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Film: Stirb Langsam 2 – Die Hard 2 (1990)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by 20th Century Fox


Fakten
Jahr: 1990
Genre: Action
Regie: Renny Harlin
Drehbuch: Steven E. de SouzaDoug Richardson
Besetzung: Bruce Willis, William Atherton, Bonnie BedeliaReginald VelJohnsonFranco NeroWilliam SadlerJohn AmosDennis FranzArt EvansFred Dalton ThompsonTom BowerSheila McCarthyDon Harvey
Kamera: Oliver Wood
Musik: Michael Kamen
Schnitt: Stuart BairdRobert A. Ferretti


Review
John McClane ist ohne Zweifel eine der abgebrühtesten coolen Säue der (Action)Filmgeschichte. Und genau deshalb, weil er über weite Strecken vollständig von seinem Hauptdarsteller getragen wird, ist DIE HARD 2 auch eine äußerst gelungene Fortsetzung.

How can the same shit happen to the same guy twice?

Gute Frage, deren Antwort hier recht galant gefunden wurde, weil man sich überwiegend auf die Kernqualitäten des ersten Teils beruft: Den Protagonisten. Die erste Filmhälfte über lässt Regisseur Renny Harlin, einer von Hollywood’s Größen, die immer zuverlässig einen Fuß im B-Kino verharren ließen, den verhältnismäßig jungen Willis mit Leib und Seele aufspielen – in zackigem Tempo werden der Grundstein für den simplen, aber sowohl soliden, als auch effektiven Plot gelegt, die Villains eingeführt, das Szenario erklärt und McClane mittendrin, auf einem überfüllten Flughafen, von einer Situation in die nächste geworfen.  Film: Stirb Langsam 2 – Die Hard 2 (1990) weiterlesen

Film: Das wilde Schaf – Le Mouton Enragé (1974)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by FilmConfect


Fakten
Jahr: 1974
Genre: Satire, Drama
Regie: Michel Deville
Drehbuch: Christopher Frank, Roger Blondel (Vorlage)
Besetzung: Jean-Louis Trintignant, Jean-Pierre Cassel, Romy Schneider, Jane Birkin, Henri Garcin, Georges Beller, Georges Wilson, Estella Blain, Florinda Bolkan, Dominique Constanza, Jean-François Balmer
Kamera: Claude Lecomte
Musik: Verschiedene Originalmusik
Schnitt: Raymonde Guyot


Review
Wenn ich mich irgendwann erinnern muss, was mir aus LE MOUTON ENRAGÉ am meisten in Erinnerung geblieben ist, dann wird das wohl (abseits der bezaubernden Romy Schneider) die extreme Diskrepanz zwischen dynamischem, modernem, konsequentem, unheimlich experimentierfreudigem Inszenierungsstil und dem zwar zeitweise überzeugenden, über weite Durststrecken jedoch nur zäh und schleppend voransschreitendem Inhalt sein.

Besagter Inhalt vereint, mal offensichtlich, mal (leider) ganz tief versteckt eine Fülle genialer Ansätze – etwas Satire, eine interessante Vielschichtigkeit und Doppeldeutigkeit auf narrativer Ebene, gesellschafts- und sozialkritische Elemente, Humor und Zynismus. Das alles ist, vielleicht auch aufgrund der Fülle an gesammelten Inhalten, fasts chon zu viel und dennoch leider wenig ausformuliert, vielleicht auch lediglich mir persönlich zu wenig prägnant herausgearbeitet. Film: Das wilde Schaf – Le Mouton Enragé (1974) weiterlesen

Film: Outrage – Autoreiji (2010)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Capelight Pictures


Fakten
Jahr: 2010
Genre: Thriller
Regie: Takeshi Kitano
Drehbuch: Takeshi Kitano
Besetzung: Takeshi Kitano, Kippei Shîna, Ryô Kase, Fumiyo Kohinata, Sôichirô Kitamura, Tadashi Sakata, Kenji Morinaga, Hideo Nakano
Kamera: Katsumi Yanagijima
Musik: Keiichi Suzuki
Schnitt: Yoshinori Ohta, Takeshi Kitano


Review
Traue keinem. Absolut keinem!

So, oder so ähnlich, muss wohl die drastische Aussage lauten, die Takeshi Kitano unterm Strich mit OUTRAGE vermittelt (und dadurch mit den klassischen Werten der Yakuza-Clans, wie geheuchelter Loyalität, ehrfürchtigen Stirnbietungen, usw. gnadenlos abrechnet). Um einzuschätzen, ob das ein gänzlich neuer Blick auf das etablierte japanische Gangster-Genre ist, kenne ich mich leider (noch) nicht genug aus, allerdings lassen diverse Einwürfe im Laufe des Films vermuten, dass auch die ehrbaren Anzugträger in den schwarzen Limousinen nun den Sprung ins 21. Jahrhundert nötig hatten – die Ziele sind im Wandel, die Gier nach Macht bleibt.

Von Drogenhandel und illegalen Casinos an den Aktienmarkt. Das wäre mit dem alten Kaichõ nie gegangen!

