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(Neuer) Deutsch(sprachig)er Genrefilm #14: Rammbock (2010)


Rammbock (IMDb) – Zombie-Horror, Kammerspiel, Drama, Deutschland, 2010 – RegieMarvin Kren, SkriptBenjamin Hessler, KameraMoritz Schultheiß, MusikMarco DreckkötterStefan Will, Copyright (Titelbild, Bildausschnitte, Trailer): Filmgalerie 451


Review
Eigentlich wollte der arme Michael doch nur nach Berlin reisen, um “der Gabi” ihren Schlüssel zurück zu bringen – dechiffriert bedeutet das in etwa “die Hoffnung nicht aufgeben, sie wieder zurück zu gewinnen” – doch als er nach seiner Ankunft schnell auf rabiatem Wege feststellen muss, dass nicht nur die Gabi ihm fremd, sondern anscheinend die ganze Welt blutrünstig und wahnsinnig geworden ist, steht zunächst mal auf der Agenda ich in der Wohnung zu verschanzen, um den eigenen Hintern zu retten. Um die Gabi sorgt er sich dennoch weiter.

Bereits ganze drei Jahre vor seinem gelungenen Öko-Horror BLUTGLETSCHER macht Marvin Kren auf deutschem Boden den ersten Ausflug ins wilde Genrekino – sein Debüt, ein Zombiefilm. Finanziert aus deutschen Filmförderfonds, integriert in ZDF’s “Das kleine Fernsehspiel”. Moment. Den letzten Satz sacken lassen. Zurückspulen. Noch mal lesen… Komisch. Es steht immer noch das gleiche da – doch so seltsam und ungewöhnlich es klingt, sind dies tatsächlich Eckdaten, die in der Entstehungsgeschichte des Films eine Rolle spielen, obwohl Mut zum Genre nun wirklich keine der Kerneigenschaften der öffentlich rechtlichen Sendeanstalten ist.  (Neuer) Deutsch(sprachig)er Genrefilm #14: Rammbock (2010) weiterlesen

Serie: Mr. Robot – Season #1 (2015)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Universal Pictures Germany


Fakten
Jahr: 2015
Genre: Mystery, Mindgame, Gesellschaftskritik
Showrunner: Sam Esmail
Network: NBC, Universal Cable
Crew (Writer, Director, Cinematographer, Editor): IMDb-Übersicht
Besetzung: Rami Malek, Christian Slater, Portia Doubleday, Carly Chaikin, Martin Wallström, Stephanie Corneliussen, Michel Gill, Michael Cristofer, Sunita Mani, Ron Cephas Jones, Ben Rappaport, Frankie Shaw
Musik: Mac Quayle


Review
Wir schreiben das Jahr 2015 – alles ist digital.

Alles? Vielleicht nicht ganz, doch es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass ein Großteil der Bewohner unseres Planeten (und zwar nicht bloß der westlichen Industrie-Nationen), die über einen freien Netz-Zugang verfügen, bereits ein beachtliches, nicht weg zu diskutierendes Stück seiner Lebensrealität ins Internet verlagert hat. Sich auf Social-Media-Platformen in möglichst gutem Licht darstellen, mit Selbstoptimierungs-Apps Ernährung, sportlichen Einsatz und Vitalfunktionen überwachen, jegliche Kommunikation per Messenger oder Chat – das alles ist ein so essentieller Teil unseres Lebens geworden, dass nur die wenigsten überhaupt noch bewusst reflektieren, in welchem Maße das Netz sich in unseren Alltag eingeschlichen hat.

Ohne Cloud geht nichts mehr, Bluetooth-Zahnbürsten und WLAN-Barbies sind nur die aktuelle Spitze des Eisbergs und man muss nicht wirklich tief in die Materie abtauchen, um eine wichtige Erkenntnis zu erlangen: Online und Offline sind untrennbar geworden, beide Welten so fest miteinander verwachsen, dass Online-Fehltritte bereits reale Persönlichkeiten zu Fall bringen können, oder Ihnen zumindest merkliche Nachteile bescheren. Und da liegt der Punkt. Die schier unendliche Fülle an persönlichen Informationen, abrufbereit auf den Server-Farmen dieser Welt, bedeutet, sofern richtig genutzt, vor allem eins: Macht. Je mehr jemand die zugrundeliegende Technik bis ins Letzte durchdrungen hat, ihre Fehler kennt, umso mehr kann er sich diese Macht aneignen. Serie: Mr. Robot – Season #1 (2015) weiterlesen

