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Tatort: Schwerelos (2015)


Trailer © by ARD


Fakten
Jahr: 2015
Genre: Drama, Krimi
Regie: Züli Aladag
Drehbuch: Benjamin Braeunlich
Besetzung: Jörg Hartmann, Anna Schudt, Aylin Tezel, Stefan Konarske, Albrecht Schuch, Inez Bjørg David, Mats Hugo, Constantin von Jascheroff
Kamera: Yoshi Heimrath
Musik: Karim Sebastian Elias
Schnitt: ?


Review
Das Team rutscht durch das private Leid der einen in einen Fall, dieser spiegelt in dauerhafter Präsenz das private Leid des anderen und die dritte (plus dem vierten) lässt ihre privaten Probleme durch die Erlebnisse bei der Ermittlung hinter sich. Nix los mit einem Krimi-Fall, in SCHWERELOS werden tonnenschwere Seelenqualen gelitten und emotionale Barrieren überwunden.

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Film: The Broken Circle (2012)


Trailer © by Menuet Films / Pandora Film Verleih


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Drama
Regie: Felix Van Groeningen
Drehbuch: Felix Van Groeningen, Carl Joos, Charlotte Vandermeersch
Besetzung:Veerle Baetens, Johan Heldenbergh, Nell Cattrysse, Geert Van Rampelberg, Nils De Caster, Robbie Cleiren, Bert Huysentruyt, Jan Bijvoet
Kamera: Ruben Impens
Musik: Bjorn Eriksson
Schnitt: Nico Leunen


Review
Ich übertreibe nicht ein Bisschen, wenn ich sage, dass mich noch nie ein Film mit derartiger emotionaler Intensität getroffen hat, wie nun THE BROKEN CIRCLE BREAKDOWN. Mich berührte, ergriff und nicht mehr los lies – an irgendeinem Punkt in mir, an den bis jetzt noch nie ein filmisches Werk vorzudringen vermochte, eine so intensive Kette von Gefühlen auslöste, dass das einzige Wort, welches auch nur annähernd zu beschreiben vermag, was während der Betrachtung dieses Meisterwerks durch mein Herz lief “unbegreiflich” ist.

Unbegreiflich, weil die Wirkung dieses Dramas nur noch pur in das Herz geht, den Kopf gänzlich vernachlässigt und uns Menschen in einmaliger Weise vollkommen auf die Eigenschaft des Fühlens herunter bricht. Es ist nicht mehr rational, oder überhaupt mit Gedanken zu erfassen was in diesem Werk passiert, sondern von weit intensiverer Wucht – schmerzlicher als es Worte und Gedanken je beschreiben könnten ist Didier und Elise’s tragisches Schicksal. Unbegreiflich, weil es schlicht nicht vorstellbar ist, welches Schicksal die beiden einst so glücklichen Eltern ereilt.  Film: The Broken Circle (2012) weiterlesen

Film: Nachtzug nach Lissabon – Night Train To Lisbon (2013)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Concorde Film


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Drama, Historienfilm
Regie: Bille August
Drehbuch: Pascal Mercier, Greg Latter, Ulrich Herrmann
Besetzung: Jeremy Irons, Mélanie Laurent, Jack Huston, Martina Gedeck, Tom Courtenay, August Diehl, Bruno Ganz, Lena Olin, Christopher Lee, Charlotte Rampling
Kamera: Filip Zumbrunn
Musik: Annette Focks
Schnitt: Hansjörg Weißbrich


Review
Die vielen Taler aus deutschen Förderfonds, welche man im Abspann von NACHTZUG NACH LISSABON bestaunen darf, haben wohl nachhaltig Wirkung gezeigt. Denn obwohl Bille August ein international drehender Däne ist und der Film mit einem internationalen Cast auf Englisch in Portugal produziert wurde, fühlt er sich doch – im negativsten Sinne der Bezeichnung – typisch deutsch an.

