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Film: Happy, Happy – Sykt Lykkelig (2010)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by MFA+ & Ascot Elite Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2010
Genre: Drama, Skurrile Komöde
Regie: Anne Sewitsky
Drehbuch: Anne SewitskyRagnhild Tronvoll, Mette M. Bølstad
Besetzung: Agnes Kittelsen, Joachim Rafaelsen, Maibritt Saerens, Henrik Rafaelsen, Oskar Hernæs Brandsø, Ram Shihab Ebedy
Kamera: Anna Myking
Musik: Stein Berge Svendsen
Schnitt: Christoffer Heie


Review
Ganz weit da draußen, in der verschneiten Einsamkeit der norwegischen Weite, wo der Schnee liegt, der Wind rauscht und die Stille vorherrscht, spielt uns (bzw. den Protagonisten aus HAPPY, HAPPY) die Liebe mal wieder einen ihrer unzähligen Streiche.

Ein Paar aus der Stadt bezieht mit ihrem Adoptivsohn afrikanischer Herkunft ihr neues Haus im Nirgendwo, direkt gegenüber steht das Haus ihrer Vermieter, einer seltsamen Familie – sie ein wenig überdreht, einfach, beinahe weltfremd, er jedoch mürrisch, still, manchmal ein wenig böse, der Sohn gelangweilt und leicht verstört – und die neu erlangte Nähe zu ihren Mietern wird von der Dame des Hauses mit geradezu kindlicher, aufdringlicher Freude aufgenommen. Zum Leid eben dieser, denn sie haben hinter der lächelnden Fassade mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen.

Von leichter Skurrilität und lakonischem (oft auch schwarzem) Humor getragen, entwickeln sich schnell verschiedenste Stimmungen, Spannungen und Dynamiken zwischen den Figuren – es knistert, es kriselt, es kommen ungeahnte Wendungen ins Spiel. Konkret: Die emotionalen drei-, vier- und Fünfecke, die Autorin Ragnhild Tronvholl (und Autorenfilmerin Anne Sewitzky) zwischen Erik, Kaja, Sigve und Elisabeth spinnen, würden Woody Allen anerkennend nach Norwegen rüberschielen lassen. Vertrackt, verflixt, kompliziert – jeder will jeden, aber irgendwie auch nicht, Liebe, Mißtrauen & Eifersucht kommen ins Spiel – der große Knall ist vorprogrammiert. Film: Happy, Happy – Sykt Lykkelig (2010) weiterlesen

Animationsfilm: Ich, Einfach Unverbesserlich – Despicable Me (2010)


Trailer © by Universal Pictures Germany


Fakten
Jahr: 2010
Genre: Komödie, Kinderfilm
Regie: Pierre Coffin, Chris Renaud
Drehbuch: Cinco Paul, Ken Daurio, Sergio Pablos
Sprecher: Steve Carell, Jason Segel, Russell Brand, Will Arnett, Kristen Wiig, Miranda Cosgrove, Dana Gaier, Elsie Fisher, Danny McBride
Musik: Heitor Pereira
Schnitt: Gregory Perler, Pam Ziegenhagen


Review
Dieser Film hat etwas, was kein anderer hat und was bereits für eine lustige Zeit reichen würde: Minioooooooooooons!

Doch keineswegs nur – über diese ulkig-frechen kleinen gelben Zeitgenossen hinaus, beinhaltet DESPICABLE ME ebenso auch alle weiteren Zutaten, die ein unterhaltsamer Film für Kinder (fast) jeder Altersklasse (und, wenn auch weniger stark als bei Konkurrent PIXAR, welche die es geblieben sind) in sich tragen sollte. Animationsfilm: Ich, Einfach Unverbesserlich – Despicable Me (2010) weiterlesen

Film: Zurück In Die Zukunft – Back To The Future (1985)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Universal Pictures Germany GmbH


Fakten
Jahr: 1985
Genre: Science-Fiction, Komödie
Regie: Robert Zemeckis
Drehbuch: Robert Zemeckis, Bob Gale
Besetzung: Michael J. Fox, Christopher Lloyd, Lea Thompson, Crispin Glover, Thomas F. Wilson, Claudia Wells, James Tolkan
Kamera: Dean Cundey
Musik: Alan Silvestri
Schnitt: Harry Keramidas, Arthur Schmidt


