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Film: Blackhat (2015)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Universal Pictures Germany GmbH


Fakten
Jahr: 2015
Genre: Thriller
Regie: Michael Mann
Drehbuch: Morgan Davis Foehl
Besetzung: Chris Hemsworth, Viola Davis, Wei TangLeehom WangHolt McCallanyAndy OnRitchie CosterChristian BorleJohn Ortiz
Kamera: Stuart Dryburgh
Musik: Harry Gregson-WilliamsAtticus RossLeopold Ross
Schnitt: Mako KamitsunaJeremiah O’DriscollStephen E. RivkinJoe Walker


Review
Es dauert keine 2 Minuten, bis Michael Mann sich in BLACKHAT daran wagt, das unzeigbare auf die Leinwand zu bringen. Sich aus dem Kosmos der uns bekannten Dimensionen heraus zu wagen, in die Mikroebene abzutauchen, um dort Daten und ihre -ströme zu visualisieren – das Digitale greifbar machen. In abwechselnder Schnittfolge beobachten wir einen jungen Mann, der energisch auf einer Tastatur tippt und eine Gruppe Operator in der Schaltzentrale eines Atomkraftwerks, schnell nähert die Kamera sich den Servern, steuert auf ihre Oberfläche zu, dringt in sie ein.

Erst sehen wir Platinen, Mainboards, Prozessoren, dann plötzlich deren Innenleben. Aus Close-Ups wird Makro, aus Makro eine REM-Aufnahme, doch Mann geht weiter, auf atomarem Level, wo Information fließt, schneller als jeder menschliche Geist es begreifen kann. Gleißend rasen Lichtblitze vorbei, kleine Punkte, Bits & Bytes, die im globalen Daten-Netz ihren Bestimmungsort suchen. Oft werden derartige Bilder in Filmen umgesetzt, selten sind sie mehr als Effekthascherei. Doch nicht hier, denn uns erwartet schon bald ein enorm symbolträchtiges Bild: Die Infrastruktur des Atomkraftwerks, in dem wir uns befinden, wird Opfer eines digitalen Angriffs werden. Cyber, wie man so schön sagt. Irgendwo wird irgendjemand den entscheidenden Knopf drücken, bösartigen Code auf die Reise schicken und über Methoden, die kein Normalsterblicher verarbeiten kann, das fremde System infiltrieren, um es zu infizieren.

Als genau dieser Code in unserem Blickfeld ankommt, wählt Mann eine höchst spannende Darstellung, die schier die gesamte Wucht der allgegenwärtigen digitalen Bedrohung zu vermitteln weiß: Der Virus rast aus der Ferne auf das Ziel zu. Nicht in Form von Blitzen, nicht in Form einzelner Punkte, sondern als eine immense, Angst-einflößende Flutwelle. Tsunami-artig, unaufhaltsam, im Begriff uns (den Betrachter, was mit dem Inneren der Netzwerkumgebung des Kraftwerks gleich zu setzen ist) kompromisslos zu überrollen. Was im Kern dieser Symbolik steckt: Mann begreift den digitalen Angriff als Analogon einer nicht aufzuhaltenden Naturgewalt. Etwas, dessen Auswirkungen sich nicht mehr auf den digitalen Raum beschränken, sondern in der “echten Welt” für Schaden, Chaos und Verderben sorgen – einmal in Gang gesetzt, ist es durch Menschenhand nicht mehr zu stoppen, sondern nur im Schaden zu begrenzen, die Initiatoren bleiben im Dunkeln, die Folgen sind verheerend.  Film: Blackhat (2015) weiterlesen

Film: Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (2013)


Trailer © by 20th Century Fox


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Komödie, Feelgood, Roadmovie, Selbstfindungstrip
Regie: Ben Stiller
Drehbuch: Steve Conrad
Besetzung: Ben Stiller, Kristen Wiig, Jon Daly, Adam Scott, Kathryn Hahn, Shirley MacLaine, Sean Penn, Patton Oswalt
Kamera: Stuart Dryburgh
Musik: José Gonzalez, Theodore Shapiro
Schnitt: Greg Hayden


Review
Träume.
Sie bringen dich in andere Welten, sie helfen dir deine Wünsche zu entdecken, sie lassen dich Schlimmes vergessen. Zeitweise. Aber was ist, wenn du irgendwann nur noch träumst? Wenn du so sehr in deinen Hoffnungen verweilst, dass es einen utopischen Charakter bekommt, sie überhaupt jemals zu erfüllen? Was ist, wenn du aufwachst und bemerkst, dass du so enorm viele Dinge tun wolltest, aber statt sie anzugehen auf der Stelle getrampelt bist und überhaupt nichts erreicht hast. Zu sehr geträumt, zu wenig gelebt. Die eigene Matrix erschaffen. Film: Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (2013) weiterlesen

Film: Als Das Meer Verschwand – In My Father’s Den (2004)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Capelight Pictures


Fakten
Jahr: 2004
Genre: Drama
Regie: Brad McGann
Drehbuch: Brad McGann
Besetzung: Matthew Macfadyen, Miranda Otto, Emily Barclay, Colin Moy, Jimmy Keen, Jodie Rimmer, Vanessa Riddell
Kamera: Stuart Dryburgh
Musik: Simon Boswell
Schnitt: Chris Plummer


Review
Von strikten (und endgültigen) Genre-Einteilungen halte ich zumeist nichts, da man durch ein bestimmtes Label immer auch eine bestimmte Funktionsweise vorgibt. Action muss krachen, Horror muss schocken, Drama muss bewegen. Aber auch ohne letzteres Label im Hinterkopf zu behalten wird in MY FATHER’S DEN schnell klar, worauf der Film hinaus will: eine bittere, tief-tragische Geschichte erzählen und somit wohl auch den Zuschauer bewegen. Und obwohl objektiv eigentlich alles rund läuft, hat Filemmacher Brad McGann es nicht geschafft den essentiellen Kern seines angestrebten Ziels frei zu legen – und mich damit tiefgehend zu berühren. Film: Als Das Meer Verschwand – In My Father’s Den (2004) weiterlesen