Meinung: Media Monday #247

Neue Woche, neuer Montag. Wulf hat wieder einen Lückentext gepostet und ich fülle die Gaps des Media Monday #247 jetzt mit meinen kursiven Antworten.


1. Ob fiktiver oder realer Ort, einmal die Welt aus THE LIFE AQUATIC WITH STEVE ZISSOU zu besuchen, wäre wundervoll, denn dort könnte man lustige Tiere betrachten, die am Meeresboden herum schwimmen und einfach nur niedlich aussehen, man könnte sich zwischen eine Bande verrückter Seeleute mischen, die mit ihren roten Mützen ebenso ulkig aussehen, und überhaupt, wie in jeder Welt von Wes Anderson, wäre alles knuffig und liebenswert.

2. Fernab des Media Monday gefällt mir die Blog-Aktion stöbern, lesen, kommentieren” am besten. Was das sein soll? Ganz einfach: die klassische Art wie man ein Schriftmedium nutzt. Ich persönlich habe ja (außer bei der Sache hier) bei Stöckchen, oder Paraden noch nie mitgemacht, denn irgendwie artet das für mich in Stress und Zwang aus, weil man sich unbedingt etwas überlegen muss und ich nicht weiß, ob das so recht mein Ding ist. Bin ja eher sod er Slacker. Daher klicke ich lieber ab und zu, wenn Zeit da ist, einfach mal in fremden Blogs rum, freue mich wenn E-Mail-Benachrichtigung über neue Beiträge kommen, versuche diese, sofern sie mich inhaltlich interessiert haben, auch zu kommentieren und das war’s.

3. Ben Mendelsohn hätte ich ja länger schon den großen Durchbruch gewünscht, schließlich hat der Mann eine unfassbar starke Ausstrahlung und ist zwar bis jetzt (fast ausschließlich) nur in Rollen als schmieriger Drecksack aufgetreten, macht das aber derart genial, dass ich mich kaum satt-sehen kann. Meinung: Media Monday #247 weiterlesen

LP: Floating Points – Elaenia (2015)


Quelle: Floating Points YouTube-Kanal


Floating Points, dem ein oder anderen sicher bereits durch deepe, basslastige House-Produktionen mit heftig britischem Einschlag (im besten Sinne) bekannt, lieferte Ende letzten Jahres seinen Debut Longplayer ab. Ein Album. Das betone ich so stark, weil Floating Points entgegen der häufig gescheiterten Versuche seine Single um Single produzierenden Kollegen aus der DJ-Booth, die “Album” mit “es muss ab und zu ein Ambient- oder Downbeat-Stück zwischen die Dancefloor-Tools gekleistert werden” verwechseln, ein wirklich facettenreiches und vielschichtiges Werk geschaffen hat – Musik die lebt und atmet. Die in Bewegung ist.

Elektronische Einflüsse bleiben zwar ebenso deutlich zu vernehmen, wie dezent begleitende, jazzige Drums und das klassische Piano, welches immer wieder in Symbiose mit Synthesizern und Basslines durch die Stücke haucht. Mit pumpender Musik, zu der man alkoholisiert das Tanzbein schwingt, hat das allerdings rein gar nichts zu tun (und das ist auch gut so). Müsste man die Vielfalt die aus den wenigen, aber recht lang geratenen Stücken in den unterschiedlichsten Sprachen zum Hörer spricht in eine Schublade pressen, wäre ELAENIA wohl ein zeitgenössisches Jazz-Update, dass einen waghalsigen Spagat meistert: Ein Bein in der Vergangenheit, das Andere in der Zukunft, bloß die Gegenwart wird ausgelassen, denn diese Musik klingt nostalgisch und doch ihrer Zeit voraus.

Grandiose LP und viel zu lange im überladenen Irrgarten meiner Playlists untergegangen, bis ich sie nun wirklich und mit ganzem Herzen entdeckt habe. Lauscht mal, es lohnt sich!

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Video: JCVD outet sich als Verschwörungstheoretiker (2016)


Direktlink


Der König des Spagats Jean-Claude van Damme wurde in die französische TV-Sendung Le Grand Journal eingeladen, um über den Wahlkampf Donald Trumps zu diskutieren. Er lässt nichts anbrennen und ist schnell dabei die eigentlichen Drahtzieher der Weltpolitik zu enttarnen – Rockefeller und Rothschild.

