Review Ein Film, der meine generelle Skepsis gegenüber Trailern auf die Probe stellt: Hätte ich auf das Gefühl nach dem (unfreiwillig im Kino gesehenen) SPECTRE-Trailer gehört – das Interesse wollte einfach nicht recht geweckt werden – wäre es sinnfrei gewesen, das Kinoticket zu lösen. Nun habe ich, Mainstream-Mitläufer der ich (manchmal) bin, es doch getan – man will ja mitreden – und saß zweieinhalb Stunden ebenso unbeteiligt vor der Leinwand, wie zuvor vor besagtem dreiminütigen Anfüttern. So falsch kann das Gefühl, welches im Vorfeld für den Film vermittelt wurde, also doch nicht sein. Film: James Bond 007 – Spectre (2015) weiterlesen →
Wie so oft zeigt sich: Im November habe ich viel und lang geschrieben. Über Filme die gut waren. Der Mist fiel eher hinten runter. Nun hab ich mich aber doch noch zusammen gerafft, um euch zwei filmische Warnungen (und eine warme Empfehlung) auszusprechen. Warum Spongebob nicht in 90 Minuten funktioniert, wo genau im Horror schlecht zu unterirdisch wird und warum Luc Besson endlich mal wieder einen guten Film gedreht hat – hier bekommt ihr einen kurzen Eindruck.
Review Puh, das nenne ich einen absoluten filmischen Totalausfall!
Jugendliche beschwören Geist, Geist kommt und metzelt rum – das ist OUIJA und leider nicht mehr, als ein geradezu erbärmlich unkreativer Horrorstreifen vom Fließband. Ein leeres Werk, frei von (auch nur annähernd) interessanten Ideen, inszeniert ohne jegliches Gespür für Tempo und von Suspense scheinen sämtliche Beteiligten noch nie etwas gehört zu haben. Das ganze ist weder mitreißend, noch spannend, sondern vor allem eins: laut und nervig. Übertriebene Bass-Einschläge bilden die Untermalung der billigen Jump-Scares und diese gehen in der Anzahl (sehr) weit in den zweistelligen Bereich – etwas anderes scheint dem Produktions-Team nicht eingefallen zu sein. Völlig plump, aber erschreckend ist daran nur die Unfähigkeit der Darsteller, welche emotional schlicht gar nichts vermitteln, demnach also entweder maximal untalentiert oder sich selbst der Qualität dieser Produktion bewusst sind. Kurz-Review Round-Up: November 2015 (Ouija, Spongebob Schwammkopf 3D, Lucy) weiterlesen →
Review Farben, Blut, Suspense – Dario Argento tut mal wieder das, was er bewiesenermaßen am besten kann: mit OPERA liefert der Altmeister 1987 noch einmal einen waschechten Giallo ab, der in den Augen vieler Genre-Liebhaber nach SUSPIRIA, ROSSO und co. als sein letzter wirklich großer gilt. Ist er das? Film: Terror In Der Oper – Opera (1987) weiterlesen →
Review Der Autor (und nun auch Regisseur) Hossein Amini hat in den letzten Jahren mit seiner Arbeit weder wirklich überzeugen, noch endgültig abschrecken können, weil keine der Verfilmungen seiner Drehbücher wirklich Rückschluss auf selbiges zuließen. Zwar war und ist DRIVE ein Meisterwerk, dies liegt jedoch zu großen Stücken an Nicolas Winding Refn’s stilsicherer Inszenierung und Ryan Gosling’s subtilem über-Schauspiel. Dazu gesellen sich Filme wie 47 RONIN oder SNOW WHITE AND THE HUNTSMAN, die ganz offensichtlich alles andere als gelungen sind und sich auch auf den zweiten Blick, unter der Oberfläche ihres ermüdenden CGI-Bombasts, als ziemlich platt darstellen. Doch war da das Skript schuld? Derart opulente, auf Krawall fixierte Inszenierungen sind durchaus in der Lage ein solides Skript zu verdoofen – den Zuschauern beim Filmgenuß auch noch (mit)denken abzuverlangen, ist bekanntlich im Hollywood der letzten Jahre ein rotes Tuch. Durchwachsene Vorzeichen also, für Amini’s nun erfolgten nächsten Schritt auf der Leiter des Film-Business. Film: Die Zwei Gesichter Des Januars (2014) weiterlesen →
Review Es dauert keine 2 Minuten, bis Michael Mann sich in BLACKHAT daran wagt, das unzeigbare auf die Leinwand zu bringen. Sich aus dem Kosmos der uns bekannten Dimensionen heraus zu wagen, in die Mikroebene abzutauchen, um dort Daten und ihre -ströme zu visualisieren – das Digitale greifbar machen. In abwechselnder Schnittfolge beobachten wir einen jungen Mann, der energisch auf einer Tastatur tippt und eine Gruppe Operator in der Schaltzentrale eines Atomkraftwerks, schnell nähert die Kamera sich den Servern, steuert auf ihre Oberfläche zu, dringt in sie ein.
Erst sehen wir Platinen, Mainboards, Prozessoren, dann plötzlich deren Innenleben. Aus Close-Ups wird Makro, aus Makro eine REM-Aufnahme, doch Mann geht weiter, auf atomarem Level, wo Information fließt, schneller als jeder menschliche Geist es begreifen kann. Gleißend rasen Lichtblitze vorbei, kleine Punkte, Bits & Bytes, die im globalen Daten-Netz ihren Bestimmungsort suchen. Oft werden derartige Bilder in Filmen umgesetzt, selten sind sie mehr als Effekthascherei. Doch nicht hier, denn uns erwartet schon bald ein enorm symbolträchtiges Bild: Die Infrastruktur des Atomkraftwerks, in dem wir uns befinden, wird Opfer eines digitalen Angriffs werden. Cyber, wie man so schön sagt. Irgendwo wird irgendjemand den entscheidenden Knopf drücken, bösartigen Code auf die Reise schicken und über Methoden, die kein Normalsterblicher verarbeiten kann, das fremde System infiltrieren, um es zu infizieren.
Als genau dieser Code in unserem Blickfeld ankommt, wählt Mann eine höchst spannende Darstellung, die schier die gesamte Wucht der allgegenwärtigen digitalen Bedrohung zu vermitteln weiß: Der Virus rast aus der Ferne auf das Ziel zu. Nicht in Form von Blitzen, nicht in Form einzelner Punkte, sondern als eine immense, Angst-einflößende Flutwelle. Tsunami-artig, unaufhaltsam, im Begriff uns (den Betrachter, was mit dem Inneren der Netzwerkumgebung des Kraftwerks gleich zu setzen ist) kompromisslos zu überrollen. Was im Kern dieser Symbolik steckt: Mann begreift den digitalen Angriff als Analogon einer nicht aufzuhaltenden Naturgewalt. Etwas, dessen Auswirkungen sich nicht mehr auf den digitalen Raum beschränken, sondern in der “echten Welt” für Schaden, Chaos und Verderben sorgen – einmal in Gang gesetzt, ist es durch Menschenhand nicht mehr zu stoppen, sondern nur im Schaden zu begrenzen, die Initiatoren bleiben im Dunkeln, die Folgen sind verheerend. Film: Blackhat (2015) weiterlesen →
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