Film: Godzilla (2014)


Trailer © by Warner Home Video


Fakten
Jahr: 2014
Genre: Action, Monsterfilm
Regie: Gareth Edwards
Drehbuch: Max Borenstein
Besetzung: Aaron Taylor-Johnson, Elizabeth Olsen, Bryan Cranston, Juliette Binoche, Ken Watanabe, Sally Hawkins, David Strathairn
Kamera: Seamus McGarvey
Musik: Alexandre Desplat
Schnitt: Bob Ducsay


Review
Das ist sie nun also, die nächste Adaption der Riesen-Echse für die große Leinwand.

Juliette Binoche in geradezu frech-zu-kurzer Screentime verheizt, dann Heisenberg als verrückter Verschwörungstheoretiker. Nach einer ganzen Weile mit Sohn- und Papa-Familiendrama ohne allzu tiefe Ausformulierung, knallt es dann das erste Mal gehörig. Ein Alien-Predator-Starshiptroopers-Hybrid in Übergröße flattert über den Globus und ist trotz hochmoderner Technik schnell außer Sicht – what the hell are satellites for? Ein globaler Roadtrip folgt: Recht blasse Figuren, die weit mehr Mittel zum Zweck, als echte Charaktere sind, stolpern von einem Zufall in den nächsten, landen schnell auf Hawaii und fast genau so schnell wieder in den USA, Ken Watanabe guckt in die Kamera, guckt nochmal, guckt nochmal und guckt auch noch ein weiteres Mal – die Kulisse variiert, der Blick nicht. Bryan Cranston gibt es übrigens schon längst nicht mehr zu sehen. Als dann Opa Godzilla auf den Plan tritt und eifrig San Francisco platt trampelt, ist irgendwie schon ein wenig die Luft raus. Viel Luft drin war hingegen in den Köpfen der Militärs, die sich überlegen sollten, wie man die Echsen zurück in ihre Terrarien bombt – denn ihr Plan dazu ist gelinde gesagt ziemlich „random-plot-device to place an explosion“-mäßig. Dass die Soldaten im Laufe des Finales dann auch mal eine Atombombe mit ein paar Megatonnen Sprengkraft in Sekunden aus einem 80 Meter tiefen Krater heraustragen (per Hand versteht sich) ist in Anbetracht des vielen anderen Unsinns schon nicht mehr der Rede wert.

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Dokumentation: The Gatekeepers (2012)


Trailer © by Studio Hamburg


Fakten
Jahr: 2012
Themen: Geheimdienst, Schin Bet, Krieg, Politik
Regie: Dror Moreh
Konzept: Dror Moreh
Personen: Ami Ayalon, Avraham Shalom, Avi Dichter, Yuval Diskin, Carmi Gillon, Yaakov Peri
Kamera: Avner Shahaf
Musik: ?
Schnitt: Oron Adar


Review
Was passiert da wirklich – da hinter den Kulissen, wo alles “classified” ist, vertraulich, nur einem kleinen Kreis mächtiger Menschen zugänglich? Da wo Dinge passieren, über die die wildesten Verschwörungstheorien gesponnen werden, weil nur wenige den wirklichen Lauf der Dinge kennen? Da wo schnell und distanziert Entscheidungen über Leben und Tod getroffen werden?

Natürlich wird es nie eine Doku geben (können und von offizieler Seite dürfen), die vollständig die Katze aus dem Sack lässt – Geheimdienstarbeit ist nun mal größtenteils “geheim”, das steckt bereits im Namen – doch einen kleinen, überaus interessanten Einblick in diese Welt gibt THE GATEKEEPERS sehr wohl. Gemessen an dem, was tagtäglich in den Führungsriegen und Task-Forces der Geheimdienste und Militärs geplant und beschlossen wird, ist dieser Einblick sicher noch (recht) harmlos und abgemildert. Trotzdem ist es auf eine beklemmende Weise beeindruckend, wenn die sechs noch lebenden ehemaligen Chefs des israelischen “Schin Bet”-Geheimdienstes aus dem Nähkästchen plaudern. Sechs Menschen, die über Jahre einen Job gemacht haben, der an die Substanz geht, am Gewissen nagt und über weite Strecken immer wieder das akute (partielle) Ablegen der Menschlichkeit verlangt. Dokumentation: The Gatekeepers (2012) weiterlesen