Man weiß nicht recht, ob man lachen oder weinen soll…


via Fefe

Meinung: Media Monday #246

Es ist wieder soweit, auch in Ausgabe 246 des Media Mondays bin ich dabei. Meine Antworten auf den Lückentext von Wulff sind wie immer in kursiv gehalten. Habt eine schöne Woche!


1. Meine größte Passion ist/sind ja zurzeit ohne dass ich mich bewusst dafür entschieden habe, wieder der Horror-Film geworden. Nach Jahren der quasi-Abstinenz greife ich einfach immer wieder zu, wie vielleicht auch die Dichte an solchen Reviews hier im Blog zeigt.

2. Gerade die Serien-Adaption von FARGO finde ich ja ungemein faszinierend, weil die Macher in beiden Staffeln bewerkstelligen immer wieder völlig intensive zwischenmenschliche Momente zu erschaffen. Und das meint wirklich mehrfach pro Episode. Ständig ist man in den Sitz gedrückt und kann kaum glauben was für eine knisternde Spannung in der Luft liegt, während die Figuren sich ihre verbalen Duelle liefern.

3. Die Amazon-Serie THE MAN IN THE HIGH CASTLE hat mich dahingehend enttäuscht, dass das Bedürfnis nach dem unbedingten weiterschauen ausblieb. Bin ständig beim Gucken eingeschlafen und war trotz des höchst spannenden Settings nicht wirklich in das Schicksal der Figuren involviert. Sah gut aus, aber etwas fehlte. Schade, denn die Phillip K. Dick-Vorlage gibt mehr her.

4. Ein erstes Highlight im noch jungen Jahr war für mich Disney’s ZOOTOPIA. Wieso, weshalb, warum? Einfach auf das verlinkte Review klicken und in meinem schwärmerischen Lob nachlesenMeinung: Media Monday #246 weiterlesen

Film: Clown (2014)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Tiberius Film


Fakten
Jahr: 2014
Genre: Horror
Regie: Jon Watts
Drehbuch: Jon WattsChristopher Ford
Besetzung: Andy Powers, Laura Allen, Peter StormareChristian DistefanoChuck ShamataElizabeth WhitmereEli Roth
Kamera: Matthew Santo
Musik: Matt Veligdan
Schnitt: Robert Ryang


Review
Kostüme. Sie ermöglichen uns kurzzeitig in eine Rolle zu schlüpfen, einen anderen Menschen, ein Wesen, oder eine Figur darzustellen, doch sind bei Bedarf schnell wieder abzulegen, als sei nichts gewesen, um direkt wieder ganz die/der Alte zu werden. Gerade uns Filmfans sollte klar sein: Als Platzhalter unterschiedlichster Identitäten erlauben sie eine temporäre, spannende Transformation – ein Mal zu sein wer man will, wo man will und wann man will. Doch was, wenn die Rolle beginnt uns zu vereinnahmen? Das eigentliche Ich zu überschreiben und die fremden, nicht unbedingt positiven Eigenschaften der temporären Identität in unser Hirn zu Pflanzen? Und unser Handeln zu bestimmen, weil sie Eigenschaften in unser Handeln tragen, die besser unbekannt hätten bleiben sollen?

Auch wenn CLOWN diesen Wandel, zumindest auf der offensichtlichen Ebene, nicht als tiefenpsychologische Allegorie, sondern nur als simple, aber effektvolle Idee einleitet – Kent, ein liebender Familienvater und bald auch der titelgebende Clown, hat keineswegs Jahre oder Jahrzehnte lang eine Rolle gespielt und wurde schleichend von dieser aufgefressen, sondern ist eben nur einmal zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen (und zog dort das falsche Kostüm an) – so funktioniert Jon Watts’ Schocker doch aus verschiedensten Blickwinkeln beachtlich gut. Unter dem Deckmantel eines überwiegend soliden Horror-Films schlummern verschiedenste interessante Lesarten, mal offensichtlich, mal in Andeutungen, die teilweise vielleicht noch nicht einmal intendiert gewesen sind, sich aber aufgrund der starken Symbolhaftigkeit des gesamten Themas nicht wegreden lassen.  Film: Clown (2014) weiterlesen