Archiv der Kategorie: Das war nix!

Filme, Serien und Dokus, die ich mit 1-3 Punkten bewerte.

Lektionen in Zeitverschwendung #2: Snow White And The Huntsman (2012)


Trailer © by Universal Pictures Germany


Jeder sieht schlechte Filme, das liegt in der Natur der Sache. Der natürliche Auswahlprozess hilft jedoch in der Regel dabei, sie so gut wie möglich zu umschiffen. Doch wie ist es mit Werken, die mit an Gewissheit grenzender Wahrscheinlichkeit in die Kategorie „Schund“ fallen? Manchmal siegt die Neugier – nach dem Sichten bleibt dann meist die ernüchternde Erkenntnis, dass es besser gewesen wäre auf die innere Stimme zu hören. Lektionen, die man lernen muss. Es besser zu wissen, aber trotzdem zu tun – das ist Zeitverschwendung. In dieser Rubrik berichte ich von meinen traurigen Versuchen ein Terrain zu beackern, das sich eigentlich schon beim ersten Blick als unfruchtbar heraus stellte – von meinen „Lektionen in Zeitverschwendung“. Eine Auflistung aller gelernten Lektionen findet ihr in der Kategorie des Blogs und kompakter auf dieser Übersichtsseite.


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Fantasy, Märchen
Regie: Rupert Sanders
Drehbuch: Evan Daugherty, John Lee Hancock, Hossein Amini
Besetzung: Kristen Stewart, Chris Hemsworth, Charlize TheronSam ClaflinBob HoskinsRay WinstoneToby JonesBrian Gleeson
Kamera: Greig Fraser
Musik: James Newton Howard
Schnitt: Conrad Buff IVNeil Smith


Review
Und wieder hätte ich es besser wissen müssen. Nun ist es zu spät, über zwei Stunden meiner Lebenszeit sind für dieses zähe Etwas drauf gegangen und ich sitze kopfschüttelnd da und Frage mich warum ich es überhaupt versucht habe.

Filme sollten innerhalb der von Ihnen abgesteckten Grenzen einigermaßen konsistent sein, zumindest wenn es sich um “normale Erzählungen” handelt – niemand erwartet von einem David Lynch oder Alejandro Jodorowsky Erzählungen, die Stück für Stück aufeinander aufbauen und nach der Eröffnung eines Problems zu beginn einen kontinuierlichen Bogen zu dessen Lösung schlagen. Eine konventionelle Märchenerzählung, die keinerlei Anstalten macht sich in surreale, abstrakte Gefilde zu verirren, sollte hingegen einigermaßen sinnvoll durcherzählt und mit passenden Schauspielern in Bezug auf die Charakteristiken ihrer Rollen hin besetzt sein. Vor allem letzteres im Hinterkopf, wird klar: SNOW WHITE AND THE HUNTSMAN kann gar nicht funktionieren. Warum?  Lektionen in Zeitverschwendung #2: Snow White And The Huntsman (2012) weiterlesen

Lektionen in Zeitverschwendung #1: Stirb Langsam 5 – Ein guter Tag zum Sterben (2013)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by 20th Century Fox


Jeder sieht schlechte Filme, das liegt in der Natur der Sache. Der natürliche Auswahlprozess hilft jedoch in der Regel dabei, sie so gut wie möglich zu umschiffen. Doch wie ist es mit Werken, die mit an Gewissheit grenzender Wahrscheinlichkeit in die Kategorie „Schund“ fallen? Manchmal siegt die Neugier – nach dem Sichten bleibt dann meist die ernüchternde Erkenntnis, dass es besser gewesen wäre auf die innere Stimme zu hören. Lektionen, die man lernen muss. Es besser zu wissen, aber trotzdem zu tun – das ist Zeitverschwendung. In dieser Rubrik berichte ich von meinen traurigen Versuchen ein Terrain zu beackern, das sich eigentlich schon beim ersten Blick als unfruchtbar heraus stellte – von meinen „Lektionen in Zeitverschwendung“. Eine Auflistung aller gelernten Lektionen findet ihr in der Kategorie des Blogs und kompakter auf dieser Übersichtsseite.