Typisch deutsch, weil in hiesigen Landen allzu oft die ein oder andere Charakteristik eines Films absolut fehlgedeutet wird: Wo Tiefe geschaffen werden soll, wird diese mit Langsamkeit und Schweigen verwechselt, was meist Ödnis zur Folge hat, wo Greueltaten gezeigt werden, wird nie die Grenze überschritten, die diese auch als grausam erlebbar macht, wo ein Score eine Wirkung verstärken muss, wird krampfhaft versucht durch ihn überhaupt etwas zu erzeugen, was das Ganze überambitioniert wirken lässt. So fühlt sich ein deutscher Fernsehfilm an und so fühlt sich irgendwie auch NACHTZUG NACH LISSABON an. Film: Nachtzug nach Lissabon – Night Train To Lisbon (2013) weiterlesen

Dokumentation: Der Blender – The Imposter (2012)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Ascot Elite Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2012
Themen: Identitäts-Diebstahl, Täuschung, Verlust
Regie: Bart Layton
Konzept: Bart Layton
Personen: Adam O’Brian, Nicholas Barclay, Carey Gibson, Beverly Dollarhide, Frédéric Bourdin
Kamera: Lynda Hall, Erik Wilson
Musik: Anne Nikitin
Schnitt: Andrew Hulme


Review
Ein Hybrid der besonderen Art: Die Grenzen zwischen Spiel- und Dokumentarfilm weichen auf, verschwimmen und verflüchtigen sich. “The best of both worlds” könnte das Motto des Werkes lauten, denn gängige Techniken des Dokumentarfilms wie Interviews mit Originalbeteiligten, TV-Ausschnitte und Auszüge aus den Akten des dargestellten Falls werden genutzt – auf der anderen Seite sind da jedoch die (sehr) professionell nachgestellten Szenen, die die verschiedensten Stationen der Geschichte veranschaulichen und qualitativ auf Augenhöhe mit high-Budget Filmproduktionen liegen. Am Ende der Gleichung steht dann weit mehr, als nur eine Doku über eine völlig irre, absolut unglaubliche Geschichte.

Bedenkt man, dass dies Bart Layton’s erster Film ist, so erscheint das Resultat von beachtlicher Qualität: THE IMPOSTER beleuchtet von vorne bis hinten den Fortschritt des gezeigten Falls – ein unbeschreibliches Ereignis, über das jedes Wort schon ein Spoiler zu viel ist – aus verschiedenen Perspektiven. Die beteiligte Familie kommt zu Wort, der Protagonist (also der Titel gebende BLENDER) kommt zu Wort, die Justiz kommt zu Wort. Doch darüber hinaus gelingt es Layton, die Geschichte mit einer unheimlichen Spannung anzureichern. So sehr, dass der unabkehrbare Ausgang der grotesken Situation irgendwann völlig offen erscheint. Es ist klar, wo es enden muss, doch erweckt plötzlich den Anschein, als sei doch alles möglich und jedes noch so absurde Szenario denkbar. Dokumentation: Der Blender – The Imposter (2012) weiterlesen

Film: Die Zeit die bleibt – Le Temps qui reste (2005)


Trailer © by Prokino


Fakten
Jahr: 2005
Genre: Drama
Regie: François Ozon
Drehbuch: François Ozon
Besetzung: Melvil Poupaud, Jeanne Moreau, Valeria Bruni Tedeschi, Daniel Duval, Marie Rivière, Christian Sengewald, Louise-Anne Hippeau
Kamera: Jeanne Lapoirie
Musik: –
Schnitt: Monica Coleman


Review
Ein seltsamer Film.

Weil er ein unglaublich heftiges Thema behandelt, den Zuschauer (meint: mich)aber trotzdem über weite Strecken relativ kalt lässt, weil ihm ganz stark ein Handlungsfaden fehlt, er jedoch schafft dies gekonnt zu überspielen, weil er an einem Punkt an dem man schon fast mit ihm abgeschlossen hat, plötzlich ganz unerwartet voll einschlägt und zu guter letzt, weil er mit etwas Abstandganz andere Gedankengänge verursacht, als man in Anbetracht des Themas erwarten würde.

Der Protagonist Romain ist 30, Fotograf und ein egozentrisches Arschloch – arrogant, bösartig, beleidigend, egal ob zu seinen Liebsten oder “nur” den Modells die er shootet, er ist immer und überall schlichtweg ungenießbar. Dann bricht er unerwartet zusammen, dann die Diagnose: Krebs. Bereits gestreut, unheilbar, Restzeit zwischen Tagen und maximal Monaten.

Heftig. Das muss ein Mensch verarbeiten. Kann man das überhaupt? Film: Die Zeit die bleibt – Le Temps qui reste (2005) weiterlesen