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Film: Devil – Fahrstuhl zur Hölle (2010)


Trailer © by Universal Pictures Germany


Fakten
Jahr: 2011
Genre: Horror, Kammerspiel
Regie: John Erick Dowdle
Drehbuch: Brian Nelson, M. Night Shyamalan
Besetzung: Chris Messina, Caroline Dhavernas, Bokeem Woodbine, Logan Marshall-Green, Jenny O’Hara, Bojana Novakovic, Jacob Vargas, Matt Craven, Joshua Peace, Joe Cobden, Zoie Palmer, Vincent Laresca
Kamera: Tak Fujimoto
Musik: Fernando Velázquez
Schnitt: Elliot Greenberg


Review
Unfassbar, wie hier Potential verschenkt wird. So drastisch, dass man sich fragt, ob den Machern dieses Potential überhaupt bewusst war?

Irgendwann sah ich im Kino mal den Trailer zu DEVIL und war aufgrund der Idee völlig hin und weg. Im Fahrstuhl eingesperrt mit dem Teufel. Für Menschen, die bereit sind sich auf übernatürliche Prämissen einzulassen gilt hier wohl: Krasser geht es nicht. Allerdings liegt, bei einem Story-Credit an M. Night Shyamalan, auf der Hand, welche Risiken diese Geschichte bietet (also wurde sich damals dann doch lieber der Kinogang gespart). War eine gute Entscheidung, denn genau den befürchteten Risiken fällt DEVIL leider zum Opfer:

Bis auf die oben genannte Grundprämisse ist der Film aus allen Blickrichtungen (und leider vor allem atmosphärisch) zu dünn, um ein derartiges Kammerspiel intensiv zu verkaufen. Wenn ich mit einem Wort sagen müsste was man in DEVIL prägnant hätte herausarbeiten müssen, wäre es wohl die Klaustrophobie. Ein Ausschlachten der Enge und der bedrückenden Stimmung, die aus der Hilflosigkeit der Gefangenschaft erwächst. Bis auf die kurzzeitigen Schweißausbrüche des Wachmanns wird dieser Punkt leider völlig ausgespart. Weder Storyverlauf, noch die Kamera bewerkstelligen es, uns wirklich kraftvoll ins Geschehen zu ziehen – im Resultat fühlt man sich wenig  involviert und somit auch weder panisch verängstigt noch anderweitig beklemmt.

Auch hatte ich auf einen etwas kreativeren Umgang mit der zugrunde liegenden Situation gehofft. Mehr auf die Symbolik des Fahrstuhles einzugehen, mehr wirklich mysteriöse Dinge passieren zu lassen, über biblische oder generell religiöse Ansätze eine bedrückende Atmosphäre zu erzeugen – all dies kommt zu kurz, stattdessen wird sich (mal wieder) auf die etablierten (und in diesem Fall aufgrund der uninspirierten Inszenierung sehr ausgelutschten) Muster des Genres berufen und verlassen: Licht aus, Licht an, erste Person tot, Panik, Licht aus, Licht an, zweite Person tot, mehr Panik und so weiter. Das Prinzip haben wir so endlos gesehen, da muss mehr, oder solideres kommen!

Das alles wäre natürlich halb so wild, würde denn die Atmosphäre stimmen. Horror halt. Doch DEVIL kommt zu zahm und wenig bedrohlich daher – als El Diablo sich dann leibhaftig zu erkennen gibt, wird es schlichtweg plump und peinlich. Auch die ans Ende geheftete Konstruktion aus Täter-Opfer-Beziehungen, inklusive großer Reden über Vergebung, kann dem Film in der letzten Minute keinen rückwirkenden Tiefgang mehr verleihen und so bleibt nur (mal wieder) ein standardisierter Horrorfilm, der aufgrund seiner wirklich vielversprechenden Idee gleich doppelt enttäuscht.


Wertung
4 von 10 langweiligen Schock-Momenten


Veröffentlichung
DEVIL ist bei Universal Pictures Germany als BluRay und DVD erschienen.


Weblinks
IMDB
MOVIEPILOT
LETTERBOXD
Streamen: Werstreamt.es
Leihen: LOVEFILM
AMAZON (*) (falls ihr das Widget nicht seht, wird es von eurem Ad-Blocker gekillt):

Film: Lockout (2012)


Trailer © by Universum Film GmbH


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Action, Dystopie, Science-Fiction, Trash, B-Movie
Regie: James Mather, Stephen St. Leger
Drehbuch: James Mather, Stephen St. Leger, Luc Besson
Besetzung: Guy Pearce, Maggie Grace, Peter Stormare, Vincent Regan, Joseph Gilgun, Jacky Ido, Peter Hudson
Kamera: James Mather
Musik: Alexandre Azaria
Schnitt: Camille Delamarre, Eamonn Power


Review
Was für ein witziger Sci-Fi-Action-Trash-Knaller:
LOCKOUT ist ein Film, der unter den meisten Gesichtspunkten so dermaßen over-the-top daher kommt, dass er nicht eine Sekunde daran zweifeln lässt, wirklich kein anderes Ziel zu haben als auf einem simplen Level verdammt viel Spaß zu machen – in meinem Fall hat dieses Konzept extrem gut funktioniert.

Zunächst ist das natürlich dem großartigen Guy Pearce geschuldet. Dieser versteht es von Sekunde Eins an seine Figur perfekt zu interpretieren und spielt sie mit einer so übermenschlichen Badassness runter, dass ein Eisberg an ihm zerschellen würde. Das süffisante Grinsen eingefroren, durch nichts aus der Ruhe zu bringen und sichtlich erfreut daran, lieber (auf einem utopisch hohen Level, bereits in Satire abgleitend) Testosteron-triefende über-männliche Sprüche zu kloppen, als mit der Konsequenz zu leben für eben diese Sprüche von einem zwei Meter Gorilla verprügelt zu werden. Film: Lockout (2012) weiterlesen