Fakten Jahr: 2010 Genre: Thriller, Neo-Noir Regie: Thomas Arslan Drehbuch: Thomas Arslan Besetzung: Misel Maticevic, Karoline Eichhorn, Uwe Bohm, Rainer Bock Kamera: Reinhold Vorschneider Musik: Geir Jenssen Schnitt: Bettina Blickwede
Review Berlin. Es regnet unaufhörlich. Eine bedrückende Synthie-Fläche wummert irgendwo, kaum merklich, tief unter dem konstanten Plätschern des Wassers auf der Friedrichstraße. Lang sind wir Teil dieser statischen Einstellung. Reine Beobachtung, keine Musik, keine Worte, keinerlei weitere Information – nur das Leben dabei beobachten, wie es ziellos vor sich hin fließt. (Neuer) deutsch(sprachig)er Genrefilm #5: Im Schatten (2010) weiterlesen →
Review Vincent Hanna: “And now that we’ve been face to face, if I’m there and I gotta put you away, I won’t like it. But I tell you, if it’s between you and some poor bastard whose wife you’re gonna turn into a widow, brother, you are going down.” Neil McCauly: “There is a flip side to that coin. What if you do got me boxed in and I gotta put you down? Cause no matter what, you will not get in my way. We’ve been face to face, yeah. But I will not hesitate. Not for a second.“
Ein kurzer Auszug aus einem Gespräch. Einem Dialog, der bei bloßer Erinnerung an ihn für Gänsehaut am ganzen Körper sorgt und den Atem stocken lässt. Eine Kollision zwischen zwei Altmeistern. Clash der Titanen. Zwei Legenden halten ein kurzes Gespräch, eingebettet in einen Film, der auf seinem Sektor – vielleicht auch in Film als Ganzem – auch bereits legendären Status erlangt hat. Weil er etwas tut – und zwar in Perfektion – was vor ihm erst selten (oder in diesem Maße vielleicht sogar nie) mit Erfolg getan wurde: Den Genrefilm, konkret Heist-Thriller, zu entschleunigen, seinen Fokus zu verlagern und ihn auf ein Podest zu erheben, dessen Fundament sich aus dramatischer Substanz speist, dass also somit auf Augenhöhe mit jeglicher, gemeinhin als “seriöser” angesehenen Art des Films liegt. Weil HEAT nichts vernachlässigt oder missachtet, ein Bewusstsein dafür hat, dass ALLES in diesem Film von äquivalenter Wichtigkeit ist, gelingt es dem alten Action-Autheur Michael Mann problemlos, das beengende Korsett der Konventionen abzuschütteln – in Konsequenz bricht HEAT in jeder nur erdenklichen Weise mit unseren Erwartungen, übertrifft sie durch den eigenen, reiferen Ansatz bei weitem und ist ein Genrefilm, der das eigene Genre nur als Ausgangspunkt versteht, um klassische Begrifflichkeiten und Abläufe zu transzendieren. Wie sonst könnte die großartigste Schießerei der Filmgeschichte nur einer von vielen Höhepunkten des Films sein? Wie sonst könnten Dialoge in ihrer Gewichtung gegenüber Taten sogar noch überwiegen – aber doch nur durch ihre Koexistenz mit dem Rest ihre ganze Wucht entfalten? Kein Thriller, kein Drama, kein Actionfilm, sondern ein Gesamtwerk, dass nur durch das Miteinander der Bausteine zu echtem Leben erweckt wird. Film: Heat (1995) weiterlesen →
Review DO:PE 69 ist Ansage – Kiffen, Stänkern, Sex und die volle Dröhnung Ruhrpott-Flair! BANG BOOM BANG ist völlig überdreht, zeitweise zum Brüllen komisch, eine absolute Goldgrube an Zitaten und (so sagt man sich) wohl auch absoluter Kult.
Kalle: “Ich stech den Typen ab!” Keek: “Wen verdammt?” Kalle: “Den Arsch der meine Olle gefickt hat!” Keek: “Wie? Wer?” Kalle: “Der Pornowichser hat meine Olle gefickt!” Keek: “Waas?” Kalle: “Was hat dieser Typ, meine Olle zu ficken? Ich bring ihn um!” Film: Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding! (1999) weiterlesen →
Review So richtig schlecht ist SAVAGES nicht, von einem guten und stimmigen Film jedoch meilenweit entfernt. Solide Umsetzung von altbekanntem geht anders und neues fügt er dem Genre (bzw. den Genres aus denen er ein Mashup darstellt) schon mal gar nicht zu – Lockere Gras-Ticker, die bloß ihr (zu 99%) schönes Leben leben möchten, fiese und ultra-brutale Cartel-Gangster, die sich über Leichen in den Markt drängen, usw. – die alte Leier aus dem Drug-Game. Das alles angesiedelt um zwei Buddys, die völlig verschieden sind, sich nur anmotzen, aber ihr Leben lang zusammen durch dick und dünn gehen – wieder die alte Leier. Film: Savages – Extended Edition (2012) weiterlesen →
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