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Action
Regie: John Moore
Drehbuch: Skip Woods
Besetzung: Bruce Willis, Jai Courtney, Sebastian Koch, Mary Elizabeth Winstead, Yuliya Snigir, Radivoje Bukvic, Cole Hauser, Amaury Nolasco, Melissa Tang
Kamera: Jonathan Sela
Musik: Marco Beltrami
Schnitt: Dan Zimmerman


Review
Es besser zu wissen, aber trotzdem zu tun, ist zwar irgendwie menschlich, aber strenggenommen leider auch ziemlich dumm. Ich, der Angeklagte in diesem Falle von schwerwiegender Zeitverschwendung, zeige Reue und bekenne mich schuldig: A GOOD DAY TO DIE HARD überhaupt anzusehen, war eine dumme Tat. Nun könnte man eine generelle Diskussion aufmachen. Darüber, dass man im Vorfeld doch gar keine Meinung über einen Film haben kann, also immer und überall unvoreingenommen an ein Werk herangehen sollte, vielleicht sogar muss. Ja. Bla und Blubb. Nee. Manchmal stehen die Zeichen – alle Zeichen – auf Totalausfall, sie zu missachten wird von dem jeweiligen Machwerk mit aller Kraft bestraft. Dümmer als die Entscheidung den Film zu sehen, ist dann also nur noch der Film selbst. So in diesem Fall: Dümmer als dieser aus den Fingern gesogene, völlig abstruse fünfte Teil eines Franchises geht es nämlich nicht – hier passt absolut gar nichts!

Allem voran John McClane als melancholischer, über das Leben sinnierender, kolossal gescheiterter Vater, der die Beziehung zu seinem Sohn aufpolieren will. Was ist das denn? McClane war und ist ein cooler Badass mit ordentlichem (und doch menschlichem) Asskicking- und Oneliner-Potential und ganz sicher kein sentimentaler Dad. Klar, er hatte schon immer familiäre Probleme (mit geschiedenen Ex-Frauen, etc.), steckte diese aber mit einem lockeren Spruch und einem noch süffisanteren grinsen weg, nur um in der nächsten Sequenz, mit kreativem Grips gewappnet, den bösen Buben das Leben schwer zu machen. Das hier ist weder klug noch kreativ, McClane zudem eher Comicheld als Mensch. Zu abgehoben, zu matt. Gefolgt wird dies von seinem Sohn. Dieser ist trotz Anabolika-Überdosis alles andere als ein gelungener Action-Star – NULL Charisma, NULL Coolness, NULL Wiedererkennungspotential. Ein dümmlich aus der Wäsche glotzendes Stück Holz, dessen Agent ein Genie sein muss, anders ist es nicht zu erklären wie ein derartiger schauspielerischer Totalausfall eine Rolle in einem derart legendären Franchise ergattern kann. Alles in Allem ist der Mann, exakt wie seine Filmfigur, komplett austauschbar und belanglos.  Lektionen in Zeitverschwendung #1: Stirb Langsam 5 – Ein guter Tag zum Sterben (2013) weiterlesen

Film: Das Omen (2006)


Trailer © by 20th Century Fox


Fakten
Jahr: 2006
Genre: Remake, Horror
Regie: John Moore
Drehbuch: David Seltzer
Besetzung: Liev Schreiber, Julia Stiles, Seamus Davey-Fitzpatrick, David Thewlis, Pete Postlethwaite, Mia Farrow
Kamera: Jonathan Sela
Musik: Marco Beltrami
Schnitt: Dan Zimmerman


Review
Ich kann nicht beurteilen, ob DAS OMEN als Remake versagt. Mit Gewissheit jedoch, dass der Film als Film scheitert, denn er ist ein traurig-lebloser und maximal unaufregender Streifen.

