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Kurz-Review Round-Up: Februar 2015 (Der Fall Bruckner, Hyde Park am Hudson, Hors de Prix, Vorsicht vor Leuten)

Ab und zu schreibe ich ja zu Filmen auch mal wesentlich kürzere Texte und veröffentliche sie nur über mein Profil auf moviepilot. Schnell in die Tasten gehauen und gut ist es. Diese kürzeren Kommentare, die nur einen schnellen Überblick zum Film geben sollen, sammle ich jetzt ein mal im Monat hier in einem Beitrag, weil sie mir nicht wirklich einen eigenen Post mit Kauflinks, Trailer, etc. wert sind. Im Februar sind es zwei überraschend gute deutsche TV-Filme, sowie zwei internationale Komödien geworden.

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Film: Die Vermessung der Welt (2012)


Trailer © by Warner Home Video


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Abenteuerfilm, Entdeckerfilm, Drama
Regie: Detlev Buck
Drehbuch: Daniel Kehlmann, Detlev Buck
Besetzung: Albrecht Schuch, Florian David FitzBaldanpurev Sambuu, Agi Ariunsaichan DawaachuVicky KriepsDavid Kross
Kamera: Slawomir Idziak
Musik: Enis Rotthoff


Review
Die Vermessung der Welt ist eine Roman-Verfilmung, die es geschafft hat sich zumindest optisch ein wenig von den typischen deutschen Fernsehanstalt-Produktionen zu emanzipieren. Warum denn Fernsehanstalt, das war doch ein Kinofilm, sogar in 3D? Antwort: Von BR, über WDR, bis NDR – sie hängen mal wieder alle mit drin, doch das sieht man nicht, viel mehr sieht der Film aus, wie ein internationaler Kino-Blockbuster. Ob das so wie es umgesetzt wurde gut ist, sei dahingestellt – ein Colorgrading wie Tony Scott, die grauen Kulissen im 18. Jahrhundert erinnern sehr an so manchem Tim Burton Film, etc. Das wirkt alles nicht besonders eigen, aber es wirkt aus deutscher Feder zumindest etwas ungewohnt. Film: Die Vermessung der Welt (2012) weiterlesen

Film: Finsterworld (2013)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Alamode Film


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Satire, Kunstfilm
Regie: Frauke Finsterwalder
Drehbuch: Christian Kracht, Frauke Finsterwalder
Besetzung: Christoph Bach, Margit Carstensen, Jakub GierszalCorinna HarfouchSandra HüllerCarla JuriMichael KranzJohannes KrischMichael MaertensBernhard SchützMax Pellny
Kamera: Markus Förderer
Musik: Michaela Melián
Schnitt: Andreas Menn


Review
In was für einer Welt leben wir?

Ist Toleranz zwar ein überall propagiertes Gut, was aber lediglich auf dem Papier existent ist? Oder gibt es sie wirklich? Findet man die Liebe da, wo man sie erwarten würde? Oder fehlt sie dort, wo sie essentiell sein sollte und versteckt sich hinter Mauern, aus denen sie nie auszubrechen vermag? Sind wir wirklich so offen wie wir denken? Kann ein jeder mit seinen Eigenarten, so seltsam sie auch sein mögen, an unsere Tür klopfen und wir werden ihn akzeptieren? Oder sind wir uns gar nicht bewusst, wie schnell sich unbemerkt ein Urteil vor die offene, ungetrübte Meinung über einen Mitmenschen schiebt und uns jeden klaren Blick versperrt? Verurteilen wir bereits, ohne überhaupt die Grundlage für ein simples Urteil zu haben? Sehen wir Qualitäten, die direkt vor unseren Augen liegen, oder missachten wir sie bewusst, um uns vorzumachen es ginge uns schlechter als in Wirklichkeit?

In FINSTERWORLD steckt all dies.
In FINSTERWORLD steckt aber noch so viel mehr.

Seit DOGTOOTH habe ich nichts mehr gesehen, mit dem ich auf Anhieb weniger anfangen konnte, dass sich aber bei genauerem Hinsehen als eine unglaublich starke Auseinandersetzung mit der menschlichen Identität und der Suche nach ihr entpuppte. In FINSTERWORLD lernen wir einen Haufen Figuren kennen, alle auf verschiedenste Art und Weise verknüpft – mal direkt, mal über Ecken – und jeder irgendwie auf der Suche. Nach Identität, nach Anerkennung, nach Schuld, nach Freiheit, nach Geborgenheit, nach dem wundervollen Gefühl das tun und lassen zu können, was ein Mensch möchte, ohne irgendetwas dafür fürchten zu müssen. Ohne Ächtung, Repressalien und spöttisch lachende, unverständige Blicke. Film: Finsterworld (2013) weiterlesen