In einer verschachtelten Gangster-Geschichte voller Clans, konkurrierender Familien, eindrucksvollen Anführern, deren Stellvertretern, dem alles überragenden Kaichõ und einem Haufen hitzköpfiger Straßenschläger, welche zunächst etwas Anlauf braucht, bis sämtliche Zusammenhänge und Vernetzungen klar werden, treibt Kitano seine Protagonisten bis aufs äußerste und es wird klar: Jeder kämpft für sich und besonders der Chef, der alle anderen überthronende Boss, hat lediglich das Ziel möglichst lang in seiner Position zu bleiben. Wer zu mächtig wird, oder es irgendwann mal werden könnte, bekommt den richtigen Flo ins Ohr gesetzt und wird schon selbst für seinen Untergang sorgen – Intrigen, so weit das Auge reicht, Soap-Opera im Yakuza-Style. Film: Outrage – Autoreiji (2010) weiterlesen

Film: Dobermann (1997)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Capelight Pictures


Fakten
Jahr: 1997
Genre: Action, Groteske, Gangsterfilm, Gewaltorgie
Regie: Jan Kounen
Drehbuch: Joël Houssin
Besetzung: Vincent Cassel, Tchéky Karyo, Monica Bellucci, Antoine Basler, Dominique Bettenfeld, Pascal Demolon, Romain Duris, François Levantal, Florence Thomassin, Marc Duret, Gaspar Noé
Kamera: Michel Amathieu
Musik: Schyzomaniac
Schnitt: Bénédicte Brunet, Eric Carlier


Review
Vor 13 Jahren hatte ein Kumpel DOBERMANN auf VHS und wir haben den mehrfach – mal als wirkliches Highlight des Filmabends, mal einfach nebenbei – laufen lassen und tierisch drauf abgefeiert. Man, was fand ich diesen vermeintlich so frech-provokanten Streifen cool.

Und da er nun sogar als BD-Release das Licht der Welt erblickt hat, wurde es dringend Zeit ein wenig Nostalgie herauf zu beschwören und DOBERMANN einen neuen Durchlauf, diesmal in, verglichen mit den good old VHS-Days, geradezu utopisch guter Qualität zu spendieren. Irgendwie hatte ich es im Urin, dass dies einer der Filme sein könnte, die man alsJjugendlicher unfassbar cool fand, nach Jahren aber eigentlich nur noch durch die Nostalgie-Brille schauen kann. Ich sollte Recht behalten, denn das Resultat des erneuten Schauens wirkte noch nicht wirklich herb enttäuschend, aber schon recht ernüchternd, denn irgendetwas fehlt mir in diesem wilden Film völlig. Was genau es ist, kann ich schwer verorten. Ein Statement wahrscheinlich, denn das sehe ich hier beim besten Willen nicht drin.

DOBERMANN ist bis zum Anschlag überdreht, skurril, brutal, zynisch, sadistisch, überstylet, schnell, laut, bunt, irre. Kurz gesagt: vollkommen over-the-top. Doch ganz im Gegensatz zu Jan Kounens späterem Werk 99 FRANCS bzw. 39,90, dessen über-Style sich organisch einfügt, will meine heutige Sichtweise das alles in diesem Regiedebut nicht so recht als natürlich aus der Sprache des Filmemachers heraus akzeptieren. Hier will jemand stänkern, der Welt den Mittelfinger zeigen und das Resultat ist schräg der Schrägheit wegen, brutal der Brutalität wegen, überstylet des Style wegens, ohne dahinter eine irgendwie geartete Substanz zu verstecken. Okay, letzteres lasse ich gern gelten, denn wie sagte einst bereits Miles Davis: “In music and life, everything is about style!” Das darf man auch auf Filme anwenden. Und so vollbringt es Jan Kounen hier eine wirklich gut besetzte, von diesem Cast herrlich gespielte, 100 Minuten andauernde filmische Achterbahnfahrt zu inszenieren, der leider der offensichtliche (und erst recht der tiefere) Sinn abgeht – schicke Fassade, einmal staunen, doch bloß keinen zweiten Blick riskieren, denn dann fällt schnell auf, dass dicke Knarren, hoher Blutdurst und reichlich Irrsinn nicht reichen. Film: Dobermann (1997) weiterlesen

Film: Dead Man Down (2013)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Wild Bunch Germany & Universum Film


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Noe-Noir, Thriller, Drama
Regie: Niels Arden Oplev
Drehbuch: J.H. Wyman
Besetzung: Colin Farrell, Noomi Rapace, Dominic Cooper, Terrence Howard, Isabelle Huppert
Kamera: Paul Cameron
Musik: Jacob Groth
Schnitt: Timothy A. Good, Frédéric Thoraval


Review
Colin Farrell ist oft als unfähig beschrien worden, genießt jedoch seit IN BRUGES und TRIAGE meinen höchsten Respekt als Schauspieler, gleiches gilt für die gute Noomi Rapace und Regisseur Niels Arden Oplev, die sich durch die schwedische MILLENIUM-Trilogie, vor allem VERBLENDUNG, meine Gunst erspielten. Diese drei also, in einem düsteren Neo-Noir vereint – was sollte da noch schief gehen? Knapp zwei Stunden später liegt die Antwort auf der Hand: ein katastrophales Drehbuch kann das Potential einer derartigen Konstellation ganz maßgeblich aushebeln. Film: Dead Man Down (2013) weiterlesen