Ob gläubig oder nicht, die Grund-Idee des Kindes, welches als Dämon das Licht der Welt erblickt, ist finster und spooky, wird aber nicht im Ansatz ausgespielt – Grusel, Mystik, gar blanken Horror sucht man vergebens. Stattdessen schleppt sich ein unmotivierter Cast fast zwei Stunden lang in cleanem Digital-Look von A nach B. Creepy ist der kleine Satansbraten zwar, doch bloße Präsenz und ab und an mal böse zu gucken, reicht absolut nicht, um das dröge Drumherum aufzuwerten. Film: Das Omen (2006) weiterlesen

Film: Beasts of the Southern Wild (2012)


Trailer © by Ascot Elite Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Drama
Regie: Benh Zeitlin
Drehbuch: Benh Zeitlin, Lucy Alibar
Besetzung: Quvenzhané Wallis, Dwight Henry, Levy Easterly, Lowell Landes, Pamela Harper, Gina Montana, Amber Henry, Jonshel Alexander
Kamera: Ben Richardson
Musik: Benh Zeitlin, Dan Romer
Schnitt: Crockett Doob, Affonso Gonçalves


Review
BEASTS OF THE SOUTHERN WILD gab sich während der Sichtung schon schwierig – es wäre nicht übertrieben von einer massiven emotionalen Rezeptionsbarriere zu sprechen – und auch in der nachträglichen Reflektion ist der Film kein Kandidat der einfachen Zugänglichkeit. Überhaupt irgendetwas über diesen Film zu denken fällt schwer, weder Bauch noch Kopf mögen sich dazu bewegen mehr (oder weniger) als mittelschweren Unmut verlauten zu lassen.

Fest steht: Die allzu oft in einem Zug mit Protagonistin Hushpuppy und BEASTS OF THE SOUTHERN WILD genannte Herz-erweichende Niedlichkeit, pure Emotion und Kinomagie kommt offensichtlich nicht bei jedem Zuschauer an. Im Gegenteil, Zeithlin’s Debutfilm fühlt sich träge und unangenehm zäh an, wirkt dadurch ungewollt karg und findet keinerlei notwendige Linie. In seltsamer Unentschlossenheit zwischen Märchen, Sozialstudie und hartem Realismus am unteren Rand der Gesellschaft, verrennt die Darstellung einer Kommune am völligen Nullpunkt sich immer wieder in Verkitschung, Verharmlosung und absolut fragwürdiger Darstellung der gezeigten Zustände. Film: Beasts of the Southern Wild (2012) weiterlesen

Film: Silent Hill – Revelation (2012)


Trailer © by Concorde Film


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Horror
Regie: Michael J. Bassett
Drehbuch: Michael J. Bassett, Laurent Hadida
Besetzung: Adelaide Clemens, Kit Harington, Sean Bean, Carrie-Anne Moss, Radha Mitchell, Malcolm McDowell, Martin Donovan, Deborah Kara Unger, Roberto Campanella, Erin Pitt, Peter Outerbridge
Kamera: Maxime Alexandre
Musik: Jeff Danna, Akira Yamaoka
Schnitt: Michele Conroy


Review
Horror ist nun wirklich nicht die Art von Film, welche durch besonders differenzierte Drehbücher punkten muss. Selbst Meilensteine des Genres sind “objektiv” gesehen teilweise ziemlich platt. Aber ein Mindestmaß sollte erfüllt sein und was Filmemacher Michael J. Bassett hier auf Skript- und inszenatorischer Seite verbricht, ist vielleicht der unterirdischste Erzähl-und Dialogflow den ich je erleben musste.

Hölzern, dumm und völlig belanglos quatschen die Protagonisten sich uninspiriert die Hucke zu – und das obwohl den Dialogen hier eine ungeheure Bedeutung zukommt: Alles was an Story vorhanden ist, wird uns wie eine lahme Märchenbucherzählung, vorgetragen von der senilen Oma Hildegard, erzählt. Da gibt es am laufenden Band Geschichten über okkulte Vereinigungen im geheimnisvollen Silent Hill, der Erklärbär musste hier eindeutig die Mittagspause ausfallen lassen (und unbezahlte Überstunden hinten dran hängen) – im Resultat veranstalten die Facepalms eine gesellige Schnitzeljagd und keine fünf Minuten ohne schmerzhafte Maximalpeaks an Dummheit vergehen. Film: Silent Hill – Revelation (2012) weiterlesen