ zugeschnitten: ernsthafter Journalismus, kritische Positionen, stichhaltige Recherche? Alles unerwünscht, stattdessen wird geliefert. Gern Fotos von dicken, schwitzenden amerikanischen Bowling-Champs, umrahmt mit inhaltsleeren Interviews. Frustriert von dieser banalen Schreiberei, doch im Hinterkopf immer vom Drang nach ernsthafter, sinnvoller Arbeit getrieben, gibt sich Thompson zunächst ganz dem verlotterten Lebensstil seiner Kollegen hin, der titelgebende Rum fließt – nicht zu knapp – die Augen und Ohren sind auf Durchzug gestellt. Film: The Rum Diary (2011) weiterlesen

Film: Outrage – Autoreiji (2010)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Capelight Pictures


Fakten
Jahr: 2010
Genre: Thriller
Regie: Takeshi Kitano
Drehbuch: Takeshi Kitano
Besetzung: Takeshi Kitano, Kippei Shîna, Ryô Kase, Fumiyo Kohinata, Sôichirô Kitamura, Tadashi Sakata, Kenji Morinaga, Hideo Nakano
Kamera: Katsumi Yanagijima
Musik: Keiichi Suzuki
Schnitt: Yoshinori Ohta, Takeshi Kitano


Review
Traue keinem. Absolut keinem!

So, oder so ähnlich, muss wohl die drastische Aussage lauten, die Takeshi Kitano unterm Strich mit OUTRAGE vermittelt (und dadurch mit den klassischen Werten der Yakuza-Clans, wie geheuchelter Loyalität, ehrfürchtigen Stirnbietungen, usw. gnadenlos abrechnet). Um einzuschätzen, ob das ein gänzlich neuer Blick auf das etablierte japanische Gangster-Genre ist, kenne ich mich leider (noch) nicht genug aus, allerdings lassen diverse Einwürfe im Laufe des Films vermuten, dass auch die ehrbaren Anzugträger in den schwarzen Limousinen nun den Sprung ins 21. Jahrhundert nötig hatten – die Ziele sind im Wandel, die Gier nach Macht bleibt.

Von Drogenhandel und illegalen Casinos an den Aktienmarkt. Das wäre mit dem alten Kaichõ nie gegangen!

In einer verschachtelten Gangster-Geschichte voller Clans, konkurrierender Familien, eindrucksvollen Anführern, deren Stellvertretern, dem alles überragenden Kaichõ und einem Haufen hitzköpfiger Straßenschläger, welche zunächst etwas Anlauf braucht, bis sämtliche Zusammenhänge und Vernetzungen klar werden, treibt Kitano seine Protagonisten bis aufs äußerste und es wird klar: Jeder kämpft für sich und besonders der Chef, der alle anderen überthronende Boss, hat lediglich das Ziel möglichst lang in seiner Position zu bleiben. Wer zu mächtig wird, oder es irgendwann mal werden könnte, bekommt den richtigen Flo ins Ohr gesetzt und wird schon selbst für seinen Untergang sorgen – Intrigen, so weit das Auge reicht, Soap-Opera im Yakuza-Style. Film: Outrage – Autoreiji (2010) weiterlesen

Film: To Rome with Love (2012)


Trailer & © by Universal Pictures Germany


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Feelgood, Romanze, Komödie, Drama
Regie: Woody Allen
Drehbuch: Woody Allen
Besetzung: Woody Allen, Penélope Cruz, Jesse Eisenberg, Judy Davis, Roberto Benigni, Alison Pill, Alessandra Mastronardi, Alec Baldwin, Carol Alt, Greta Gerwig, Ellen Page
Kamera: Darius Khondji
Musik: Soundtrack (*)
Schnitt: Alisa Lepselter


Review
Woody Allen beeindruckt mich mit den aktuellen Beiträgen seines Spätwerks. Genug mit vertrackten, unlösbaren Irrungen und Wirrungen des Lebens, genug mit tiefschwarzem Zynismus, genug mit Verzweiflung und zwanghafter Neurotik – Allen konzentriert sich in TO ROME WITH LOVE noch auf genau eins: Die pure Schönheit. Inhaltlich, wie auch optisch ist sein neuster Streich einfach wundervoll, warm und enorm leicht. Leichtigkeit, die in keinem Fall mit Banalität gleichzusetzen ist – Allen versteht es nach wie vor, im Kern von wichtigen Themen und Elementen des zwischenmenschlichen Zusammenlebens zu erzählen, allerdings hat sich der Fokus verändert. Mit 77 Jahren scheint der Autorenfilmer tatsächlich an einem Punkt zu stehen, in dem er uneingeschränkt die schönen Dinge des Lebens betrachtet – sei es um persönliche Erfüllung zu finden, sei es um sich den Lebensabend frei von Neurosen zu halten – und diese auch in seinen Filmen verbaut.

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Film: Geständnisse – Confessions Of A Dangerous Mind (2002)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by STUDIOCANAL


Fakten
Jahr: 2002
Genre: Satire, Thriller
Regie: George Clooney
Drehbuch: Charlie Kaufman
Besetzung: Sam Rockwell, Drew Barrymore, George ClooneyMichelle SweeneyMichael CeraJennifer HallMaggie GyllenhaalRutger HauerJulia Roberts
Kamera: Newton Thomas Sigel
Musik: Alex Wurman
Schnitt: Stephen Mirrione


Review
Ein starkes Regiedebut liefert George Clooney mit CONFESSIONS OF A DANGEROUS MIND ab. Unter allen Aspekten – inszenatorisch, visuell und dramaturgisch – gelungen, verfilmt er die aberwitzige Literaturvorlage der TV-Show Legende Chuck Barris, welcher in seiner Autobiografie mal eben behauptete Jahrzehnte lang ein Doppelleben geführt zu haben und – neben dem kreieren zahlreicher Gameshows, die wohl das Daily-Format maßgeblich prägten und Tür und Tor für Bloßstellungs-Fremdscham-TV, wie es heute (leider) der Standard ist öffneten – eine geheime Identität als C.I.A. – Auftragskiller gelebt zu haben. Film: Geständnisse – Confessions Of A Dangerous Mind (2002) weiterlesen