Review
Damals… als Robert Zemeckis noch Filme ohne groteske CGI-Nachbearbeitung machte. Damals… als Skateboarding verdammt noch mal cool gewesen ist, weil die Boards noch bunt und asymmetrisch waren und Stil-Ikone Marty McFly oder die Kasper aus POLICE ACADEMY IV drauf standen. Damals… als man noch Karottenjeans in schlechter Waschung zu weißen Nike-Vandall-Sneakern, plus vier Lagen Shirts und Jacken trug. Und “Schwimmwesten” oben drüber. Egal wie warm oder kalt. Film: Zurück In Die Zukunft – Back To The Future (1985) weiterlesen

Dokumentation: Der Blender – The Imposter (2012)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Ascot Elite Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2012
Themen: Identitäts-Diebstahl, Täuschung, Verlust
Regie: Bart Layton
Konzept: Bart Layton
Personen: Adam O’Brian, Nicholas Barclay, Carey Gibson, Beverly Dollarhide, Frédéric Bourdin
Kamera: Lynda Hall, Erik Wilson
Musik: Anne Nikitin
Schnitt: Andrew Hulme


Review
Ein Hybrid der besonderen Art: Die Grenzen zwischen Spiel- und Dokumentarfilm weichen auf, verschwimmen und verflüchtigen sich. “The best of both worlds” könnte das Motto des Werkes lauten, denn gängige Techniken des Dokumentarfilms wie Interviews mit Originalbeteiligten, TV-Ausschnitte und Auszüge aus den Akten des dargestellten Falls werden genutzt – auf der anderen Seite sind da jedoch die (sehr) professionell nachgestellten Szenen, die die verschiedensten Stationen der Geschichte veranschaulichen und qualitativ auf Augenhöhe mit high-Budget Filmproduktionen liegen. Am Ende der Gleichung steht dann weit mehr, als nur eine Doku über eine völlig irre, absolut unglaubliche Geschichte.

Bedenkt man, dass dies Bart Layton’s erster Film ist, so erscheint das Resultat von beachtlicher Qualität: THE IMPOSTER beleuchtet von vorne bis hinten den Fortschritt des gezeigten Falls – ein unbeschreibliches Ereignis, über das jedes Wort schon ein Spoiler zu viel ist – aus verschiedenen Perspektiven. Die beteiligte Familie kommt zu Wort, der Protagonist (also der Titel gebende BLENDER) kommt zu Wort, die Justiz kommt zu Wort. Doch darüber hinaus gelingt es Layton, die Geschichte mit einer unheimlichen Spannung anzureichern. So sehr, dass der unabkehrbare Ausgang der grotesken Situation irgendwann völlig offen erscheint. Es ist klar, wo es enden muss, doch erweckt plötzlich den Anschein, als sei doch alles möglich und jedes noch so absurde Szenario denkbar. Dokumentation: Der Blender – The Imposter (2012) weiterlesen

Film: Die Zeit die bleibt – Le Temps qui reste (2005)


Trailer © by Prokino


Fakten
Jahr: 2005
Genre: Drama
Regie: François Ozon
Drehbuch: François Ozon
Besetzung: Melvil Poupaud, Jeanne Moreau, Valeria Bruni Tedeschi, Daniel Duval, Marie Rivière, Christian Sengewald, Louise-Anne Hippeau
Kamera: Jeanne Lapoirie
Musik: –
Schnitt: Monica Coleman


Review
Ein seltsamer Film.

Weil er ein unglaublich heftiges Thema behandelt, den Zuschauer (meint: mich)aber trotzdem über weite Strecken relativ kalt lässt, weil ihm ganz stark ein Handlungsfaden fehlt, er jedoch schafft dies gekonnt zu überspielen, weil er an einem Punkt an dem man schon fast mit ihm abgeschlossen hat, plötzlich ganz unerwartet voll einschlägt und zu guter letzt, weil er mit etwas Abstandganz andere Gedankengänge verursacht, als man in Anbetracht des Themas erwarten würde.

Der Protagonist Romain ist 30, Fotograf und ein egozentrisches Arschloch – arrogant, bösartig, beleidigend, egal ob zu seinen Liebsten oder “nur” den Modells die er shootet, er ist immer und überall schlichtweg ungenießbar. Dann bricht er unerwartet zusammen, dann die Diagnose: Krebs. Bereits gestreut, unheilbar, Restzeit zwischen Tagen und maximal Monaten.

Heftig. Das muss ein Mensch verarbeiten. Kann man das überhaupt? Film: Die Zeit die bleibt – Le Temps qui reste (2005) weiterlesen